FilmTipp ZOOM und Filmhefte

Das Format FilmTipp ZOOM wirft einen genauen Blick auf die Aspekte eines Films, die ihn zu etwas Besonderem machen. Das können gesellschaftspolitische Fragestellungen ebenso wie die ungewöhnliche Kameraarbeit sein. Neben einer ausführlicheren Filmbesprechung gibt FilmTippZOOM mit Leitfragen und ausgewählten Aufgaben wie z.B. einer Szenenanalyse konkrete Impulse für den Unterricht und Hinweise auf Lernhorizonte und Kompetenzerwerb.

Allen Lehrkräften, Pädagog:innen, Multiplikator:innen, Kinos, Medienzentren, Bildungsinitiativen und anderen Interessierten stehen die FILMTIPP ZOOMs im Rahmen ihrer Filmbildungsarbeit frei zur Verfügung.

Ansprechpartnerin

Ansprechpartnerin

Sabine Genz

Tel. 030 / 2359 938 65

Filmplakat zu "Kleine Tricks"

Kleine Tricks

Polen 2007

Sommerferien, Kleinstadt irgendwo in Polen: Am Bahnhof beobachtet der 6-jährige Stefanek vorbeifahrende Züge. Er lebt hier zusammen mit Mutter und erwachsener Schwester, die auch ihre eigenen Wege gehen, der Vater hat die Familie im Stich gelassen. Stefanek hofft, dass sein Vater, von dem er ein bekritzeltes Erinnerungsfoto bei sich trägt, irgendwann zurückkommen möge. Eines Tages glaubt er diesen in einem gut gekleideten Mann, der täglich in den gleichen Zug steigt, zu erkennen. Immer wieder sitzt er auf dem Bahnsteig und wartet darauf, dass der "Vater" ihn wahrnehmen möge. Bloßes Beobachten und Warten helfen nicht weiter; da entschließt sich der Junge dem Schicksal mit Hilfe von Zinnsoldaten, Münzen und allerlei kleinen Tricks auf die Sprünge zu helfen.

Originaltitel

Kleine Tricks

Genre

Drama, Kinderfilm

Klassenstufe

ab 4. Klasse

Altersempfehlung

ab 9 Jahre

Unterrichtsfächer

Deutsch, Religion, Ethik, Sozialkunde

Themen

Kindheit/Kinder, Familie, Familienkonflikte, Vater(-suche), Erwachsenwerden, Sozialisation, Identität, Glück, Fantasie, Alltag

Kinostart

23.07.2009

Inhalt


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Sommerferien, Kleinstadt irgendwo in Polen: Am Bahnhof beobachtet der 6-jährige Stefanek vorbeifahrende Züge. Er lebt hier zusammen mit Mutter und erwachsener Schwester, die auch ihre eigenen Wege gehen, der Vater hat die Familie im Stich gelassen. Stefanek hofft, dass sein Vater, von dem er ein bekritzeltes Erinnerungsfoto bei sich trägt, irgendwann zurückkommen möge. Eines Tages glaubt er diesen in einem gut gekleideten Mann, der täglich in den gleichen Zug steigt, zu erkennen. Immer wieder sitzt er auf dem Bahnsteig und wartet darauf, dass der "Vater" ihn wahrnehmen möge. Bloßes Beobachten und Warten helfen nicht weiter; da entschließt sich der Junge dem Schicksal mit Hilfe von Zinnsoldaten, Münzen und allerlei kleinen Tricks auf die Sprünge zu helfen.

Umsetzung


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Mit Humor und Wärme poetisch erzählte, in Erzählweise und Tonfall unkonventionell umgesetzte Geschichte einer authentisch wirkenden Vatersuche, die sich zur Imagination einer "Familienzusammenführung" weitet – konsequent entwickelt aus kindlicher Perspektive. Detailgetreue Kameraarbeit und unaufdringlich eingesetzte Musik evozieren eine flirrende Sommerzeit-Stimmung; sie unterstützen die Erzählperspektive, die en passant und mit lakonischem Ernst etwas vom Leben und Streben eines eigenbrötlerischen Jungen zu Tage fördert, der Wege zum Heranwachsen suchend erprobt.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Für Schüler ab Ende der Grundschulzeit bieten sich vielfältige identifikatorische Anknüpfungsmöglichkeiten über das ebenso fremde wie aber doch auch hinreichend vertraute Familien-Setting des Films - gesehen durch Kinderaugen und gespiegelt in der Vorstellungswelt eines sympathisch einzelgängerischen Jungen. Hinführen lässt sich auf die ungewöhnlich erzählte Familiengeschichte über den Topos des abwesenden Vaters und der Suche nach ihm sowie über die keineswegs ausgeblendeten Beziehungskonflikte des Jungen zu seiner erwachsenen Schwester. Erarbeitet werden könnte die durch Abweichung von der Norm besonders deutlich werdende sozialisatorische Rolle der Familie. Die Frage, ob und inwieweit das Suchen und die Wünsche des Jungen nach familiärer Bindung "geholfen" haben, lässt sich vom Ende des Films her erschließen.

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Reinhard Middel, 16.04.2009, letzte Aktualisierung: 20.05.2020

Regie

Andrzej Jakimowski

Buch

Andrzej Jakimowski

Darsteller*innen

Damian Ul, Ewelina Walendziak, Tomasz Sapryk, Iwona Fornalczyk, Rafal Guzniczak u. a.

Länge

96 min

Sprachfassung

deutsche Synchronfassung / Originalfassung mit deutschen Untertiteln

Format

35mm

FSK

ohne Alterseinschränkung

Verleih

Kool Filmdistribution

Festivals

Internationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg 2007: Spezialpreis der Jury; Polnisches Filmfestival Gdynia 2007: Preise u. a. für Bester Film und Beste Kamera; Internationalen Filmfestspiele Venedig 2007: Europa Cinema Label und Laterna Magica Award

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