Filmplakat Der junge Karl Marx

Der junge Karl Marx

Deutschland, Frankreich, Belgien

Preußen anno 1843: Der junge Redakteur Karl Marx will die Welt nicht mehr interpretieren, sondern verändern. Proletarier aller Länder, vereinigt euch! Der Fabrikantensohn Friedrich Engels wird zu seinem unverzichtbaren Kompagnon. Von der monarchistischen Geheimpolizei ins Londoner Exil vertrieben, verfassen sie das Kommunistische Manifest. Spannend und anschaulich vermittelt Regisseur Raoul Peck die Geburt einer Idee, die tatsächlich die Welt veränderte – umstritten und aktuell bis heute.

Originaltitel

Le jeune Karl Marx

Genre

Drama, historische Biografie

Klassenstufe

ab 9. Klasse

Altersempfehlung

ab 14 Jahre

Unterrichtsfächer

Politik, Sozialkunde, Geschichte, Wirtschaft, Englisch, Französisch

Themen

Biografie, (Deutsche) Geschichte, Philosophie, Armut, Ausbeutung, Kapitalismus, Sozialismus, Gerechtigkeit, Emanzipation, Utopie, Menschenrechte, Exil

Kinostart

02.03.2017

Inhalt


mehr Info

Köln 1843: Als Journalist der oppositionellen Rheinischen Zeitung kämpft der junge Karl Marx so leidenschaftlich mit der Redaktion wie mit der Zensur. Zur selben Zeit beobachtet der deutsche Fabrikantensohn Friedrich Engels in Manchester die fatalen Auswüchse der Industrialisierung. Als sie sich wenig später in Paris begegnen, ist ein philosophisches Traumpaar geboren. Gemeinsam, unter ständigen Repressalien der polizeilichen Behörden, verfassen sie theoretische Aufsätze und Pamphlete gegen die kapitalistische Ausbeutung der Arbeiterschaft. Ständige Geldnöte und erzwungene Ortswechsel hindern Marx immer wieder am Schreiben, doch die internationale Organisation des Widerstands kommt voran: Als neue Mitglieder des „Bunds der Gerechten“ erringen sie Mehrheiten und verfassen 1848 eine Streitschrift, die die Welt verändern wird – das Kommunistische Manifest.

Umsetzung


mehr Info

Der biographische Historienfilm setzt es sich zur Aufgabe, über die Persönlichkeit von Karl Marx hinaus auch Grundlagen seines Denkens zu vermitteln. So erläutert ein filmischer Einschub zu Beginn seine Definition von Eigentum anhand des „Holzdiebstahlsgesetzes“. Demselben Zweck dienen vorgetragene Briefwechsel und leidenschaftliche Diskussionen mit anderen Philosophen, etwa dem französischen Sozialisten Pierre-Joseph Proudhon („Eigentum ist Diebstahl“). Daneben wird aber auch nie versäumt, den übergroßen Philosophen zu vermenschlichen bzw. „vom Kopf auf die Füße zu stellen“. Der streitbare Denker ist zugleich liebevoller Ehemann und leidenschaftlicher Zecher. Für den stillen Friedrich Engels wirken vor allem die unerträglichen Zustände in den englischen Arbeiterslums sowie die Auseinandersetzung mit dem Vater prägend. Wie Karls emanzipierte Ehefrau Jenny verlässt er die eigene Klasse, um sich ganz der Revolution zu verschreiben.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


mehr Info

Den zeitlichen Rahmen des Films bildet der „Vormärz“ des Revolutionsjahrs 1848. Somit stehen noch nicht die komplexen ökonomischen Theorien des späten Marx im Vordergrund, etwa von Mehrwert und fallender Profitrate, sondern seine Antworten auf die „soziale Frage“ des 19. Jahrhunderts. Wirkmächtige Begriffe wie Bourgeoisie, Proletariat und Klassenkampf können im Politik-, Geschichte- und Philosophieunterricht besprochen werden. Daneben sollte aber auch herausgearbeitet werden, wie sich Marx rein idealistischen („junghegelianischen“) Ideen von Gerechtigkeit widersetzt und Theorie mit Praxis zu verbinden sucht. Die geschichtlichen Folgen des doktrinären Marxismus können dabei nicht außer Acht gelassen werden. Der Film lädt jedoch dazu ein, seine Grundlagen neu zu überdenken und Marx’ Aktualität in Zeiten globaler Konflikte, Finanzkrisen und Freiheitskämpfe zu diskutieren.

Veranstaltungen


mehr Info

Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Philipp Bühler, 24.01.2017, letzte Aktualisierung: 05.05.2020

Regie

Raoul Peck

Buch

Pascal Bonitzer, Pierre Hodgson, Raoul Peck

Darsteller*innen

August Diehl, Stefan Konarske, Vicky Krieps, Olivier Gourmet, Hannah Steele u.a.

Länge

118 Min

Sprachfassung

deutsche Fassung, dt.-engl-frz Originalfassung mit deutschen Untertiteln

Format

digital, Farbe

FSK

ab 6 Jahre

Verleih

Neue Visionen

Festivals

Sondervorführung Berlinale 2017

Impressum
Sitemap
Datenschutz