Die großen Sommerferien stehen kurz bevor. Eigentlich ja eine schöne Sache, würden sich die Freundinnen von Lea neuerdings nicht so komisch verhalten, sich ständig schminken und für ältere Jungen interessieren. Die Ferienlager-Pläne sind auch geplatzt und so bleibt Lea in ihrem kleinen Dorf in Brandenburg nicht viel mehr, als ihren alten Musikerfreund Mark auf dessen Bauernhof zu besuchen oder mit dem Fahrrad die endlosen Feldwege entlang zu fahren. Da trifft sie auf Nico und seine Freunde, die ein Baumhaus haben und gerade ein Floß bauen. Mädchen sind in ihrer Clique aber nicht erlaubt – feste Regel. Doch Lea lässt sich nicht so leicht abwimmeln von den Jungen. Als sie auf das merkwürdige Verhalten des Feuerwehrmanns aufmerksam wird, wittert das Mädchen die Chance auf eine Mutprobe, die ihr eine anerkannte Position in der Gruppe der Jungen ermöglichen würde und lüftet dessen Geheimnis. Doch sie behält es für sich und geht das Risiko einer zweiten, viel gefährlicheren Mutprobe ein, da die Jungen dahinter kommen, dass Lea ihnen etwas verheimlicht hat. Danach ist alles anders.

KÖNIGIN VON NIENDORF erzählt von Freundschaft, Leben auf dem Land, Pubertät, Toleranz, Geschlechter- und Generationenkonflikten, Streit/Verrat und vom Übernehmen von Verantwortung für Mitmenschen. Sehr unaufgeregt, fast schon dokumentarisch macht er es jungen, wie älteren Zuschauer*innen möglich, sich in die Figuren einzufühlen und in Schlüsselsituationen die jeweiligen Perspektiven auf das Geschehene für sich zu hinterfragen. Letztlich wird die Frage verhandelt, wie wir in unserer Gemeinschaft zusammen leben wollen – welche (kulturellen) Gebräuche und Regeln wir befolgen und welche wir aufbrechen wollen, wer wir selbst in dieser Gemeinschaft sein wollen und wie viel Raum wir anderen geben, ihren Platz in dieser zu finden.

Regie: Joya Thome
Deutschland 2017
67 Minuten
Spielfilm

Produktion Joya Thome. Regie Joya Thome. Buch Joya Thome, Philipp  Wunderlich. Kamera Lydia Richter. Mit Lisa Moell, Denny Sonnenschein, Salim Fazzani, Mex Schlüpfer, Sophie Kluge. Ton Sascha Etazazi. Montage Carola Sultan Bauermeister, Joya Thome. Musik Conrad Oleak. Sound Design Sascha Etezazi, Alexander Leemhuis.

Tag 1

Inhalt:                                   SCREENING mit Filmgespräch und Vorstellung der Projektidee

Ort:                                        Kino

Filmlänge:                            67 Minuten

Zeitlicher Rahmen:           ca. 3 Stunden

Tag 2

Ort:                                         Schule

Zeitlicher Rahmen:            1 Schultag / mind. 5 - 6 Unterrichtsstunden

Ziele und Chancen:          
Anhand von beispielhaften Situationen und Aussagen des Films, sowie anhand eigener Erfahrungen und Beobachtungen aus dem Lebensumfeld beschäftigen sich die Schüler*innen mit:

  • Film als Kulturgut: Film als Beitrag zu einem Diskurs und zur kulturellen Vielfalt
  • den 15 Thesen kultureller Integration
  • der Bedeutung von Geschlechtergerechtigkeit
  • Toleranz und Respekt als einer Basis unseres gemeinsamen Zusammenlebens
  • der Bedeutung von sozialen und kulturellen Regeln im Umgang miteinander

 Der Workshop setzt Impulse für:

  •  ein Bewusstwerden des Wertes von Unterschieden
  •  das Erleben neuer Perspektiven auf Gemeinsamkeiten
  •  das Erfahren von Selbsterkenntnis, was alles in einem steckt
  •  das gemeinsame Erarbeiten erster Grundlagen und Strategien: Was bedeutet es (in schwierigen Situationen) tolerant, respektvoll und wertschätzend mit Mitmenschen umzugehen?

