FilmTipp ZOOM und Filmhefte

Das Format FilmTipp ZOOM wirft einen genauen Blick auf die Aspekte eines Films, die ihn zu etwas Besonderem machen. Das können gesellschaftspolitische Fragestellungen ebenso wie die ungewöhnliche Kameraarbeit sein. Neben einer ausführlicheren Filmbesprechung gibt FilmTippZOOM mit Leitfragen und ausgewählten Aufgaben wie z.B. einer Szenenanalyse konkrete Impulse für den Unterricht und Hinweise auf Lernhorizonte und Kompetenzerwerb.

Allen Lehrkräften, Pädagog:innen, Multiplikator:innen, Kinos, Medienzentren, Bildungsinitiativen und anderen Interessierten stehen die FILMTIPP ZOOMs im Rahmen ihrer Filmbildungsarbeit frei zur Verfügung.

Ansprechpartnerin

Ansprechpartnerin

Sabine Genz

Tel. 030 / 2359 938 65

Filmplakat zu "L'Chaim - Auf das Leben!"

L'Chaim - Auf das Leben!

Deutschland 2014

Chaim Lubelskis Leben reicht für mindestens drei: Nach einer behüteten Kindheit als Sohn zweier Holocaust-Überlebender lebte er auf der Straße, verdiente zwei Jahre seinen Lebensunterhalt als professioneller Schachspieler in Saint Tropez, machte in den USA mit dem Handel von Jeans ein Vermögen und verzockte es an der Börse. In seinem jetzigen Leben kümmert sich der tiefreligiöse und nach innen und vom Äußeren unangepasste Chaim rund um die Uhr um seine Mutter. Eigene Bedürfnisse – bis auf das nach zwei oder drei Joints am Tag – stellt er zurück. Der Alltag von Mutter und Sohn ist geprägt von Fürsorge, liebevollen Frotzeleien und Erinnerungen der Mutter an ihre Zeit im Konzentrationslager und an Familienmitglieder, die dem Holocaust zum Opfer fielen.

Originaltitel

L'Chaim - Auf das Leben!

Genre

Dokumentarfilm

Klassenstufe

ab 11. Klasse

Altersempfehlung

ab 16 Jahre

Unterrichtsfächer

Geschichte, Deutsch, Religion, Ethik, Philosophie

Themen

Holocaust, Biografie, Familie, Generationen, Identität, Judentum

Kinostart

27.08.2015

Inhalt


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Chaim Lubelskis Leben reicht für mindestens drei: Nach einer behüteten Kindheit als Sohn zweier Holocaust-Überlebender lebte er auf der Straße, verdiente zwei Jahre seinen Lebensunterhalt als professioneller Schachspieler in Saint Tropez, machte in den USA mit dem Handel von Jeans ein Vermögen und verzockte es an der Börse. In seinem jetzigen Leben kümmert sich der tiefreligiöse und nach innen und vom Äußeren unangepasste Chaim rund um die Uhr um seine Mutter. Eigene Bedürfnisse – bis auf das nach zwei oder drei Joints am Tag – stellt er zurück. Der Alltag von Mutter und Sohn ist geprägt von Fürsorge, liebevollen Frotzeleien und Erinnerungen der Mutter an ihre Zeit im Konzentrationslager und an Familienmitglieder, die dem Holocaust zum Opfer fielen.

Umsetzung


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Auf das Leben: Der Film erzählt von Lebenskraft, von Mut, davon, dass es unbedingt wert ist, gelebt zu werden, egal was in der Vergangenheit geschehen ist. Doch durch eine tröstliche Heiterkeit und Wärme ist jederzeit zu spüren, welch dünne Schutzschicht die Scherze, das Lachen und Singen über einem Abgrund von Schmerz zweier zutiefst verletzter Seelen bilden. Das macht die einzigartige Stimmung des Filmes aus, die allein durch die große Nähe zu den Protagonisten entsteht und nicht durch ausgefeilte Bildkompositionen oder raffinierte Inszenierungsstrategien. Elkan Spiller, selbst Kinder zweier Holocaust-Überlebender und Cousin von Chaim Lubelski, gibt den Zuschauenden eine Ahnung davon, wie es ist, ohne Anker zu leben, immer auf der Suche zu sein und nie wirklich anzukommen und doch das Leben zu feiern.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Chaim Lubelski selbst stellt die Frage nach der Sinnhaftigkeit des Lebens, die im Unterricht aufgegriffen werden kann. Gibt es einen Anspruch auf individuelles Glück? Können wir unser Schicksal beeinflussen oder ist alles vorausbestimmt? Der Film verdeutlicht, wie Traumata der Elterngeneration sich auf nachfolgende Generation(en) übertragen kann und wirft die Frage auf, ob und wie weit man sich davon lösen kann. „L’Chaim – auf das Leben“ kann Schülerinnen und Schüler zudem dafür sensibilisieren, dass der Holocaust kein in der Vergangenheit liegendes, abgeschlossenes Ereignis ist, sondern über die zweite und dritte Generation in unsere Gegenwart hineinwirkt und ermöglicht über zwei individuelle Schicksale eine Auseinandersetzung mit den Folgen geschichtlicher Ereignisse. Filmisch können unterschiedliche Formen des biografischen Dokumentarfilms verglichen werden („Schnee von gestern“, „Die Wohnung“, „Gerdas Schweigen“).

Veranstaltungen


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Sollten Sie Interesse an einer Schulvorführung haben, wenden Sie sich bitte direkt an den Producer Elkan Spiller unter elkan.spiller[ätt]gmail.com oder 0172-9395148.

Autor*in: Sabine Genz, letzte Aktualisierung: 21.11.2016

Regie

Elkan Spiller

Buch

Elkan Spiller

Darsteller*innen

Mitwirkende:Chaim Lubelski, Nechuma Lubelski, Usher Lubelski, Shoshana Spiller, Mirsad Hadzikaric, Bernard Dukan u.a.

Länge

92 Min

Sprachfassung

deutsch, englisch, jiddisch, französisch, mit deutschen Untertiteln

Format

digital, Farbe

FSK

ohne Altersbeschränkung

FBW

Prädikat „besonders wertvoll“

Verleih

mindjazz pictures

Festivals

Auswahl: Internationales Filmfest München 2014. Jüdisches Filmfestival Berlin 2014, International Filmfestival St. Louis, 3rd Indian Cine Filmfestival Mumbai 2015, 11th Human Rights Film Festival Barcelona, Paris, New York 2015

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