FilmTipp ZOOM und Filmhefte

Das Format FilmTipp ZOOM wirft einen genauen Blick auf die Aspekte eines Films, die ihn zu etwas Besonderem machen. Das können gesellschaftspolitische Fragestellungen ebenso wie die ungewöhnliche Kameraarbeit sein. Neben einer ausführlicheren Filmbesprechung gibt FilmTippZOOM mit Leitfragen und ausgewählten Aufgaben wie z.B. einer Szenenanalyse konkrete Impulse für den Unterricht und Hinweise auf Lernhorizonte und Kompetenzerwerb.

Allen Lehrkräften, Pädagog:innen, Multiplikator:innen, Kinos, Medienzentren, Bildungsinitiativen und anderen Interessierten stehen die FILMTIPP ZOOMs im Rahmen ihrer Filmbildungsarbeit frei zur Verfügung.

Ansprechpartnerin

Ansprechpartnerin

Sabine Genz

Tel. 030 / 2359 938 65

Filmplakat Magnus - Der Mozart des Schach

Magnus – Der Mozart des Schachs

Norwegen 2016

Für Millionen von Menschen ist das Schachspiel ein faszinierender Zeitvertreib. Nur wenige betreiben es professionell. Einer davon ist Magnus Carlsen aus Norwegen. Der Dokumentarfilmer Benjamin Ree beschreibt in seinem ersten Langfilm, wie ein schüchterner junger Außenseiter mit viel Fleiß und Hartnäckigkeit alle Hindernisse überwindet und zum mehrfachen Schachweltmeister aufsteigt. Als Vorbild kann er viele Schachlerner in Schulclubs ermutigen.

Originaltitel

Magnus

Genre

Dokumentarfilm

Klassenstufe

ab 5. Klasse

Altersempfehlung

ab 10 Jahre

Unterrichtsfächer

Deutsch, Ethik, Sozialkunde, Schach

Themen

Schach, Jugend, Außenseiter, Wettkampf, Anerkennung, Hochbegabung, Idole, Familie, künstliche Intelligenz, Individuum und Gesellschaft

Kinostart

10.11.2016

Inhalt


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Mozart des Schachs: Mit diesem Beinamen ist der Norweger Magnus Carlsen auch jenseits des Fachpublikums bekannt geworden. Bereits mit fünf Jahren lernt er von seinem Vater Henrik Albert Carlsen, einem Ingenieur und Manager, die Regeln des 'königlichen Spiels'. Mit 13 Jahren gewinnt Magnus als zweitjüngster Spieler der Geschichte den Titel eines Großmeisters. Als er 2004 in einem Turnier ein Unentschieden gegen die russische Schachlegende Garry Kasparov erreicht, setzt er sich zum Ziel, der weltbeste Schachspieler zu werden. Auch wenn er es in der Schule als Außenseiter schwer hat, trainiert Magnus mit Unterstützung seiner gesamten Familie konsequent weiter. Mit 22 Jahren besiegt er 2013 den fünfmaligen Weltmeister Viswanathan Anand und verteidigt den Titel im Folgejahr. Zudem gewinnt er mehrmals den Schach-Oscar sowie die WM-Titel im Schnell- und im Blitzschach.

Umsetzung


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In seinem ersten langen Dokumentarfilm porträtiert der Norweger Benjamin Ree seinen nur ein Jahr jüngeren Landsmann Magnus Carlsen. Dabei kombiniert er Familienvideos und -fotos, TV-Aufnahmen von Schachturnieren, Reiseimpressionen aus aller Welt, Interviews mit dem Protagonisten sowie Statements von Familienangehörigen und Schachexperten zu einem kurzweiligen Potpourri, das die Stationen des steilen Aufstiegs zum Schachweltmeister chronologisch illustriert. Der Film macht nicht nur die Faszination des Strategiespiels erfahrbar, sondern zeigt auch die Schattenseiten des professionellen Sports auf, die von sozialer Isolation über Leistungsdruck bis zu Versagensängsten reichen. Zugleich arbeitet Ree heraus, dass Magnus' Leistungen vor allem auf seiner Intuition beruhen, während Schachlegenden wie Anand auf Disziplin und die Hilfe von Schachcomputern setzen. Tricktechnisch animierte Figurenbewegungen auf dem Schachbrett veranschaulichen, wie Magnus viele Schachzüge gedanklich vorwegnimmt.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Der Filmtitel greift Carlsens Beinamen "Mozart des Schachs" auf? Was verbindet das Schachgenie mit dem Musikgenie? Der Film bietet reichlich Anlass, um über die sozialen Folgen des Spitzensports zu diskutieren. Warum werden junge Leistungsträger in der Schule schnell zu Außenseitern? Warum ist im Gegenzug die Familie als emotionale Stütze für den Helden so wichtig? Im Unterricht bietet sich angesichts des Hypes um TV-Talentshows eine Debatte über die Frage an, welche "Nebenwirkungen" das Streben nach Erfolg und Ruhm mit sich bringen kann. Was könnte mit den "Dämonen" gemeint sein, die Magnus für sich behält? Der Film wirft zudem weiterführende Fragen auf: Warum spielen so wenige Frauen Schach? Warum gibt es bis heute keine Schachweltmeisterin? Wie schaffen es Großmeister immer noch, Schachcomputer zu besiegen? Ist die Künstliche Intelligenz der menschlichen überlegen? In Schulschachgruppen kann erörtert werden, inwieweit Magnus als Vorbild dienen kann.

Veranstaltungen


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Kinofinder: www.kinofenster.de Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Reinhard Kleber, 01.11.2016, letzte Aktualisierung: 06.06.2017

Regie

Benjamin Ree

Buch

Linn-Jeanethe Kyed, Benjamin Ree

Darsteller*innen

Mitwirkende: Magnus Carlsen, Garry Kasparov, Viswanathan Anand, Henrik Albert Carlsen u. a.

Länge

78 Min

Sprachfassung

englisch, norwegisch mit deutschem Voice-Over oder deutschen Untertiteln

Format

digital, Farbe

FSK

ohne Altersbeschränkung

Verleih

NFP marketing & distribution

Festivals

Tribeca Filmfestival New York 2016; Filmfest München 2016

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