Niki de Saint Phalle, Neue Visionen  Filmverleih

Niki de Saint Phalle

Frankreich, Belgien 2024

Kunst als Überlebensmittel: Die Franco-Amerikanerin Niki de Saint Phalle war eine der schillerndsten und einflussreichsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Das sensible und sehr ästhetisch gefilmte Portrait zeigt die schwierigen Anfänge der Künstlerin vor ihrem weltweiten Erfolg. Sie muss sich entscheiden zwischen einem traditionellen Familienleben und einem Dasein ganz für die Kunst.

Originaltitel

Niki

Genre

Drama, Biografie

Klassenstufe

ab 10. Klasse

Altersempfehlung

ab 15 Jahre

Unterrichtsfächer

Kunst, Geschichte, Ethik, Französisch, Deutsch

Themen

Kunst, Künstler*innenbiografie, Emanzipation, Familie, Feminismus, Frankreich, sexuelle Gewalt, Patriarchat, Psychiatrie, Selbstverwirklichung

Kinostart

20.03.2025

Inhalt


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Frankreich, Anfang der 1950er Jahre: Das junge Paar Niki und Harry Matthews ist gerade erst aus den USA nach Paris übergesiedelt. Niki modelt und schauspielert, kümmert sich um ihre kleine Tochter und entdeckt das Bohème-Leben der Stadt. Eine plötzlich auftretende psychische Krise jedoch lässt sie ihr bisheriges Leben in Frage stellen. Niki (geboren als Catherine Marie-Agnès Fal de Saint Phalle) entdeckt während des sechswöchigen Aufenthalts in der Psychiatrie die Kunst als Möglichkeit, sich mit ihren inneren Dämonen auseinanderzusetzen. Ihre Wut- und Angstzustände sind vor allem ausgelöst durch die jahrelange sexuelle Gewalt durch ihren Vater. In den Pariser Künstlerkreisen findet Niki Anregung und neue Weggefährt*innen. Unter anderem der Schweizer Objektkünstler Jean Tinguely und seine Frau, die Textilkünstlerin Eva Aeppli, ermutigen sie dazu, ihren eigenen gestalterischen Weg zu verfolgen, auch wenn sie dafür zunächst keine Anerkennung erfährt. Ihre zunehmenden künstlerischen Ambitionen geraten jedoch in Konflikt mit ihrem Leben als Ehefrau und Mutter.

Umsetzung


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Ohne die Kunst wäre sie wohl im Gefängnis oder endgültig in der Psychiatrie gelandet, sagte Niki de Saint Phalle von sich selbst. Künstlerisches Schaffen war für sie eine Lebensnotwendigkeit. Der Film zeigt ihre Entwicklung über ein Jahrzehnt hinweg – bis zum schwierigen Entschluss, ihre Familie zugunsten ihres Kunstschaffens zu verlassen und zur beginnenden Anerkennung durch den Kunstbetrieb. Dabei liegt der Fokus auf der persönlichen Auseinandersetzung der Künstlerin mit dem damaligen traditionellen Rollenverständnis der Frau und mit ihren eigenen Traumata. Patriarchalen Männerfiguren (Vater, Psychiater u. a.) werden dabei moderne Männerfiguren (Ehemann, Künstler) gegenüber gestellt, die für die Gleichberechtigung von Männern und Frauen einstehen. Wenig Raum hingegen wird den konkreten Werken der Künstlerin eingeräumt, die aus Lizenzgründen nicht im Film gezeigt werden dürfen.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Der Film kann als Ausgangspunkt zur Beschäftigung mit dem Werk der Künstlerin dienen. Gibt es in den Augen der Schüler*innen eine Kunst aus speziell weiblicher Perspektive? Auch können sie im Kunstunterricht überlegen, ob und wie künstlerische Betätigung ihnen bei der Bewältigung von Problemen hilft. Ein weiteres Thema sind die vielfältigen gesellschaftlichen Emanzipationsprozesse der 1950er und 1960er Jahre. Diskutiert werden kann auch die Frage, inwiefern (künstlerische) Selbstverwirklichung in Konflikt zu den Verpflichtungen durch Kinder und Familie steht. Da keine Werke gezeigt werden, legt der Film den Fokus auf den Schaffensprozess der Künstlerin: Überzeugt die Schüler*innen dieses Vorgehen? Als besonderes Stilmittel werden an ausgewählten Stellen Split-Screens eingesetzt, deren ästhetische Funktion untersucht werden kann.

Hinweise

Inhaltsvermerk: Der Film thematisiert sexuelle Gewalt/sexuellen Missbrauch

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Dörthe Gromes, 03.03.2025, letzte Aktualisierung: 04.03.2025

Regie

Céline Salette

Buch

Céline Salette, Samuel Doux

Darsteller*innen

Charlotte Le Bon, John Robinson, Damien Bonnard, Judith Chemla u. a.

Länge

99 Min

Sprachfassung

deutsche Fassung, Originalfassung in Französisch und Englisch mit Untertiteln

Format

digital, Farbe

FSK

ab 12 Jahre

Verleih

Neue Visionen Filmverleih

Festivals

Internationale Filmfestspiele von Cannes 2024

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