FilmTipp ZOOM und Filmhefte

Das Format FilmTipp ZOOM wirft einen genauen Blick auf die Aspekte eines Films, die ihn zu etwas Besonderem machen. Das können gesellschaftspolitische Fragestellungen ebenso wie die ungewöhnliche Kameraarbeit sein. Neben einer ausführlicheren Filmbesprechung gibt FilmTippZOOM mit Leitfragen und ausgewählten Aufgaben wie z.B. einer Szenenanalyse konkrete Impulse für den Unterricht und Hinweise auf Lernhorizonte und Kompetenzerwerb.

Allen Lehrkräften, Pädagog:innen, Multiplikator:innen, Kinos, Medienzentren, Bildungsinitiativen und anderen Interessierten stehen die FILMTIPP ZOOMs im Rahmen ihrer Filmbildungsarbeit frei zur Verfügung.

Ansprechpartnerin

Sabine Genz

Tel. 030 / 2359 938 65

Filmplakat zu "The Doors: When you're strange"

The Doors: When you're strange

USA, 2009

Im Zentrum der Dokumentation stehen die Geschichte der Band "The Doors", die Besonderheit ihrer Musik und deren Funktion als Ausdruck ihrer Zeit, sowie Jim Morrison als Künstlerpersönlichkeit zwischen Genie und Wahnsinn, die das Aufbegehren einer ganzen Generation verkörperte. Virtuos geschnittenes Archivmaterial macht seine Energie greifbar, gleichzeitig gelingen eine Analyse des Starkults, die Demontage des Images und Offenlegung menschlicher Strukturen.

Originaltitel

When you're strange

Genre

Dokumentarfilm, Musikfilm, Künstlerporträt

Klassenstufe

ab 9. Klasse

Altersempfehlung

ab 14 Jahre

Unterrichtsfächer

Musik, Sozialkunde, Ethik, Kunst

Themen

Musik, Biografie, Drogen, Jugendkultur, Starkult

Kinostart

01.07.2010

Inhalt


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Der Film ist die erste Kinodokumentation über "The Doors". Er erzählt die Geschichte der Rockband von ihrer Gründung 1965 bis zum frühen Tod des Frontmanns Jim Morrison im Jahr 1971. Dabei konzentriert er sich auf das Auf und Ab des Sängers, Songwriters und Poeten, der sich auf dem schmalen Grad zwischen Genie und Wahnsinn bewegte und das Aufbegehren einer ganzen Generation junger Menschen verkörperte.

Umsetzung


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Der Film ist als ein virtuos montiertes Patchwork aus Konzertmitschnitten, Backstage- und Studioaufnahmen, kurzen Interviewschnipseln und Fotografien gestaltet. Die Musik der Band, ihr unverwechselbarer Sound, ist nicht nur dramaturgisch zentral, sondern gibt auch filmsprachlich "den Takt vor": Der Schnitt folgt ihrem Rhythmus. Die Bilder sind ausschließlich Archivbilder. Es handelt sich zum Teil um bisher noch ungesehenes Material, etwa Ausschnitte aus Kurzfilmen, die von Morrison selbst produziert worden sind. Auf der inhaltlichen Ebene wird die Geschichte der Band und ihrer Musik mit gesellschaftspolitischen Entwicklungen der USA verknüpft, z.B. mit den Auseinandersetzungen um den Vietnam-krieg oder der Hippiebewegung. Als Erzähler des Ganzen fungiert der Schauspieler Johnny Depp.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Jim Morrison war schon zu Lebzeiten eine Ikone. Auch späteren Generationen dient er als Projektionsfläche für eigene Sehnsüchte nach Erfahrungen der Grenzüberschreitungen, Intensität und Rebellion. Sein früher Tod verstärkte die Legendenbildung. Der Filmemacher analysiert den Starkult um Morrison, seine Psyche, aber auch seine Stimme und die Eigenart der Musik der Band, das, was sie so besonders macht. Der Film lässt sich im Musikunterricht verwenden, um dieses Phänomen zu untersuchen und Jim Morrison als eine wichtige Figur in der Geschichte der Rockmusik kennenzulernen. Und obwohl DiCillo dem Charisma auf der Spur ist und es durch seine Inszenierung für die Zuschauer direkt nachempfindbar macht, wirkt der hohe Authentizitätswert seines Materials der Mythisierung entgegen. Darin liegt ein weiterer pädagogischer Wert: Ein weltberühmter Künstler wird in seiner menschlichen Schwäche, seiner Brüchigkeit offengelegt, etwa indem die brutalen, selbstdestruktiven Auswirkungen des extremen Alkohol- und Drogenkonsums sichtbar werden. Der Film zeigt die Musik der Doors außerdem als ein Ausdruck ihrer Zeit und die Stimme Morrisons als ein Organ oder ein Kommentar des Zeitgeschehens – darin findet sich ein Ansatz und Zugang zum Verständnis dieser Zeit, die bis heute prägenden Charakter hat. Der Film kann auch als Anlass dienen, um im Kunst-, Ethik oder im Sozialkundeunterricht allgemein über den schmalen Grad zwischen "Genie und Wahnsinn" berühmter Künstlerpersönlichkeiten, sowie über die Rolle der Öffentlichkeit zu diskutieren, die sich ihre Ikonen formt und ihnen identitätsstiftenden Wert zuschreibt.

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Lisa Gadatsch, 20.05.2010, letzte Aktualisierung: 29.11.2021

Regie

Tom DiCillo

Buch

Tom DiCillo

Darsteller*innen

Erzähler/Mitwirkende: Johnny Depp / Jim Morrison, Ray Manzarek, Robby Krieger, John Densmore

Länge

86 Min

Sprachfassung

amerikan. Originalfassung mit deutschem Untertiteln

Format

35mm

FSK

ab 12 Jahre

Verleih

Kinowelt Filmverleih

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