FilmTipp ZOOM und Filmhefte

Das Format FilmTipp ZOOM wirft einen genauen Blick auf die Aspekte eines Films, die ihn zu etwas Besonderem machen. Das können gesellschaftspolitische Fragestellungen ebenso wie die ungewöhnliche Kameraarbeit sein. Neben einer ausführlicheren Filmbesprechung gibt FilmTippZOOM mit Leitfragen und ausgewählten Aufgaben wie z.B. einer Szenenanalyse konkrete Impulse für den Unterricht und Hinweise auf Lernhorizonte und Kompetenzerwerb.

Allen Lehrkräften, Pädagog:innen, Multiplikator:innen, Kinos, Medienzentren, Bildungsinitiativen und anderen Interessierten stehen die FILMTIPP ZOOMs im Rahmen ihrer Filmbildungsarbeit frei zur Verfügung.

Ansprechpartnerin

Sabine Genz

Tel. 030 / 2359 938 65

Filmplakat Genius - Die tausend Seiten einer Freundschaft

Genius - Die tausend Seiten einer Freundschaft

USA, Großbritannien 2016

Wieviele Worte braucht überschäumende Fantasie? In der Biografieverfilmung „Genius“ hat der Lektor Maxwell Perkins alle Mühe, die Kreativität seines Autors Tom Wolfe in Form zu bringen. Um jedes Wort wird gerungen, Seite um Seite wandert in den Papierkorb. In einem stimmungsvollen Zeitbild der amerikanischen 1930er-Jahre bringt Regisseur Michael Grandage große Literatur auf die Leinwand und würdigt neben einem vergessenen Schriftstellergenie den stillen Mann im Hintergrund.

Originaltitel

Genius

Genre

Drama, historische Biografie

Klassenstufe

ab 7. Klasse

Altersempfehlung

ab 12 Jahre

Unterrichtsfächer

Englisch, Deutsch, Kunst, Musik, Darstellendes Spiel, Ethik, Sozialkunde

Themen

Literatur, Kreativität, Freundschaft, Familie, Schauspiel, Musik

Kinostart

11.08.2016

Inhalt


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New York, 1929: Der Verlagslektor Maxwell Perkins und der Schriftsteller Thomas Wolfe sind ein ungleiches Paar. Wolfe, exaltiert und ungestüm, liefert tausendseitige Manuskripte, die unter Perkins’ strengem Lektorat zu Bestsellern werden. Um jedes Wort wird gerungen. Die künstlerisch fruchtbare Symbiose fordert allerdings Opfer: Der Familienvater Perkins ist zuhause kaum mehr zu sehen, dem lebenshungrigen Wolfe steigt der Erfolg zu Kopf. Als die Literaturwelt beginnt, die Qualität seiner Bücher auf das umsichtige Lektorat seines jahrelangen Fürsprechers zurückzuführen und die eigene Leistung zu bezweifeln, wechselt er den Verlag. Die Freundschaft scheint an ihrem Ende angekommen.

Umsetzung


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Nach der Biografie „Max Perkins: Editor of Genius“ von A. Scott Berg stellt sich „Genius“ der Aufgabe, große Literatur auf die Leinwand zu bringen. Dabei fließen in gekonnten Montagen die Erzählstimme des Autors Wolfe und sein exzentrischer Auftritt im wahren Leben zusammen. Wolfe ist ein Mensch, der sich in der Literatur verwirklicht und sich von Worten kaum zu trennen vermag. Die nächtelangen Debatten um Sinn und Unsinn einzelner Metaphern und schmerzhafte Kürzungen entwickeln, untermalt von zeitgenössischer Jazzmusik, einen faszinierenden Rhythmus. Daneben zeigen sich in parallel aufgebauten Strängen die Beziehungskrisen beider Männer, die sich von der Außenwelt abschotten und in ihren Gegensätzen – der bedächtige Perkins findet in Wolfe einen Sohn, der rauschhafte Autor in seinem „Meister“ einen Ersatzvater – zusammenfinden. Gegenüber der historischen Rekonstruktion vergangener Zeiten hat hier das Schauspielerkino eindeutig Vorrang.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Die Figur des Lektors agiert normalerweise im Hintergrund. Die Doppelbiografie stellt Maxwell Perkins gleichberechtigt neben den heute fast vergessenen Thomas Wolfe und Literaturgrößen wie F. Scott Fitzgerald und Ernest Hemingway, die ebenfalls von ihm entdeckt wurden und ihren Auftritt haben. So eignet sich der Film nicht nur als Einführung in deren Werk, sondern auch zur Erörterung zentraler literarischer Fragen: Brauchen große Gedanken große Worte, oder liegt in der Kürze die Würze? In lebenskundlichen Fächern können der Wert der Freundschaft, die gelegentlich den Mut zur Wahrheit erfordert, sowie die persönlichkeitsverändernde Wirkung des Erfolgs diskutiert werden. Darüber hinaus bietet sich eine Analyse der brillanten Schauspielleistungen an, unter denen insbesondere Jude Laws raumgreifende Darstellung des kapriziösen Schriftstellers hervorsticht. Im Musikunterricht kann zudem die Bedeutung des Jazz erörtert werden, von dessen Rhythmus sich Wolfe inspiriert sah.

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Philipp Bühler, 29.07.2016, letzte Aktualisierung: 04.10.2016

Regie

Michael Grandage

Buch

John Logan nach der Biografie „Maxwell Perkins: Editor of Genius“ von A. Scott Berg

Darsteller*innen

Jude Law, Colin Firth, Laura Linney, Nicole Kidman, Guy Pearce, Dominic West u.a.

Länge

104 Min

Sprachfassung

deutsche Fassung, englische Originalfassung

Format

digtal, Farbe

FSK

ab 6 Jahre

Verleih

Wild Bunch Germany

Festivals

Berlinale 2016: Wettbewerb

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