FilmTipp ZOOM und Filmhefte

Das Format FilmTipp ZOOM wirft einen genauen Blick auf die Aspekte eines Films, die ihn zu etwas Besonderem machen. Das können gesellschaftspolitische Fragestellungen ebenso wie die ungewöhnliche Kameraarbeit sein. Neben einer ausführlicheren Filmbesprechung gibt FilmTippZOOM mit Leitfragen und ausgewählten Aufgaben wie z.B. einer Szenenanalyse konkrete Impulse für den Unterricht und Hinweise auf Lernhorizonte und Kompetenzerwerb.

Allen Lehrkräften, Pädagog:innen, Multiplikator:innen, Kinos, Medienzentren, Bildungsinitiativen und anderen Interessierten stehen die FILMTIPP ZOOMs im Rahmen ihrer Filmbildungsarbeit frei zur Verfügung.

Ansprechpartnerin

Sabine Genz

Tel. 030 / 2359 938 65

Filmplakat 40 Tage in der Wüste

40 Tage in der Wüste

USA 2015

Scheinbar ziellos wandert Jeshua (Jesus) auf der Suche nach Gott durch die Wüste. Gelegentlich erscheint ihm der Teufel als sein diabolischer Doppelgänger und versucht den Fastenden zu verunsichern. Als Jeshua einer Familie, die in der kargen Wildnis ein Haus baut, begegnet, entschließt er sich zu bleiben und der Familie zu helfen. Während sich der heranwachsende Sohn in die lebendige Stadt sehnt, verlangt sein Vater, dass er sein Haus in der Ödnis der Wüste baut. Jeshua vermittelt im Konflikt zwischen Vater und Sohn.

Originaltitel

Last Days in the Desert

Genre

Drama

Klassenstufe

ab 8. Klasse

Altersempfehlung

ab 13 Jahre

Unterrichtsfächer

Religion, Ethik, Sozialkunde

Themen

Glaube, Jesus Christus, Versuchung, Generationenkonflikt, Werte, Sinnsuche, Tod

Kinostart

13.04.2017

Inhalt


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Auf der Suche nach Gott wandert Jeshua (Jesus) durch die Wüste. Scheinbar ziellos durchquert er eine Landschaft, geprägt von Wassermangel, Stürmen, Hitze am Tag und Kälte in der Nacht. Gelegentlich erscheint dem Suchenden der Teufel in seiner eigenen Gestalt. Der diabolische Doppelgänger versucht den fastenden Eremiten zu verunsichern und sein Vertrauen auf Gott zu erschüttern. Schließlich begegnet Jeshua einer Familie, die in der kargen Wildnis ein Haus baut. Die Mutter liegt im Sterben. Jeshua entschließt sich zu bleiben und der Familie zu helfen. Bald tritt ein Konflikt zwischen Vater und Sohn zu Tage: Während der heranwachsende Junge aufbrechen möchte in die Stadt, neugierig und voller Entdeckerlust, verlangt sein vom Leben enttäuschter Vater, dass er sein Haus in der Ödnis der Wüste baut. Während Vater und Sohn nicht miteinander reden können, vertrauen sich beide Jeshua an.

Umsetzung


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In ruhigen Bildern erzählt Regisseur und Autor Rodrigo García eine an eine biblische Episode angelehnte mystische Geschichte. Gestik, Mimik und Sprache scheinen sich dem kargen großartigen Wüsten-Setting angepasst zu haben: mit sparsamer Handlung und nur den nötigsten Worten entfaltet sich eine Parabel auf einen klassischen Vater-Sohn-Konflikt. Jeshua (Jesus) wird in seiner Rolle als Vermittler nicht als wundertätiger Prediger, sondern eher als irdische Gestalt interpretiert, die sehr vorsichtig agiert und oft eine beobachtende Haltung einnimmt. Als sich der Konflikt zwischen Vater und Sohn zuspitzt und sich der Sohn weigert, dem Vater zu gehorchen, verhindert Jeshua das Unglück nicht. Der Teufel, sein Alter Ego kommentiert immer wieder sein Verhalten und fordert ihn heraus. Die Schlusssequenz erfordert, um der Handlung folgen zu können, Kenntnis der Jesus-Geschichte der Bibel.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Der zentrale Konflikt des Films zwischen Vater und Sohn bietet Gelegenheit, über das Erwachsenwerden zu sprechen. Themen wie das sich Ablösen von den Eltern, die Sprachlosigkeit zwischen den Generationen oder die Notwendigkeit, einen eigenen Weg im Leben zu finden und zu verfolgen, bieten sich an. Metaphorisch betrachtet steht die Figur des Jeshua vor einer ähnlichen Entscheidung wie der Sohn: Während der 40 Tage in der Wüste sucht er eine Antwort darauf, ob er den Weg, den ihm sein Vater (Gott) auferlegt, auf sich nehmen will. Die Figur des Teufels in Gestalt des Doppelgängers bietet Anlass zur Auseinandersetzung mit Verwirrung stiftenden, negativen Persönlichkeitsanteilen, die jeder von uns in sich trägt. Symbolhafte Handlungen, wie die Segnung des Jungen oder die Waschung des Leichnams, bieten Anknüpfungspunkte, um die Funktion von Ritualen zu thematisieren.

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Gabriele Blome, 31.03.2017, letzte Aktualisierung: 17.05.2018

Regie

Rodrigo García

Buch

Rodrigo García

Darsteller*innen

Ewan McGregor, Tye Sheridan, Ciarán Hinds, Ayelet Zurer, Susan Gray u.a.

Länge

98 Min

Sprachfassung

deutsche Fassung, englische Originalfassung mit Untertiteln

Format

digital, Farbe

FSK

ab 12 Jahre

FBW

Prädikat "wertvoll"

Verleih

Tiberius Film

Festivals

Sundance Film Festiaval 2015

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