Dann gehste eben nach Parchim, Real Fiction Filmverleih

Dann gehste eben nach Parchim

Deutschland 2024

Gesa und Arikia müssen nach der Schauspielschule in Hamburg kleine Brötchen backen: Ihr erstes Engagement erhalten sie am Mecklenburgischen Landestheater Parchim. Der Dokumentarfilm begleitet die jungen Frauen zwei Jahre während der Corona-Pandemie bei Proben und im Alltag und lässt sie über Hoffnungen und Selbstzweifel erzählen. Indem er weitere Akteure des Theaters vorstellt, avanciert er zu einem stimmungsvollen Porträt einer engagierten Provinzbühne.

Originaltitel

Dann gehste eben nach Parchim – Von der Leidenschaft des jungen Theaters

Genre

Dokumentarfilm

Klassenstufe

ab 9. Klasse

Altersempfehlung

ab 14 Jahre

Unterrichtsfächer

Deutsch, Politik, Sozialkunde, Geschichte, Kunst, Ethik

Themen

Theater, Kultur, Provinz, Frauen, Identität, Jugend, Individuum (und Gesellschaft), Arbeit, Gesundheit, fächerübergreifend: Berufsorientierung

Kinostart

31.10.2024

Inhalt


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Der Dokumentarfilm von Dieter Schumann begleitet von 2020 bis 2022 zwei junge Absolventinnen einer Hamburger Schauspielschule bei ihrer ersten beruflichen Station am Mecklenburgischen Landestheater Parchim. Dort erhalten Gesa Penthin und Arikia Orbán ein festes Engagement. Das Duo freut sich über ein regelmäßiges Einkommen und lebt sich schnell in dem baufälligen Theater in der Provinzstadt mit 18.000 Einwohner*innen ein. Der Film zeigt die jungen Frauen bei Proben und im Alltag, lässt sie über ihre Hoffnungen, Ängste und Selbstzweifel erzählen. Gesa und Arikia erleben die tiefgreifenden Folgen der Corona-Pandemie hautnah mit, von der monatelangen Theaterschließung und gestrichenen Proben bis zum Neustart mit reduzierter Auslastung und Maskenpflicht. Indem der Dokumentarfilm auch Regisseure, Musiker, einen Requisiteur und den Intendanten zu Wort kommen lässt, weitet sie sich zum kollektiven Porträt einer engagierten Provinzbühne und liebevollen Hommage an die Theaterkunst.

Umsetzung


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In einer ruhigen Kombination aus Alltagsbeobachtungen, Bühnenproben und Statements der Theaterschaffenden gibt der Dokumentarfilm aufschlussreiche Einblicke in das kulturelle Leben in Mecklenburg, wobei Parallelmontagen oft Proben und Statements elegant verflechten. Der 71-jährige Regisseur, als einer der letzten DEFA-Dokumentaristen noch in der DDR ausgebildet, nimmt sich zuweilen Zeit für Momente der Kontemplation, die als Kontrapunkte zu den Talking Heads fungieren. Dass der Film während der Corona-Pandemie gedreht wurde, zeigen die Gesichtsmasken vieler Mitwirkender. In intimen Szenen geben die Jungschauspielerinnen Einblicke in ihre Erfahrungen und Seelenleben. So berichtet Gesa, dass sie während des Lockdowns ein Fernstudium der Umweltwissenschaft begonnen hat – als zweite berufliche Absicherung. Ihre Kollegin Arikia offenbart sogar suizidale Neigungen und zugleich, wie viel Lebensfreude ihr der Beruf gibt.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Zu Beginn begegnen Gesa und Arikia im Zug zwei Gleichaltrigen, die Parchim verlassen, weil sie keine Jobs finden. Die kuriose Szene markiert das Landfluchtproblem der ostdeutschen Provinz und lädt ein, im Unterricht die tieferen sozialen Ursachen für das "Ausbluten" des ländlichen Raums zu erforschen. Die Schüler*innen können zudem ein eigenes Rechercheprojekt starten und in ihrem Umfeld erfragen, warum kulturelle Einrichtungen wie Theater, Kinos oder Museen im ländlichen Raum so wichtig sind für Lebensqualität und gesellschaftliche Teilhabe. Während der Corona-Pandemie hat die NPD einen Werbestand vor dem Theater aufgebaut. Gesa zettelt im Theater eine Debatte über eine angemessene Reaktion auf die Provokation der Rechtsextremisten an. Die Schüler*innen können diskutieren, ob sie die aktivistische Position Gesas oder die abwartende des Intendanten teilen. Mit dezenten Klavier- und Schlagzeugklängen werden im Film oft verschiedene Bildebenen verknüpft. Wie gelingt ihnen etwa bei der Schließung des Theateraltbaus, die Bildinhalte zu emotionalisieren? In der Filmbildung sollte vorab auf das sensible Thema Suizid hingewiesen werden.

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Reinhard Kleber, 25.09.2024, letzte Aktualisierung: 03.10.2024

Regie

Dieter Schumann

Buch

Dieter Schumann

Darsteller*innen

Mitwirkende Arikia Orbán, Gesa Panthin, Björn Pauli, Julian Dietz, Jule Kracht, Frank Voigtmann, Thomas Off-Albrecht u. a.

Länge

98 Min

Sprachfassung

deutsche Originalfassung

Format

digital, Farbe

FSK

ab 12 Jahre

Verleih

Real Fiction Filmverleih

Festivals

DOK.fest München 2024

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