FilmTipp ZOOM

Das Format FilmTipp ZOOM wirft einen genauen Blick auf die Aspekte eines Films, die ihn zu etwas Besonderem machen. Das können gesellschaftspolitische Fragestellungen ebenso wie die ungewöhnliche Kameraarbeit sein. Neben einer ausführlicheren Filmbesprechung gibt FilmTippZOOM mit Leitfragen und ausgewählten Aufgaben wie z.B. einer Szenenanalyse konkrete Impulse für den Unterricht und Hinweise auf Lernhorizonte und Kompetenzerwerb.

Allen Lehrkräften, Pädagog:innen, Multiplikator:innen, Kinos, Medienzentren, Bildungsinitiativen und anderen Interessierten stehen die FILMTIPP ZOOMs im Rahmen ihrer Filmbildungsarbeit frei zur Verfügung.

Ansprechpartnerin

Ansprechpartnerin

Sabine Genz

Tel. 030 / 2359 938 65

Filmplakat Girls Girls Girls

Girls Girls Girls

Finnland 2022

Der finnische Coming of Age-Film zeigt drei Teenagerinnen auf der Suche nach ihrer Identität. Verliebtsein, Sexualität und der ganz normale Alltag sind die Fenster, durch die die Regisseurin Alli Haapasalo ausschnitthaft in die Leben der Protagonistinnen blickt. Die auffallend starke Besetzung und die stimmige Inszenierung ermöglichen dabei ein bruchloses Einfinden in die dargestellten Situationen.

Originaltitel

Tytöt Tytöt Tytöt

Genre

Drama, Jugendfilm, Coming-of-Age

Klassenstufe

ab 10. Klasse

Altersempfehlung

ab 15 Jahre

Unterrichtsfächer

Deutsch, Ethik, Sozialkunde, Psychologie

Themen

Erwachsenwerden, Identität, Sexualität, Homosexualität, LGBTQIA*, Liebe, Sport, Leistungssport

Kinostart

23.02.2023

SchulKinoWochen

Inhalt


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„Kommen süße Jungs?“ will Rönkkö auf dem Weg zu einer Party wissen. Die finnische Teenagerin steckt mitten in der sexuellen Findungsphase, findet aber kein Gefallen an allem, was über Knutschen hinausgeht. Mit jedem Annäherungsversuch fragt sie sich ein Stück mehr, ob mit ihr alles in Ordnung ist. Ihre beste Freundin Mimmi tritt selbstsicherer auf. Die Hockeyspielerin bändelt mit Emma an, kann das große Verliebtsein jedoch kaum zulassen. Für Emma sind Mimmis Stimmungswechsel schmerzhaft, dabei braucht die junge Eiskunstläuferin gerade jetzt Rückhalt. Ihr hartes Training stagniert, vor einem Wettbewerb misslingt der Sprung auf dem Eis. Am liebsten will Emma sich neu erfinden. Zwischen den Smoothies, die Rönkkö und Mimmi in einer Saftbar mixen, Partys, Dates und Selbstzweifeln wallen die Emotionen und Hormone auf.

Umsetzung


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Wie aus dem Leben gegriffen wirkt der finnische Jugendfilm der Regisseurin Alli Haapasalo. Das kompakte Drehbuch von Ilona Ahti und Daniela Hakulinen spielt an Freitagen und einem Samstag danach, blickt also in episodischer Weise auf die Lebenswelten der Hauptfiguren. Jeder Tag bringt heftige und sanfte Momente mit sich, Glück, Alltag und Melancholie liegen bei der Identitätssuche ganz nah beieinander. Die pinke Schreibschrift bei der Titeleinblendung passt zum bewegten Gefühlsleben der Teenagerinnen, das als Kontrapunkt zum dunklen finnischen Winter erscheint. Inszenatorisch tragen der lebhafte Pop-Soundtrack, das intime Bildformat 4:3 und die sinnliche Farbgestaltung zur unmittelbaren Wirkung bei. Nicht zuletzt das famose Ensemble und die ruhige Handkameraführung von Jarmo Kiuru machen das Erleben der Figuren greifbar.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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GIRLS GIRLS GIRLS erzählt sehr figurenzentriert. Am Anfang der Auseinandersetzung sollte daher eine Figurenanalyse stehen, die ein Fundament für die Betrachtung der Kernthemen Liebe, Sexualität und Identität schafft. Welche Wünsche, Sorgen und Ziele haben die drei Hauptcharaktere – wo liegen Gemeinsamkeiten und Unterschiede ihrer Lebenswelten? Rönkkö empfindet sich als „defekt“ und hadert mit ihrer Sexualität, Mimmi hat hingegen kein Problem mit Sex, fürchtet wegen ihrer familiären Vorprägung aber eine feste Bindung. Und die ehrgeizige Emma will den Leistungsdruck beim Eislaufen abschütteln, um sich selbst neu zu erfahren. In filmischer Hinsicht tragen die Popsongs viel zur Ausgestaltung der jugendlichen Lebenswelt bei. Daneben ist die Farbgestaltung relevant, die analysiert werden kann. Gefühle wie Aufregung und Melancholie werden mit Rot und Blau aufgegriffen, an anderer Stelle setzen bunte Laser-Strahlen das Glücksgefühl des Moments in Szene.

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Christian Horn, 23.01.2023, letzte Aktualisierung: 01.11.2023

Regie

Alli Haapasalo

Buch

Ilona Ahti, Daniela Hakulinen

Darsteller*innen

Rachel Mohlin, Johan Ulveson, Tiffany Kronlöf u. a.

Länge

100 Min

Sprachfassung

finnische Originalfassung mit deutschen Untertiteln

Format

digital, Farbe

FSK

ab 12 Jahre

Verleih

Edition Salzgeber

Festivals

(Auswahl 2022) Sundance Film Festival: Publikumspreis; Berlinale (Sektion Generation 14plus); Nordische Filmtage Lübeck: Preis der Jugendjury, Kinder- und Jugendfilmpreis

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