FilmTipp ZOOM

Das Format FilmTipp ZOOM wirft einen genauen Blick auf die Aspekte eines Films, die ihn zu etwas Besonderem machen. Das können gesellschaftspolitische Fragestellungen ebenso wie die ungewöhnliche Kameraarbeit sein. Neben einer ausführlicheren Filmbesprechung gibt FilmTippZOOM mit Leitfragen und ausgewählten Aufgaben wie z.B. einer Szenenanalyse konkrete Impulse für den Unterricht und Hinweise auf Lernhorizonte und Kompetenzerwerb.

Allen Lehrkräften, Pädagog:innen, Multiplikator:innen, Kinos, Medienzentren, Bildungsinitiativen und anderen Interessierten stehen die FILMTIPP ZOOMs im Rahmen ihrer Filmbildungsarbeit frei zur Verfügung.

Ansprechpartnerin

Ansprechpartnerin

Sabine Genz

Tel. 030 / 2359 938 65

Filmplakat Die Unbeugsamen 2 - Guten Morgen, ihr Schönen!

Die Unbeugsamen 2 - Guten Morgen, ihr Schönen!

Deutschland 2024

„Frauen, wenn wir heute nichts tun, leben wir morgen wie vorgestern!“ Dieses Zitat galt auch in der DDR, dem Land der staatlich verordneten Gleichberechtigung. Der Film ist eine Ode an all die unbeugsamen Frauen – Arbeiterinnen, Wissenschaftlerinnen, Künstlerinnen – die selbstbewusst ihren Platz im Leben einforderten. Ein wichtiges, bitter-humorvolles Stück Geschichte – und ein Gegenpol zu einer maßgeblich männerzentrierten Geschichtsschreibung.

Genre

Dokumentarfilm

Klassenstufe

ab 8. Klasse

Altersempfehlung

ab 13 Jahre

Unterrichtsfächer

Geschichte, Politik, Sozialkunde, Ethik, Deutsch, Psychologie, fächerübergreifend: Demokratiebildung

Themen

Gleichberechtigung, Emanzipation, Frauen, Gender/Geschlechterrollen, Arbeit, DDR, (deutsche) Geschichte, Politik, Zivilcourage, Widerstand

Kinostart

29.08.2024

SchulKinoWochen

Inhalt


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„Frauen, wenn wir heute nichts tun, leben wir morgen wie vorgestern!“ Mit diesem Zitat schloss der erfolgreiche Vorgängerfilm „Die Unbeugsamen“, der die mitunter haarsträubende Situationen westdeutscher Politikerinnen seit den 1950er Jahren dokumentierte. Dieses kämpferische Zitat steht auch am Anfang des zweiten Teils, der den ostdeutschen Frauen gewidmet ist. Denn selbst im Land der staatlich verordneten Gleichberechtigung musste diese erst mit langem Atem und harten Bandagen erkämpft werden. Der Film ist eine Ode an all die unbeugsamen, mutigen Frauen in der DDR – Arbeiterinnen, Wissenschaftlerinnen, Künstlerinnen, Landwirtinnen – die selbstbewusst ihren Platz in der Metallindustrie und auf dem Feld, in der Kunstwelt und der Wissenschaft einforderten. Die mehr wollten, als Kuchen zum Frauentag. Ein wichtiges, bitter-humorvolles Stück Geschichte, das der einseitig männerzentrierten Geschichtsschreibung wuchtig etwas entgegensetzt.

Umsetzung


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In Interviews erzählen 15 Frauen aus verschiedenen Lebenswelten der DDR Geschichten und Anekdoten aus ihrem Alltag in Berufen, die gemeinhin als Männerdomäne gelten. Sie erzählen gewitzt, pointiert und manchmal kopfschüttelnd von den Absurditäten und Demütigungen, mit denen sie konfrontiert waren, aber auch von ihrer Gegenwehr. Zwischen die Interviews montiert der Regisseur – mit viel Humor, Ironie und einem guten Blick für starke Bilder – ausführlich recherchiertes Archivmaterial der damaligen Zeit, wie Fernsehberichte, Fotos, Filmausschnitte. Es sind Bilder, die viel zu selten gezeigt wurden und werden: von starken Frauen, die hart zupacken, die lässig sind, kollegial zusammenstehen, sich durchbeißen, sich nicht mit Nebensächlichem abspeisen lassen, die fordernd sind, rebellisch und widerständisch. Ihre Sehnsucht nach mehr fängt der Film beeindruckend mit Liedern und Filmausschnitten aus DDR-Produktionen ein. Entstanden ist kein bitterer Film über Unterdrückung, sondern ein Film über weibliche Kraft und Stärke.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Der Film zeigt, wie die staatlich verordnete Gleichstellung von Mann und Frau einer Realität gegenüberstand, in der die Ungleichheit weiter Bestand hatte, und vor allem den Frauen die doppelte Last von Beruf und unbezahlter Familienarbeit aufbürdete. Dieses Ungleichzeitige von Anspruch und Wirklichkeit kann im Unterricht anhand der einzelnen Geschichten der Porträtierten genauer untersucht werden. Was waren die Gründe, warum sich die Ungleichheit so lange hielt? Welches die Strategien der Frauen, sich gegen diese Widersprüche von Gesetz und Realität zu wehren? Auf der Ebene der Filmsprache kann die Montagetechnik von heutigen Interviews und Archivbildern analysiert werden: Was wird jeweils über welches Material erzählt? Wie ergänzen sich die Erzählstränge und unterschiedlichen Materialien? Wie wirken die Bilder von damals und die rückblickenden Erzählungen auf uns heute? Sehen wir sie aus der Distanz oder können wir uns mit ihnen identifizieren? Wie werden die Frauen inszeniert: Welche Bilder von Frauen wurden aus den Archiven ausgewählt?

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Melanie Rohde, 26.07.2024, letzte Aktualisierung: 18.09.2024

Regie

Torsten Körner

Buch

Torsten Körner

Darsteller*innen

Amrei Bauer, Kerstin Bienert, Anke Feuchtenberger, Marina Gasse, Brunhilde Hanke, Katja Lange-Müller, Annette Leo, Solveig Leo, Barbara Mädler, Ulrike Poppe, Tina Powileit, Katrin Sass, Katrin Seyfahrt, Gabriele Stötzer

Länge

109 Min

Sprachfassung

deutsche Originalfassung

Format

digital, Farbe

FSK

ab 6 Jahre

Verleih

Majestic

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