#Female Pleasure
In "#Female Pleasure" hinterfragt Regisseurin Barbara Miller traditionelle Frauenbilder: Fünf mutige, kluge und selbstbestimmte Frauen aus unterschiedlichen Kulturen begehren auf gegen archaische Bräuche und strukturelle sexuelle Gewalt; gegen gesellschaftliche Bedingungen, die ihnen Menschenrechte verwehren. Sie brechen das Schweigen, das ihnen die Gesellschaft oder ihre religiösen Gemeinschaften mit ihren archaisch-patriarchalen Strukturen auferlegten.
Dokumentarfilm
ab 10. Klasse
ab 15 Jahre
Ethik, Religion, Psychologie, Sozialkunde, Politik, fächerübergreifend: Bildung zur sexuellen Selbstbestimmung/Sexualerziehung
Frauen, Sexualität, Lust, Gewalt/sexualisierte Gewalt, Religionen, Kultur, Brauchtum, Menschenrechte, Gender/Geschlechterrollen
08.11.2018
Inhalt
Fünf Frauen brechen aus traditionellen Frauenbildern ihrer Kulturen und Religionen aus, begehren auf gegen archaische Bräuche, strukturelle sexuelle Gewalt, gesellschaftliche Bedingungen, die ihnen Menschenrechte und Gleichberechtigung verwehren: Die New Yorkerin Deborah Feldman schreibt über die orthodoxe jüdische Community, die sie mit 17 Jahren in eine Ehe zwingt; Leyla Hussein kämpft gegen Genitalverstümmelung in Afrika und der EU an. Die Künstlerin Rokudenashiko konfrontiert die japanische Gesellschaft, in der weibliche Lust und Genitalien tabuisiert sind, mit Bildern ihrer Vagina. Doris Wagner macht die sexuelle Gewalt in einem streng katholischen Kloster, in dem die Deutsche mehrfach von einem Priester vergewaltigt wurde, öffentlich. Vithika Ydav, Aktivistin, ermutigt Frauen, sich gegen die massive sexuelle Gewalt in Indien zu wehren und klärt auf über weibliche Sexualität.
Umsetzung
Die Schweizer Regisseurin Barbara Miller porträtiert fünf mutige Frauen aus unterschiedlichen Kontinenten und Kulturen. Was sie verbindet, ist die Erfahrung sexueller Gewalt und die Unterdrückung weiblicher Sexualität. „#Female Pleasure“ gibt diesen Frauen Raum zu sprechen: über sich, die Kultur, in der sie aufwuchsen und ihre Beweggründe, sich ein- und zur Wehr zu setzen. Der Film zeigt, wie selbstbewusst und kämpferisch sie gegen das ihnen widerfahrene Leid vorgehen, aber auch ihre Verletzlichkeit und wie sie angegriffen werden. Kritisch beleuchtet der Film die Weltreligionen, die diskriminierenden Frauenbildern Vorschub leisten. Es überrascht, dass sexuelle Unterdrückung von Frauen auch in den Industrieländern viele betrifft. In der Eingangssequenz montiert Miller Bilder von Frauen in demütigenden, sexuell aufgeladenen Posen: Bilder aus der Werbung, die uns täglich begegnen.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Der Film hinterfragt traditionelle Frauenbilder: die Frau als Gefahr, als Sünderin, Verführerin, Mutter ohne Makel, die sich hingibt: schmutzig und heilig. Woher kommen diese Bilder? Und wieso ist eine selbstbestimmte, lustvolle weibliche Sexualität etwas, was viele Männer fürchten und verhindern wollen? „#Female Pleasure“ bietet die Möglichkeit, Frauenbilder und ihre archaischen Ursprünge zu hinterfragen. Auch die Rolle der Weltreligionen bei der Unterdrückung des weiblichen Geschlechts kann reflektiert werden. Der Film nimmt eine radikal weibliche Perspektive ein, er macht betroffen und traurig über viel Leid, das bis heute im Namen von Religion und patriarchalen Gesellschaftsstrukturen geschieht. Die Protagonistinnen in „#Female Pleasure“ ermutigen junge Frauen dazu, für eine selbstbestimmte, lustvolle Sexualität einzustehen und das Schweigen zu sexueller Gewalt zu brechen.
Veranstaltungen
Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.
Barbara Miller
Barbara Miller
Mitwirkende: Deborah Feldman, Leyla Hussein, Rokudenashiko, Doris Wagner, Vithika Ydav u. a.
97 Min
mehrsprachige Originalfassung mit deutschen Untertiteln
digital, Farbe
liegt noch nicht vor
X-Verleih
Internationales Filmfestival Locarno 2018, „Semaine de la Critique“