FilmTipp ZOOM und Filmhefte

Das Format FilmTipp ZOOM wirft einen genauen Blick auf die Aspekte eines Films, die ihn zu etwas Besonderem machen. Das können gesellschaftspolitische Fragestellungen ebenso wie die ungewöhnliche Kameraarbeit sein. Neben einer ausführlicheren Filmbesprechung gibt FilmTippZOOM mit Leitfragen und ausgewählten Aufgaben wie z.B. einer Szenenanalyse konkrete Impulse für den Unterricht und Hinweise auf Lernhorizonte und Kompetenzerwerb.

Allen Lehrkräften, Pädagog:innen, Multiplikator:innen, Kinos, Medienzentren, Bildungsinitiativen und anderen Interessierten stehen die FILMTIPP ZOOMs im Rahmen ihrer Filmbildungsarbeit frei zur Verfügung.

Ansprechpartnerin

Ansprechpartnerin

Sabine Genz

Tel. 030 / 2359 938 65

Filmplakat zu "Vielen Dank für Nichts"

Vielen Dank für Nichts

Schweiz, Deutschland 2013

Nach einem schweren Unfall beim Snowboardfahren sitzt Valentin im Rollstuhl. Er kommt in ein Pflegeheim in Südtirol und soll dort u. a. an einem Theaterprojekt teilnehmen. Zunächst lehnt er alle Versuche ab, ihn in den Alltag der Einrichtung zu integrieren, zu sehr hadert er noch mit sich und seinem Schicksal. Erst langsam gelingt es den anderen Heimbewohnern und vor allem der Pflegerin Mira, in die sich Valentin verliebt, ihn aus der Reserve zu locken. Mira hat jedoch einen Freund. Um sie zu beeindrucken und ihren Freund Marc zu blamieren, will Valentin die Tankstelle überfallen, in der Marc arbeitet. Valentins Mitbewohner Titus und Lukas wollen ihm helfen, denn alle haben sie keine Lust mehr, sich wegen ihrer Behinderung abstempeln zu lassen und nur ein langweiliges Heimleben zu führen.

Originaltitel

Vielen Dank für Nichts

Genre

Komödie

Klassenstufe

ab 7. Klasse

Altersempfehlung

ab 12 Jahre

Unterrichtsfächer

Deutsch, Sozialkunde, Ethik, Psychologie, Religion

Themen

Außenseiter, Menschen mit Behinderung, Diskriminierung, Freundschaft, Inklusion, Liebe, Theater, Vorurteile

Kinostart

05.06.2014

Inhalt


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Nach einem schweren Unfall beim Snowboardfahren sitzt Valentin im Rollstuhl. Er kommt in ein Pflegeheim in Südtirol und soll dort u. a. an einem Theaterprojekt teilnehmen. Zunächst lehnt er alle Versuche ab, ihn in den Alltag der Einrichtung zu integrieren, zu sehr hadert er noch mit sich und seinem Schicksal. Erst langsam gelingt es den anderen Heimbewohnern und vor allem der Pflegerin Mira, in die sich Valentin verliebt, ihn aus der Reserve zu locken. Mira hat jedoch einen Freund. Um sie zu beeindrucken und ihren Freund Marc zu blamieren, will Valentin die Tankstelle überfallen, in der Marc arbeitet. Valentins Mitbewohner Titus und Lukas wollen ihm helfen, denn alle haben sie keine Lust mehr, sich wegen ihrer Behinderung abstempeln zu lassen und nur ein langweiliges Heimleben zu führen.

Umsetzung


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Behinderte können komisch sein, aber auch gemein und rücksichtlos. Sie helfen sich untereinander, beschimpfen sich aber auch schon mal gegenseitig – und sogar ihre Helfer/innen. Sie sind Opfer, etwa von „Faschos“, aber auch Täter – z. B. wenn sie eine Tankstelle überfallen. Der Facettenreichtum des Films, der der Vielfalt an Situationen im „wirklichen“ Leben zu entsprechen versucht, und die Mischung aus behinderten Laiendarstellern und nicht-behinderten Schauspieler/innen, die an der des Films beteiligt waren, lassen ihn insgesamt sehr lebendig erscheinen. Die Situationen geben einerseits einen alltagsnahen Einblick in das Leben von behinderten Menschen, wurden andererseits aber für die Verfilmung zugespitzt und eröffnen damit Anknüpfungspunkte für kontroverse Sichtweisen.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Ist es „politisch korrekt“, nicht nur mit Behinderten, sondern auch über Behinderte zu lachen? Darf es überhaupt sein, Behinderte ebenfalls als potentiell böse darzustellen, solange ihnen die Akzeptanz in weiten Teilen unserer Gesellschaft noch fehlt? Oder sind diese Aspekte wichtige Schritte in Richtung zu einen normalen Umgang und damit Akzeptanz? Bedient der Film Klischees und lässt das Leben von Menschen mit Behinderung zu lustig, zu abenteuerlich erscheinen? Oder stellt er an vielen Stellen für die Zuschauer/innen Fallen auf, in die „Gutmenschen“ ebenso tappen können wie auch behindertenfeindliche Menschen? Selbst wenn es nicht an jeder Stelle des Films das Ziel ist, die ganze Tiefe der Problematik auszuloten, so ist er doch in seiner changierenden Mischung aus Elementen der Komödie und Tragödie (immer wieder präsent: „Sein oder Nichtsein; das ist hier die Frage", aus Shakespeares „Hamlet“) genau richtig für ganz unterschiedliche Diskussionsrichtungen.

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Dr. Olaf Selg, 02.05.2014, letzte Aktualisierung: 24.04.2020

Regie

Stefan Hillebrand, Oliver Paulus

Buch

Stefan Hillebrand, Oliver Paulus

Darsteller*innen

Joel Basman, Anikó Donáth, Isolde Fischer, Nikki Rappl, Anna Unterberger, Bastian Wurbs u.a.

Länge

95 Min

Sprachfassung

deutsche Fassung

Format

digital, Farbe

FSK

ab 6 Jahre

Verleih

Camino Filmverleih

Festivals

49. Solothurner Filmtage, Schlingel Filmfestival 2013, Filmfestival Sao Paulo 2013

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