Filmplakat Jenseits des Sichtbaren - Hilma af Klint

Jenseits des Sichtbaren - Hilma af Klint

Deutschland 2019

Die Kunstgeschichte muss neu geschrieben werden! Sie malte wie niemand sonst zu ihrer Zeit und trotzdem kennt kaum jemand den Namen der schwedischen Künstlerin Hilma af Klint. Erst Anfang der 2000er Jahre wurde die Welt zum ersten Mal auf ihre abstrakten Gemälde aufmerksam. Das Umschreiben der Kunstgeschichte erweist sich jedoch als eine komplizierte Angelegenheit, da auch im 21. Jahnhundert Frauen in der Geschichte negligiert werden.

Genre

Dokumentarfilm, Biografie, Künstlerporträt

Klassenstufe

ab 9. Klasse

Altersempfehlung

ab 14 Jahre

Unterrichtsfächer

Kunst, Philosophie, Physik, Biologie, Soziologie

Themen

Biografie, Kunstgeschichte, Kunstmarkt, Frauen, Frauenrechte, Emanzipation, Gender/Geschlechterrollen

Kinostart

05.03.2020

Inhalt


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Schon 1906 malte die Schwedin Hilma af Klint die ersten abstrakten Kunstwerke – lange vor Wassily Kandinsky. Der Dokumentarfilm von Halina Dyrschka knüpft an der Entdeckung der abstrakten Werke von af Klint an. Dabei beschränkt die Filmemacherin das Künstlerinnenportrait nicht allein auf das kunstschaffende Leben der Hilma af Klint. Mithilfe von Fotografien, Tagebucheinträgen und Skizzen wird den Zuschauer*innen die außergewöhnliche Wechselwirkung zwischen privaten Leben und künstlerischen Tun aufgezeigt. Ein Leben, welche von Kunst, Neugier und Wissbegierde geprägt war. Schon während des Kunststudiums ließ Hilma af Klint ihr künstlerisches Schaffen nicht von Vorgaben einschränken und übte sich in einer Zeit, in der Frauen es nicht durften, in der Aktzeichnung. Inspiriert von den damaligen Errungenschaften der Naturwissenschaften und ihrer eigenen Spiritualität, malte sie bereits Anfang des 19. Jahrhunderts die ersten abstrakten Kunstwerke. Diese wurden jedoch erst 100 Jahre später entdeckt, nachdem ein Nachfahre von af Klint ihre abstrakten Werke in die Öffentlichkeit brachte.

Umsetzung


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„Jenseits des Sichtbaren“ zeichnet sich vor allem durch die gelungene filmische Darstellung von af Klints Kunstwerken in Verbindung mit den Inspirationsquellen der Künstlerin, wie Biologie, Physik und Theosophie aus. So verschmelzen af Klints Kunstwerke mit Aufnahmen von Landschaften oder man hört im Off ihre Tagebucheinträge, in denen sie über die Erschaffung des Lebens philosophiert, während ihre Bilder, die mit ihren Motiven stark an Atome und Teilchen erinnern, in Nahaufnahme zu sehen sind. So ist der Film, ähnlich wie die Künstlerin selbst, geprägt von einer Motivmischung aus Träumerei und Nüchternheit. Die sich scheinbar ausschließenden Thematiken der Naturwissenschaften, Kunst und Religion vereint der Film mithilfe von gut ausgewählter Musik und Montage zu einem sehr stimmigen Künstlerinnenportrait.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Geschichte wird im Nachhinein geschrieben. Der Film verweist nicht explizit auf die Versäumnisse der Vergangenheit. Hilma af Klint selbst hatte nach einigen fehlgeschlagenen Versuchen der Veröffentlichung ihre abstrakten Werke unter Verschluss gehalten. In ihrem Testament schrieb sie, dass die Werke erst nach ihrem Tod veröffentlich werden sollen. Im Fokus der Kritik stehen vor allem die Ereignisse nach der Entdeckung ihrer Bilder: Wie die Kunstbranche darauf reagierte und vor allem, wie versäumt wurde, Hilma af Klints Werk in die Kunstgeschichtsschreibung einzubinden. So bieten sich vor allem Anknüpfungspunkte mit den Fragen: Wie entsteht (Kunst-) geschichte, wer schreibt sie? Außerdem bietet es sich an, grundsätzlich über die Rolle von Frauen in der Kunst zu diskutieren und den immer noch mangelnden Blick auf Frauen in der Geschichtsschreibung.

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Selma Maglic, 02.03.2020, letzte Aktualisierung: 27.07.2023

Regie

Halina Dryschka

Buch

Halina Dryschka

Darsteller*innen

Mitwirkende: Iris Müller-Westermann, Julia Voss, Josiah McElheny, Johan af Klint, Ulla af Klint, Ernst Peter Fischer u. a.

Länge

96 Min

Sprachfassung

Originalfassung in Deutsch, Schwedisch und Englisch, teil untertitelt

Format

digital, Farbe

FSK

ohne Altersbeschränkung (beantragt)

Verleih

mindjazz pictures

Festivals

(Auswahl) DOCAVIV Film Festival 2019; HOT DOCS International Filmfestival Toronto 2019; CPH:DOX 2019; Göteborg Filmfestival 2019; Stockholm Feminist Film Festival 2019

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