Sperrmüll
Deutschland 1989-1991, Regie: Helke Misselwitz, 80 Minuten, empfohlen ab 14
Verleih: DEFA-Stiftung
Themen: Identität, (Deutsche) Geschichte, Familie, Werte, gesellschaftliche Entwicklung
Unterrichtsfächer: Geschichte, Sozialkunde, Politik
Im Frühsommer ‘89 porträtiert Helke Misselwitz eine junge Band, deren Musiker in den Neubausilos Ost-Berlins aufgewachsen sind. Sie nennen sich „Sperrmüll" und trommeln ihren Unmut auf Gegenstände, die andere weggeworfen haben. Das Filmteam konzentriert sich in der Beobachtung auf Enrico und seine Mutter Erika. Als diese in den Westen heiratet, entscheidet er sich allein in Ost-Berlin zu bleiben. Während die Berliner Geschehnisse des Mauerfalls quasi live vom Filmteam eingefangen werden, will Enrico Bürger in seinem eigenen Staat bleiben und sieht der nahenden Wiedervereinigung mit Skepsis entgegen. Frei von nostalgischem Kitsch zeigt der Film ein Bild der DDR-Jugend, welches in keiner Weise dem offiziellen Bild entsprochen hätte. Es gelingt ihm die Relevanz der großen Veränderungen im Zuge der Wiedervereinigung für den Einzelnen greifbar zu machen und dadurch politische und menschliche Umbrüche einer ganzen Generation einzufangen.