Filmplakat In einem Land, das es nicht mehr gibt

In einem Land, das es nicht mehr gibt

Deutschland 2022

Die achtzehnjährige Suzie aus Ostberlin muss staatlich angeordnet im Kabelwerk Oberspree arbeiten, als sie im Sommer 1989 zufällig als Model entdeckt wird und zum Star der DDR-Mode avanciert. Beruhend auf wahren Begebenheiten aus dem Leben der Regisseurin gewährt der Coming-of-Age-Film Einblicke in die glamouröse Modewelt der DDR, die erfinderische Untergrundszene sowie in den sozialistischen Fabrikalltag und stellt dabei die Frage nach dem Preis der Freiheit.

Genre

Drama, Coming-of-Age

Klassenstufe

ab 9. Klasse

Altersempfehlung

ab 14 Jahre

Unterrichtsfächer

Deutsch, Geschichte, Politik, Sozialkunde, Wirtschaft/WAT, Ethik, Philosophie, Kunst, Musik

Themen

DDR, Mode, (deutsche) Geschichte, Sozialismus, Diktatur, Demokratie, Freiheit, Selbstverwirklichung, Identität, Individuum (und Gesellschaft), Kreativität, Subkultur, Jugend, Rebellion, Freundschaft, Liebe, Solidarität, Rivalität, Verrat, Gender/Geschlechterrollen, LGTBQ+, Stasi

Kinostart

06.10.2022

SchulKinoWochen

Inhalt


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Ostberlin, Sommer 1989: Ein verbotener Aufnäher auf der Jacke und Orwells „1984“ in der Tasche – das war’s mit Abi und Literaturstudium für die achtzehnjährige Suzie. Stattdessen muss sie sich im Kabelwerk Oberspree als Mitglied der sozialistischen Gesellschaft bewähren. Suzie fühlt sich fehl am Platz, daran kann auch die mütterliche Brigadeleiterin Gisela nichts ändern. Als Suzie zufällig vom Fotografen Coyote entdeckt wird und ihre Fotos im Modemagazin Sibylle landen, wird sie über Nacht zum landesweit bekannten Mannequin für die volkseigene Luxusmarke „Exquisit“. Der schwule Visagist Rudi bringt ihr den „aufrechten Gang“ bei und nimmt sie mit in die Untergrundszene Ostberlins, wo er und seine Freund*innen Mode aus Duschvorhängen und allem Verfügbaren kreieren. Suzie verliebt sich in Coyote, der trotz Veröffentlichungsverbot seine Freiheit lebt. Als die Stasi Suzie zu einem Vorfall bei der Modenschau vor Parteifunktionären auf der Messe Leipzig befragt, erkennt sie, dass Freiheit ihren Preis hat.

Umsetzung


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Im Sommer vor der Wende angesiedelt, erzählt der Film von der (Un-)Möglichkeit individueller Entfaltung unter den repressiven Bedingungen der DDR-Diktatur. Mit seiner Hauptfigur Suzie gibt der Film spannende Einblicke in die Modewelt der DDR: Als Gegenpol zur staatlichen Modeindustrie u. a. mit VHB Exquisit und Sibylle, der „Vogue des Ostens“, setzt die Modeszene der Subkultur auf Individualität statt Anpassung zum Wohl des Kollektivs. Für gelebten Sozialismus als Option jenseits von Zwängen stehen Gisela und die Solidarität im Kabelwerk. Für ihren Film greift Aelrun Goette auf Autobiografisches zurück: Wie ihr Alter Ego Suzie wurde sie nach verwehrtem Abi und Studium auf der Straße als Model entdeckt. Allen Schlüsselfiguren liegen eine oder mehrere reale Personen zugrunde. Ausstattung, Kostüme und Maske sorgen für Authentizität und transportieren wie der Soundtrack den Zeitgeist.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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„Entweder du bist frei, dann bist du es überall“: Film und Filmzitat bieten sich zur Untersuchung des Freiheitsbegriffs an. Dazu können der Umgang mit staatlichem Diktat und die Entscheidungen der Figuren Suzie, Rudi, Gisela und Coyote diskutiert, Unterschiede und Kausalitäten z. B. von persönlicher und gesellschaftlicher Freiheit, in Diktatur und Demokratie, von Freiheit vs. Gleichheit in der DDR erarbeitet werden. Der „aufrechte Gang“, den Rudi Suzie beibringt, meint mehr als das elegante Laufen auf hohen Absätzen. Die Bedeutung kann zusammen mit der Gewissensfrage „Freiheit um jeden Preis?“ erörtert werden. Die Farbe Rot ist im Film sehr präsent, etwa in Suzies Kleidung oder als visueller Effekt bei Überblendungen (z.B. ins Rotlicht der Dunkelkammer). Hier bietet sich die Analyse von Wirkung und Symbolik an (Rot für Liebe, Feuer, Blut, ebenso für Sozialismus etc.).

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Ulrike Seyffarth, 30.09.2022, letzte Aktualisierung: 27.11.2024

Regie

Aelrun Goette

Buch

Aelrun Goette

Darsteller*innen

Marlene Burow, Sabin Tambrea, David Schütter, Claudia Michelsen, Jördis Triebel u. a.

Länge

101 Min

Sprachfassung

deutsche Originalfassung; barrierefreie Fassungen über Greta & Starks verfügbar

Format

digital, Farbe

FSK

ab 12 Jahre

FBW

Prädikat "besonders wertvoll"

Verleih

Tobis Film

Festivals

Filmfest Hamburg 2022

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