Enthaltene Module:       Filmbesprechung
                                              Thematisierung der 15 Thesen

Inhalt:                                 ZUSATZWORKSHOP: Mit Konfliktsituationen umgehen

Ort:                                        Schule

Zeitlicher Rahmen:           + 1 Schultag / mind. 6 Stunden

Ziele und Chancen:         
In dieser Workshoperweiterung thematisieren die Schüler*innen anhand des Films die Grundlagen einer Debatten- und Streitkultur. Sie beschäftigen sich mit:

  • eigenen und fremden Emotionen (in Konfliktsituationen) und Formen von Ausgrenzung
  • Unterschiedlichkeit als Bereicherung
  • der Reflektion, inwiefern eine Gemeinschaft aus kulturellen und sozialen Gemeinsamkeiten und Unterschieden besteht
  • der Frage, warum Vielfalt spannend und wertvoll ist

Die Workshoperweiterung setzt Impulse für:

  • die Überlegung wie Wertschätzung sich selbst und anderen gegenüber gelingen kann.
  • die Einschätzung eigener und fremder Emotionen/Wünsche/Bedürfnisse und den Umgang mit ihnen
  • das Erkennen der Faktoren, die das eigene Verhalten in Konflikten beeinflussen können
  • das Erleben von Konflikten als unangenehm, aber auch als spannend mit dem Potential einer positiven Veränderung
  • die Erfahrung, dass es viele mögliche und vor allem gewaltfreie Lösungen für ein Problem gibt, und Konfliktverläufe erkannt und beeinflusst werden können

Enthaltene Module:       Mit Emotionen umgehen
                                              Grundlagen einer Debatten- und Streitkultur

Inhalt:                                   ZUSATZWORKSHOP: Engagement & soziale Verantwortung

Ort:                                         Schule

Zeitlicher Rahmen:           + 1 Schultag / mind. 6 Stunden

Ziele und Chancen:          
In dieser Workshoperweiterung werden die Schüler*innen anhand des Films und weiterer Überlegungen zu den 15 Thesen dazu angeregt sich mit Formen von Engagement und sozialer Verantwortung zu beschäftigen. In sozialen Aufgaben kann immer auch eine Identität und ein stabiles Selbst ganzheitlich entwickelt werden.
Hierbei geht es konkret um:

  • die Förderung von Eigenständigkeit, Selbstermächtigung, Selbstwirksamkeit, Hilfsbereitschaft und Engagement bei den Schüler*innen
  • das Erkennen von Verantwortung für sich und andere, sich als Schüler*innen in verschiedenen Bereichen einzusetzen und so auch über die Schule hinaus aktiv das Zusammenleben zu gestalten.

Die Workshoperweiterung setzt Impulse für:

  • das Zusammenbringen der Workshopinhalte und der Lebenswelt der Schüler*innen (Kontaktaufnahme zu Ansprechpartner*innen, die sich in der Umgebung sozial engagieren und Einblicke in ihre Tätigkeiten geben können.
  • neue Perspektiven auf die 15 Thesen und die Frage nach einem »Zusammenhalt in Vielfalt« (unter Einbeziehung eines weiteren Kurzfilms)
  • die Erfahrung und Erprobung von Möglichkeiten und Wegen der Selbstwirksamkeit (aktivierende, kreativ-Handlungsorientierte Auseinandersetzung mit den Workshoperkenntnissen)

Enthaltene Module:        Engagement und soziale Verantwortung
                                              Filmischer Vergleich
                                              (Filmische) Praxis

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