FilmTipp ZOOM

Das Format FilmTipp ZOOM wirft einen genauen Blick auf die Aspekte eines Films, die ihn zu etwas Besonderem machen. Das können gesellschaftspolitische Fragestellungen ebenso wie die ungewöhnliche Kameraarbeit sein. Neben einer ausführlicheren Filmbesprechung gibt FilmTippZOOM mit Leitfragen und ausgewählten Aufgaben wie z.B. einer Szenenanalyse konkrete Impulse für den Unterricht und Hinweise auf Lernhorizonte und Kompetenzerwerb.

Allen Lehrkräften, Pädagog:innen, Multiplikator:innen, Kinos, Medienzentren, Bildungsinitiativen und anderen Interessierten stehen die FILMTIPP ZOOMs im Rahmen ihrer Filmbildungsarbeit frei zur Verfügung.

Ansprechpartnerin

Ansprechpartnerin

Sabine Genz

Tel. 030 / 2359 938 65

Filmplakat Sieger sein

Sieger sein

Deutschland 2024

Im Herzen von Berlin-Wedding muss sich die elfjährige Mona, die mit ihrer kurdischen Familie aus Syrien geflüchtet ist, in ihrem neuen Leben zurechtzufinden. Neben kulturellen und sprachlichen Barrieren und den Herausforderungen des Schullebens entdeckt Mona einen Schimmer Hoffnung, als ihr ein Platz in der Mädchenfußballmannschaft angeboten wird. Könnte der Beitritt zum Team ihr helfen, ihren Platz auf dem Feld und in ihrer neuen Gemeinschaft zu finden?

Genre

Drama, Komödie, Kinderfilm

Klassenstufe

ab 4. Klasse

Altersempfehlung

ab 9 Jahre

Unterrichtsfächer

Deutsch, Ethik/Lebenskunde, Erdkunde, Sport, fächerübergreifend: Demokratiebildung

Themen

Flucht/Geflüchtete, kulturelle Identität, Zusammenhalt, Sport, Gender/Geschlechterrollen, Rassismus, Demokratie, Chancen(un)gleichheit, Zugehörigkeit, Migrationsgesellschaft, Diskriminierung, Ausgrenzung, Außenseiter

Kinostart

11.04.2024

SchulKinoWochen

Inhalt


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Der Film erzählt die Geschichte der elfjährigen Mona, einer talentierten jungen Fußballspielerin. Sie und ihre kurdische Familie waren gezwungen, Syrien aufgrund des Bürgerkriegs und der herrschenden Diktatur zu verlassen, um in Berlin ein sichereres neues Zuhause zu finden. In dieser neuen Umgebung steht Mona vor der Herausforderung, in einem unbekannten Land neu anzufangen und sie muss sich mit den Schwierigkeiten auseinandersetzen, die das Leben als Geflüchtete mit sich bringt. Die abschätzigen Blicke ihrer Mitschüler*innen und das Mobbing machen ihr Leben noch schwieriger, und oft sehnt sich Mona nach den Tagen zurück, in denen sie sich zugehörig fühlte. Inspiriert von Regisseurin Soleen Yusefs eigenen Erfahrungen als Geflüchtete in Deutschland zeigt der Film Fußball nicht nur als Sport, sondern als einen Weg zur interkulturellen Kompetenz, Freundschaft und einem Gefühl der Zugehörigkeit.

Umsetzung


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Durch verschiedene erzählerische Mittel baut Mona Barrieren ab: Sei es durch die direkte Ansprache des Publikums an verschiedenen Stellen des Films oder die Betonung, dass in ihrer Vorstellung alle besser Deutsch sprechen als in der Realität. So gelingt es, die emotionale Lücke zwischen ihr und dem Publikum zu überbrücken, eine tiefere Verbindung und ein besseres Verständnis für Monas Erfahrungen zu schaffen. Monas Leben in Syrien vor ihrer Flucht nach Deutschland wird mithilfe von Rückblenden erzählt. Mit einer hellen, warmen Bildgestaltung und authentischen Schauplätzen fängt der Film die Sehnsucht Monas nach ihrem früheren Leben ein und betont den starken Kontrast zwischen ihrer Heimat und ihrer neuen, grauen Realität in Berlin. Indem klischeehafte Bilder des Krieges vermieden werden und das pulsierende Leben ihrer früheren Gemeinschaft gezeigt wird, dienen die Rückblenden als bewegende Erinnerung an das, was Mona verloren hat.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Schüler*innen können über die Unterschiede zwischen "Integration" und "kultureller Kompetenz" reflektieren und die Bedeutung des Verständnisses und Respekts kultureller Unterschiede erkunden. Sie können auch darüber nachdenken, wie Strategien, die die Bewältigung von Stress, belastenden Situationen und Angst erleichtern, in einer zunehmend diversen Gesellschaft gefördert werden können, in der Migration eine Selbstverständlichkeit ist. Relevante gesellschaftliche Themen wie Rassismus, Ausgrenzung, Demokratie und Diktatur können angesprochen werden, sowie die genaue Bedeutung von Freiheit und ihre Rolle im Leben der Menschen. Visuelle Elemente und die Montage des Films, wie Rückblenden, die Kontraste zwischen Monas Heimat in Syrien und Berlin, die Dramaturgie der Fußballspiele bzw. des Teambuildings regen zu Diskussionen über Filmsprache und Ästhetik an. Die Analyse der Rückblenden ermöglicht es, visuelle Techniken zu verstehen, während die Kontraste die Bedeutung von Symbolik und Bildsprache verdeutlichen.

Hinweise

Content Note: SIEGER SEIN enthält Darstellungen von Krieg und rassistischer Gewalt und erfordert einen sensiblen Umgang mit Schüler*innen, die durch diese Themen und Bilder retraumatisiert werden könnten.

Veranstaltungen


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In Kürze erscheint das Filmheft mit Unterrichtsmaterialien zum Film, herausgegeben von DCM und VISION KINO

Autor*in: Cila Yakecã, 26.03.2024, letzte Aktualisierung: 24.07.2024

Regie

Soleen Yusef

Buch

Soleen Yusef

Darsteller*innen

Dileyla Agirman, Andreas Döhler, Sherine Merai, Tamira Bwibo, Halima Ilter, Hêvîn Tekin, Peri Baumeister, Rankin Duffy u. a.

Länge

119 Min

Sprachfassung

Originalfassung in Deutsch und Kurdisch, barrierefreie Fassungen bei Greta & Starks verfügbar

Format

digital, Farbe

FSK

ab 6 Jahre

FBW

Prädikat "besonders wertvoll"

Verleih

DCM Film und Distribution

Festivals

Internationale Filmfestspiele Berlin: Eröffnungsfilm Sektion Generation K+, nominiert für den Teddy Award und den Amnesty International Filmpreis; Sieger beim Deutschen Filmpreis 2024 als bester Kinderfilm

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