Filmplakat Moonlight

Moonlight

USA 2016

Ein Leben in Momentaufnahmen: Der mit dem Oscar für den Besten Film ausgezeichnete Spielfilm „Moonlight“ beleuchtet drei entscheidende Phasen aus der Kindheit und Jugend des Afroamerikaners Chiron. Mit Mobbing und der Drogenabhängigkeit seiner Mutter konfrontiert, versucht er seinen Weg zu finden. Obwohl Chiron zu dem wird, was sein Umfeld ihm gewissermaßen in die Wiege legt, läuft der Film durch seine poetische und vielschichtige Inszenierung Klischees zuwider. Vielmehr stellt er Vorstellungen von Männlichkeit infrage und zeigt sensibel den schwierigen Prozess einer Identitätsbildung unter widrigen Umständen.

Genre

Drama, Jugendfilm, Coming-of-Age

Klassenstufe

ab 9. Klasse

Altersempfehlung

ab 14 Jahre

Unterrichtsfächer

Englisch, Sozialkunde, Politik, Ethik, Religion, Philosophie, Kunst, Deutsch

Themen

Erwachsenwerden, Außenseiter, Identität, Individuum und Gesellschaft, Freundschaft, Familie, Drogen, Gewalt, Mobbing, Liebe, Homosexualität

Kinostart

09.03.2017

Inhalt


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Chiron wächst in einem Stadtteil von Miami auf, den Kriminalität, Gewalt und Drogenmissbrauch prägen. Der schmächtige, introvertierte Junge wird von allen „Little“ genannt und leidet unter den Schikanen seiner Mitschüler. Unverhofft findet er im Drogendealer Juan einen Retter und Vaterersatz. Von ihm lernt er nicht nur schwimmen, sondern auch was Wertschätzung und Freundschaft bedeuten. Einige Jahre später wird Chiron in der Schule immer noch drangsaliert. Seine Mutter ist inzwischen schwer drogenabhängig. Überdies entdeckt er seine Gefühle für den Klassenkameraden Kevin. Die beiden kommen sich näher, doch in der Schule wehren sich beide auf ihre Weise gegen Angreifer und Chiron wird wegen einer Gewalttat verhaftet. Als Erwachsener lebt Chiron unter dem Namen „Black“ in Atlanta als Drogendealer. Der schüchterne Junge von damals verbirgt sich hinter Muskeln, Tattoos und goldblitzenden Zähnen. Als Kevin sich plötzlich meldet, ist es Zeit aus der Deckung zu kommen und sich den eigenen Hoffnungen und Wünschen zu stellen.

Umsetzung


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In „Moonlight“ greift der afroamerikanische Regisseur Barry Jenkins ein autobiografisches Theaterstück des Dramatikers Tarell Alvin McCraney auf. Beide wuchsen unter ähnlichen Umständen in Miami auf und verarbeiten ihre Erfahrungen in diesem Stoff mittels poetischer Anleihen und Verdichtung. In drei Kapiteln, die entscheidende Phasen aus Chirons Leben beleuchten, wird schlaglichthaft vermittelt, was es heißt, als Schwarzer in einem benachteiligten Milieu groß zu werden. Entsprechend wird Chiron von drei Schauspielern unterschiedlichen Alters verkörpert, die allein durch ihren Blick und ihre Ausstrahlung Ähnlichkeit herstellen. Mythologische oder religiöse Bezüge der Figurennamen (z.B. Chiron = Cheiron; Juan = Johannes) verleihen der Handlung eine universelle, zeitlose Dimension. Die abwechslungsvolle Kameraarbeit, die prägnante Filmmusik und Lichtsetzung sowie die in jedem Kapitel etwas andere Farbgebung spiegeln die Gefühlswelt des Protagonisten und schaffen eine lyrische Stimmung.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Inwiefern ist das Umfeld eines Menschen entscheidend für seine Entwicklung? Dies ist die zentrale Frage, um die „Moonlight“ kreist. Der Vergleich von Chirons Geschichte mit anderen Coming-of-Age-Filmen über benachteiligte Jugendliche oder die Auswertung von Sachtexten zum Thema sensibilisieren für relevante soziale Faktoren. Fragen rund um Identitätsbildung, Fremd- und Selbstbestimmung können ebenfalls aufgegriffen werden. Der Film löst indes durch seine meisterhaft nuancierte Inszenierung Klischees rund um Männlichkeit und Homosexualität auf. Weiterhin kann „Moonlight“ als Impuls dienen, um zu Geschichte und Gegenwart von Afroamerikanern zu recherchieren. Ein möglicher Schwerpunkt ist die Auseinandersetzung mit „Black Cinema“ sowie aktuellen Diskussionen rund um die Oscarnominierung von schwarzen Filmschaffenden. Darüber hinaus eignet sich „Moonlight“ als herausragendes Beispiel für zeitgenössische Filmkunst, um Erzählstrategien, filmsprachliche Mittel und deren Wirkung zu analysieren.

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Marguerite Seidel, 09.03.2017, letzte Aktualisierung: 16.11.2022

Regie

Barry Jenkins

Buch

Barry Jenkins basierend auf dem Theaterstück „In Moonlight Black Boys Look Blue” von Tarell Alvin McCraney

Darsteller*innen

Mahershala Ali, Naomi Harris, Trevante Rhodes, Alex Hibbert, Ashton Sander, Janelle Monáe, André Holland, Jharrel Jerome, Jaden Piner u.a.

Länge

111 Min

Sprachfassung

deutsche Fassung, englische Originalfassung mit Untertiteln

Format

digital, Cinemascope, Farbe

FSK

ab 12 Jahre

Verleih

DCM Film Distribution

Festivals

(Auswahl) Oscar 2017: Bester Film, Bester Nebendarsteller (Mahershala Ali), Bestes adaptiertes Drehbuch; Golden Globes Awards 2017: Bestes Filmdrama; Critics’ Choice Movie Awards 2016 : Bester Nebendarsteller, Bestes Schauspielensemble; Gotham Independent Film Award 2016 : u.a. Bester Film; British Independent Film Awards 2016: Bester ausländischer Independentfilm; Screen Actors Guild Awards 2017: Bester Nebendarsteller; Writers Guild of America Awards 2017: Bestes Originaldrehbuch

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