Filmplakat Stille Post

Stille Post

Deutschland 2022

Die Welt von Grundschullehrer Kahlil, der in Berlin lebt, wird auf den Kopf gestellt, als er glaubt, in einem Video aus der kurdischen Stadt Cizre seine totgeglaubte Schwester zu erkennen. Zusammen mit seiner Freundin Leyla, einer Journalistin, versucht er, die Aufmerksamkeit der Medien auf den Konflikt in seinem Herkunftsland zu lenken – und schreckt dafür auch nicht davor zurück, Bilder zu manipulieren.

Genre

Drama

Klassenstufe

ab 10. Klasse

Altersempfehlung

ab 15 Jahre

Unterrichtsfächer

Politik, Sozialkunde, Ethik, Deutsch

Themen

Fake News, Krieg/Kriegsfolgen, Kurd*innen, Menschenrechte/-würde, Nachrichten, Kurdischer Konflikt

Kinostart

15.12.2022

SchulKinoWochen

Inhalt


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Khalil, ein Grundschullehrer, lebt mit seiner Freundin, der Journalistin Leyla, in Berlin. Als sie ihm Kriegsvideos aus seiner kurdischen Heimatstadt in der Türkei zeigt, wird Khalils Welt auf den Kopf gestellt, denn er glaubt, dass es sich bei den Aktivist*innen um seine totgeglaubte Schwester handelt. Khalil versucht, seine Schwester über die kurdische Gemeinschaft zu kontaktieren. Im Gegenzug wird er gebeten, mit Hilfe von Leyla die teils brutalen Aufnahmen vom Krieg in deutsche Nachrichtensendungen zu bringen. Zunächst ist die verdeckte Operation der türkischen Armee nicht berichtenswert, doch später gelingt es Khalil und Leyla, die Aufmerksamkeit der Medien auf den Konflikt zu ziehen. Der Krieg macht Schlagzeilen und löst eine hitzige politische Debatte aus. Als der Konflikt schließlich Khalils Klassenzimmer erreicht, merkt er, dass etwas nicht stimmt. Jetzt geht es nicht nur darum, seine Schwester zu retten, sondern auch sein eigenes Leben in Berlin.

Umsetzung


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Der Film basiert auf wahren Begebenheiten, wie in einem Dokumentarfilm folgen die Zuschauenden Menschen in einer Krisensituation. Ein sehr wichtiger Teil des Films sind reale Handyaufnahmen, die während der Kämpfe im kurdischen Kriegsgebiet aufgenommen wurden. Die Idee zum Film entstand, als Regisseur Florian Hoffmann erlebte, wie ein Ereignis in der Türkei seine kurdischen und türkischen Freund*innen in Berlin über Nacht entzweite. Die Tatsache, dass es keine Medienberichterstattung über die Militäroperation in der kurdischen Stadt Cizre gab, dass Strom und Internet abgeschaltet und Störsender installiert wurden, um den Handyempfang der Bewohner*innen zu verhindern, machte den Regisseur neugierig und führte ihn nach Cizre. Hoffmann sicherte Videos, die von Einwohner*innen heimlich mit ihren Mobiltelefonen aufgenommen wurden und die Angriffe und Menschenrechtsver- letzungen während der Ausgangssperre belegen. Er setzte seine Recherchen in verschiedenen Nachrichtenagenturen fort und arbeitete seine Analysen, wie Medien funktionieren, in den Film ein.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Der Film bietet einen guten Ausgangspunkt, um über Nachrichtenvermittlung, Nachrichtenwert und Fake-News zu sprechen: Wie gehen wir mit all den Informationen und Videos um, die im Internet öffentlich zugänglich sind? Wie können die Inhalte verifiziert werden, was soll man glauben und was nicht? Warum wird über einige Kriege berichtet und andere werden ignoriert? Was brauchen Kriegsbilder, um die Aufmerksamkeit der Medien und der Zuschauer*innen zu gewinnen? Analysiert werden sollte, wie die realen Kriegsbilder in die Spielfilmhandlung eingebunden sind und welche Wirkung sie erzielen. Des Weiteren kann über Heimat diskutiert werden: Wo ist dein Zuhause? Khalil ist Kurde, aber er ist zwischen zwei Welten hin- und hergerissen. Er empfindet sich als zu deutsch oder zu europäisch, um die Gefühle seiner kurdischen Landsleute vollends zu teilen. Durch das Geschehen entdeckt er sich selbst wieder und erkennt, wohin er gehört. Schüler*innen mit Einwanderungs-geschichte nehmen Konflikte aus den Herkunftsländern in den Schulalltag mit. Wie geht man damit um, wenn der Krieg dort nach Deutschland über/getragen wird?

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Nuray Sahin, 01.12.2022, letzte Aktualisierung: 13.12.2023

Regie

Florian Hoffmann

Buch

Florian Hoffmann

Darsteller*innen

Hadi Khanjanpour, Kristin Suckow, Zübeyde Bulut, Aziz Çapkurt, Vedat Erincin u. a.

Länge

95 Min

Sprachfassung

deutsch-kurdische Orginalfassung

Format

digital, Farbe

FSK

ab 12 Jahre

FBW

Prädikat "besonders wertvoll"

Verleih

Across Nations

Festivals

(Auswahl) Achtung Berlin 2022: Bestes Drehbuch und Beste Regie; German Film Fest Madrid: Publikumspreis; Tallinn Black Film Nights 2021: Audience Award

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