FilmTipp ZOOM und Filmhefte
Das Format FilmTipp ZOOM wirft einen genauen Blick auf die Aspekte eines Films, die ihn zu etwas Besonderem machen. Das können gesellschaftspolitische Fragestellungen ebenso wie die ungewöhnliche Kameraarbeit sein. Neben einer ausführlicheren Filmbesprechung gibt FilmTippZOOM mit Leitfragen und ausgewählten Aufgaben wie z.B. einer Szenenanalyse konkrete Impulse für den Unterricht und Hinweise auf Lernhorizonte und Kompetenzerwerb.
Allen Lehrkräften, Pädagog:innen, Multiplikator:innen, Kinos, Medienzentren, Bildungsinitiativen und anderen Interessierten stehen die FILMTIPP ZOOMs im Rahmen ihrer Filmbildungsarbeit frei zur Verfügung.

Ansprechpartnerin
Sabine Genz
Tel. 030 / 2359 938 65

Philomena
50 Jahre lang hatte sie ihr Geheimnis streng gehütet, als Philomena ihrer längst erwachsenen Tochter offenbart, dass diese einen Bruder hat. Als Teenager wurde Philomena im streng katholischen Irland der 50er Jahre schwanger und musste ihren Sohn in einem Kloster zur Welt bringen. Dort wurde sie gezwungen, ihn zur Adoption freizugeben. Immer wieder hatte Philomena versucht, eine Spur von ihm zu finden, doch sie rannte damit gegen dicke (Kloster-)Mauern. Als sich der arbeitslose, arrogante Journalist Martin Sixsmith ihrer Sache annimmt und Nachforschungen anstellt, stößt er durch Zufall auf einen wichtigen Hinweis. Schon bald reist das ungleiche Paar in die USA, um weitere Recherchen anzustellen. Dabei kommen sie nicht nur Philomenas Sohn immer näher, sondern decken auch einen unfassbaren Skandal auf.
Philomena
Tragikomödie
ab 10. Klasse
ab 15 Jahre
Religion, Ethik, Deutsch, Englisch, Geschichte
Religion, Kirche, Erziehung, Individuum (vs. Gesellschaft), Identität, Familie, Vorurteile
27.02.2014
Inhalt

50 Jahre lang hatte sie ihr Geheimnis streng gehütet, als Philomena ihrer längst erwachsenen Tochter offenbart, dass diese einen Bruder hat. Als Teenager wurde Philomena im streng katholischen Irland der 50er Jahre schwanger und musste ihren Sohn in einem Kloster zur Welt bringen. Dort wurde sie gezwungen, ihn zur Adoption freizugeben. Immer wieder hatte Philomena versucht, eine Spur von ihm zu finden, doch sie rannte damit gegen dicke (Kloster-)Mauern. Als sich der arbeitslose, arrogante Journalist Martin Sixsmith ihrer Sache annimmt und Nachforschungen anstellt, stößt er durch Zufall auf einen wichtigen Hinweis. Schon bald reist das ungleiche Paar in die USA, um weitere Recherchen anzustellen. Dabei kommen sie nicht nur Philomenas Sohn immer näher, sondern decken auch einen unfassbaren Skandal auf.
Umsetzung

Vom Verleih als Komödie eingestuft, hält Philomena eine perfekte Balance zwischen Komik und Tragik. Die auf wahren Begebenheiten beruhende, sehr emotionale und tragische Geschichte um ein verschollenes Kind funktioniert auch als Buddy-Movie, in dem sich zwei sehr gegensätzliche Charaktere für den Plan, den sie verfolgen, zusammenraufen müssen. Die schlichte, aber warmherzige und immer noch sehr fromme Philomena und der scharfsinnige, aber verbitterte und zynische Journalist liefern sich höchst amüsante verbale Gefechte, verhandeln aber auch wichtige Fragen des Glaubens und der Ethik. Ihre gemeinsame Reise steht nicht zuletzt als Metapher für die Suche nach Identität und Vergebung. Dabei lebt der Film auch von der überragenden Leistung seiner Hauptdarstellerin Judi Dench.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit

Glaube und Ratio stehen sich in Philomena, verkörpert durch die beiden Hauptcharaktere, zunächst unvereinbar gegenüber. Es bietet sich an, die von den Protagonisten aufgeworfenen philosophischen und religiösen Fragen im Unterricht zu diskutieren: Warum glaubt man? Warum hält jemand am Glauben fest, obwohl das Leben mehr als ungerecht ist? Was braucht es, um vergeben zu können? Kann Forschung, Wissen und Vernunft Glauben ersetzen? Auch aktuelle ethische Fragen, z.B. nach dem Recht, seine Herkunft zu kennen bzw. dem Recht, nicht wissen zu wollen, können besprochen werden. Anhand der Situation der jungen Philomena, die sich als Identifikationsobjekt anbietet, können Teenagerschwangerschaften und Lebenskrisen thematisiert werden. Schließlich streift der Film am Rande auch das Thema des Exodus der Iren in die USA sowie Homosexualität und Aids.
Veranstaltungen

Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.
Downloads
FilmTipp Philomena.pdfStephen Frears
Stephen Frears, Jeff Pope nach dem Roman "The Lost Child of Philomena Lee" von Martin Sixsmith
Judi Dench, Steve Coogan, Sophie Kennedy Clark, Anna Maxwell Martin u.a.
98 Min
deutsch, englisch
digital, Farbe
ab 6 Jahre
Prädikat „besonders wertvoll“
Square One Entertainment | Universum Film
Internationale Filmfestspiele Venedig 2013: Bestes Drehbuch; Toronto Internationale Filmfestival 2013