Die Känguru-Verschwörung
Der zweite Kinofilm zur satirischen Bestseller-Reihe „Die Känguru-Chroniken“ von Marc-Uwe Kling wurde vom Autor selbst inszeniert. Als eigens für die Leinwand konzipierte Roadmovie-Komödie lebt „Die Känguru-Verschwörung“ von satirischem Hintersinn in Bezug auf aktuelle gesellschaftliche Themen wie Fake News und den Klimawandel, ohne dabei trocken didaktisch auszufallen.
Road Movie, Komödie, Literaturadaption
ab 7. Klasse
ab 12 Jahre
Deutsch, Politik, Sozialkunde, Ethik, Philosophie
Klimawandel, Verschwörungsmythen, Fake-News, Gesellschaft, Politik, Konflikt/Konfliktbewältigung, Filmsprache
25.08.2022
Inhalt
Der Kreuzberger Kleinkünstler Marc-Uwe hat sich in seine Nachbarin Maria verguckt, doch das bei ihm lebende, sprechende Känguru vereitelt alle Flirtversuche. Obendrein taucht mit Marias Exfreund Joe ein Konkurrent auf, der sich im Bekanntenkreis unglaublicher Beliebtheit erfreut. Um endlich mit Maria allein zu sein, lässt sich Marc-Uwe auf eine Wette ein: Gelingt es ihm, Marias Mutter Lisbeth, die fest an Verschwörungsmythen glaubt, vom Klimawandel zu überzeugen, reist Maria mit ihm zu zweit nach Paris – andernfalls muss er seine geräumige Altbauwohnung gegen Marias deutlich kleinere Bleibe tauschen. Die Aufgabe erweist sich als knifflig, schließlich leugnet die „Diesel-Liesel“ genannte Lisbeth die Klimakrise sogar in eigenen YouTube-Videos und bewundert den „Verschwörungs-Guru“ Adam Krieger. Unterwegs zur „Conspiracy Convention“ in Bielefeld erleben Marc-Uwe und das Känguru allerhand abenteuerliche Situationen.
Umsetzung
Mit den bisher vier Bänden seiner „Känguru-Chroniken“ avancierte Marc-Uwe Kling zum Bestsellerautor, beim zweiten Kinofilm zur Reihe zeichnet er nun auch für die Regie verantwortlich. Das Skript verfassten Kling und der Co-Autor Jan Cronauer nicht auf Grundlage der bisherigen Bücher, sondern eigens für die Filmumsetzung. Wohl auch daher rühren die vielen Anspielungen auf bekannte Fernseh- und Kinomotive – vom nachgestellten Vorspann der 1980er-Sitcom „Alf“ über Western- und Gruselfilmzitate bis hin zu einer Gameshow-Persiflage. Der Plot entfaltet sich als Road Movie und ist entsprechend episodisch strukturiert, wobei Probleme mit Autoritäten und der Umgang mit der Klimakrise wiederkehrende Themen sind. Mit viel Musik, Splitscreens und Zeitlupen oder dem zeitgemäß animierten Känguru gefällt die von Markus Nestroy hochwertig gefilmte Satire als kurzweiliges Vergnügen im Stil der Buchreihe.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Zunächst kann eine Filmanalyse die Machart des Films in den Blick nehmen, wobei die literarische Quelle vergleichend herangezogen werden kann. Besprechenswert sind die Mischung aus Realfilmbildern und Bildern, die mittels 3-D-Computergrafik erzeugt wurden, die Genrezuordnung als Road Movie und die wiederholten popkulturellen Verweise. Besonderes Augenmerk sollte auf den Selbstreferenzen des Films liegen, wenn etwa ein Fake-Trailer gezeigt wird, das Känguru auf das Drehbuch verweist oder die Figuren vor dem Abspann ein Filmset verlassen. Thematisch liefert der Stoff eine plastische Vorlage für eine Diskussion des gesellschaftlichen wie politischen Umgangs mit der Klimakrise. Eine zentrale Rolle spielen Fake News, wenn Lisbeth auf einem Vortrag zur „Klima-Lüge“ gegen die „Systemmedien“ wettert. Debattiert werden kann dabei auch die rasante Umdeutung des Verbs „querdenken“, das lange positiv konnotiert war und seit der Zeit der Corona-Maßnahmen eher als Schimpfwort gilt.
Veranstaltungen
Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.
Marc-Uwe Kling
Marc-Uwe Kling, Jan Cronauer
Dimitrij Schaad, Marc-Uwe Kling (Stimme des Kängurus), Rosalie Thomass, Petra Kleinert, Nils Hohenhövel, Michael Ostrowski, Benno Fürmann, Melanie Straub, Volker Zack, Tim Seyfi, Adnan Maral u. a.
103 Min
deutsche Originalfassung; barrierefreie Fassungen verfügbar
digital, Farbe
ab 6 Jahre
X-Verleih