Inhalt
Aren, ein bisher unverstandener und erfolgloser afroamerikanischer Künstler, wird für den Geheimbund der „American Society of Magical Negroes“ angeworben. Die Mitglieder haben sich vorgenommen, das Leben ihrer weißen Mitmenschen zu verbessern, damit diese wiederum keine Bedrohung für die Schwarze Bevölkerung darstellen. Das Motto lautet: „The happier they are, the safer we are!“. Dazu haben sie z. B. ein „Weiße-Tränen-Messgerät“ und magische Kräfte, die jedoch für alle Mitglieder erlöschen, wenn sie nicht im Sinne der Society eingesetzt werden. Arens erster Klient ist der Webdesigner Jason, der gerne zwei Dinge hätte: so zu sein wie sein Chef und ein Date mit seiner Kollegin Lizzie. Das Problem: Aren hat sich in dieselbe Person verliebt. Wird er die Bedürfnisse seines Schützlings vor seine eigenen stellen, so wie es die Society verlangt, oder schafft er es nicht und riskiert damit, dass alle ihre magischen Kräfte verlieren?
Umsetzung
Zu Beginn des Filmes wird die Definition von „Magical Negro“ eingeblendet. Die Erklärung dient als Hintergrund für den Rest des Films, in dem Regisseur Kobi Libii aufzeigt, auf welche Arten und Weisen Rassismus den Alltag Schwarzer Menschen beeinflusst und was diese alles tun müssen, um in Frieden leben zu können. Hier liegt auch die Stärke des Films, der als scharfsinnige Satire mit Fantasy-Elementen startet, aber in einer klassischen romantischen Komödie mit politischem Unterton endet. Der Film bedient sich verschiedener Genres, verliert sich leider im Verlauf etwas darin. Die sehr interessante Prämisse vom Anfang des Films wird nicht konsequent durchgehalten, der Fokus verlagert sich mehr auf die Dreiecksbeziehung der Hauptfiguren. Am Ende schafft es der Protagonist Aren jedoch, das Publikum durch eine emotionale Rede wieder einzufangen und einen Bogen zum Anfang des Filmes zu spannen.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Der "Magical Negro“ ist ein erzählerisches Mittel, bei dem eine Schwarze Nebenfigur nur existiert, um die weiße Hauptfigur zu unterstützen. Der Schwarze Nebencharakter ist nicht auf Augenhöhe mit den weißen Hauptfiguren und wird auch oft minderwertig dargestellt. Er hat keine eigene Geschichte, keine Vergangenheit, besitzt jedoch meist magische oder mystische Fähigkeiten, die er nur einsetzt, um der weißen Person zu helfen. Der Typus kommt auch in Büchern und Medien allgemein vor und kann anhand des Filmes gut analysiert werden. Die Schüler*innen können untersuchen, ob es im Film weitere Schwarze Charaktere gibt, die nicht diesen Typus bedienen und mehrdimensional dargestellt sind. Finden sie darüber hinaus Beispiele für den „Magical Negro“ aus anderen Filmen? Der Film beleuchtet, wie Schwarze Menschen von einer weiß dominierten Kultur gesehen und ausgenutzt werden. Auch geht es um die Fragen: Wessen (emotionaler) Komfort hat Priorität, wessen Sicherheit ist wichtig und muss geschützt werden. Die „Society“ hat darauf eine klare Antwort, aber ob das die richtige ist, kann gut diskutiert werden.
Veranstaltungen
Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit
einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind
wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.
Autor*in: Seggen Mikael
,
02.05.2024
,
letzte Aktualisierung:
02.05.2024
Regie
Kobi Libii
Buch
Kobi Libii
Darsteller*innen
Justice Smith, David Alan Grier, An-Li Bogan, Drew Taver, Michaela Watkins, Rupert Friend, Nicole Byers u. a.
Länge
104 Min
Sprachfassung
deutsche Fassung, englische Originalfassung mit deutschen Untertiteln
Format
digital, Farbe
FSK
ab 12 Jahre
Verleih
Universal Pictures
Festivals
Sundance Film Festival 2024