Filmplakat Goldrauch

Goldrausch - Die Geschichte der Treuhand

Deutschland 2012

Unter der Verwaltung des DDR-Staatsvermögens durch die Treuhandanstalt wurden ca. 4000 Betriebe geschlossen, rund 2,5 Millionen Arbeitsplätze gingen verloren, die Treuhand verschuldete sich um 256 mrd. Mark. Ein Großteil der Wirtschaftsverbrechen, die in diesem Zusammenhang zwischen 1990 und 1994 begangen wurden, bleiben noch immer ungeklärt und ungeahndet. Der Film dokumentiert die Geschichte der Treuhand von den ursprünglichen Plänen einer Gruppe von Bürgerrechtlern aus der DDR bis zur Auflösung der Treuhand im Jahr 1994 und behandelt damit ein noch lange nicht abgeschlossenes Kapitel Zeitgeschichte.

Originaltitel

Goldrausch - Die Geschichte der Treuhand

Genre

Dokumentarfilm

Klassenstufe

ab 11. Klasse

Altersempfehlung

ab 16 Jahre

Unterrichtsfächer

Politik, Wirtschaft, Geschichte, Ethik

Themen

DDR, Wiedervereinigung, Planwirtschaft, Marktwirtschaft, Wirtschaft, Ethik

Kinostart

30.08.2012

Inhalt


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Schon vor dem Ende der DDR entstand die Idee zur Schaffung einer Treuhandsanstalt, die die DDR-Volkswirtschaft für den Fall einer Wiedervereinigung und Währungsunion vorbereiten sollte. Sie hatte das Ziel der Bevölkerung ihren Anteil am „Volkseigentum“ zu sichern. Der Film Goldrausch erzählt diese Geschichte der Treuhandanstalt von ihrer ersten Stunde, ihren ersten Protagonisten, der Übernahme der Rechtsaufsicht durch das Finanzministerium der BRD, ihren neuen Präsidenten Detlev Karsten Rohwedder und dessen Ermordung durch die RAF und schließlich die Auflösung der Treuhandanstalt im Jahr 1994. Hauptprotagonisten des Films sind die zwei ehemaligen Treuhanddirektoren Klaus Klamroth und Detlev Scheunert, die ihre eigene Verantwortung und Entscheidungen, Korruption, Subventionsbetrug, aber auch die grundsätzliche Mentalität in Frage stellen, mit der Investoren den Osten stürmten. Die Bilanz der Treuhand ist bekannt, der Fall aber noch lange nicht abgeschlossen: die Akten bleiben noch viele Jahre unter Verschluss.

Umsetzung


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In Goldrausch kehren die Hauptprotagonisten an alte Wirkungsstätten zurück. Verlassene Hinterhöfe, Bürohäuser und Industriebrachen. Archivaufnahmen zeigen diese Orte bevor sie dem Verkauf oder der Stilllegung geweiht wurden. Man hört „Spiel mir das Lied vom Tod“ und blickt in die schweigenden Gesichter einer Betriebsbelegschaft während einer Demonstration: Bilder, die die Dramatik der Geschehnisse Ausdruck verleihen. Neben diesen Fernsehaufnahmen, sieht man Fotografien aus Privathaushalten, die die Umbruchszeit dokumentieren. Im Mittelpunkt jedoch stehen die Interviewpartner, die ihr eigenes Handeln reflektieren. In chronologischer Anordnung werden die größten Treuhandskandale dokumentiert und kommentiert. Weitere Zusammenhänge werden durch einen Off-Kommentar erläutert. Das historische Urteil, das der Film fällt ist klar und bedarf keiner weiteren Polemik.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Die Aufarbeitung der DDR-Geschichte und der Wiedervereinigung ist noch lange nicht abgeschlossen. Eine neue Diskussion wird entfachen, sobald die Akten der Treuhand der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden und damit die Aufklärung vieler möglicherweise wirtschaftskrimineller Vorgänge im Umkreis der Treuhand ermöglicht wird. Bis dahin liefert der Film „Goldrausch“ ein Gegenbild zu der Erzählung von der Wiedervereinigung als gradliniger Erfolgsgeschichte und bietet für den Geschichtsunterricht interessanten Gesprächsstoff. Grundsätzlich geht es aber auch um eine der größten wirtschaftspolitischen Umbrüche des letzten Jahrhunderts. Innerhalb weniger Jahre wird eine Planwirtschaft in die Marktwirtschaft überführt. Die Konsequenzen für eine Volkswirtschaft, die damit einhergehen, sollten nicht nur aus wirtschaftlicher, sondern auch aus ethischer Perspektive beleuchtet werden.

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Elena Solte, 26.07.2012, letzte Aktualisierung: 29.09.2016

Darsteller*innen

Mitwirkende: Klaus Klamroth, Gerd Gebhardt, Matthias Artzt, Werner Schulz, Detlef Scheunert, Reinhard Höppner

Länge

94 Min

Sprachfassung

deutsche Fassung

Format

digital, Farbe

FSK

ohne Altersbeschränkung

Verleih

Realfiction Filme

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