Spielerinnen, Arsenal - Institut für Film und Videokunst

Spielerinnen

Deutschland, Türkei 2024

Was ist geblieben vom Aufbruch der ersten türkischen Frauenfußballmannschaft in Berlin? Dreißig Jahre nach MÄDCHEN AM BALL begleitet Aysun Bademsoy erneut vier Spielerinnen von Agrispor – und ihre Töchter. Entstanden ist ein leiser, eindringlicher Dokumentarfilm über Migration, Selbstbehauptung und das Recht, sich zugehörig zu fühlen. SPIELERINNEN ist eine berührende Langzeitbeobachtung zwischen Erinnerung und Gegenwart.

Genre

Dokumentarfilm

Klassenstufe

ab 9. Klasse

Altersempfehlung

ab 14 Jahre

Unterrichtsfächer

Deutsch, Politik, Sozialkunde, Ethik, Religion, Philosophie, Sport, Geschichte

Themen

Zugehörigkeit, Migration, Identität, Generationen, Rassismus, Religion, Gender/Geschlechterrollen, Familiendynamiken, Fußball, dokumentarisches Erzählen

Kinostart

29.05.2025

Inhalt


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Dreißig Jahre nach MÄDCHEN AM BALL kehrt Aysun Bademsoy zu den Protagonistinnen ihrer ersten Dokumentation zurück: den Spielerinnen der ersten türkischen Frauenfußballmannschaft Berlins, Agrispor. Aus den Teenagerinnen sind erwachsene Frauen geworden – Busfahrerin, Gastronomin, Veranstalterin –, die mit Familie, Arbeit und gesellschaftlichen Erwartungen jonglieren. SPIELERINNEN begleitet sie in ihrem heutigen Alltag, blickt zurück auf die Zeiten kollektiver Euphorie am Spielfeldrand und fragen nach den Spuren, die Emanzipation, Migration und Zugehörigkeit hinterlassen haben. Mit einer neuen Perspektive richtet sich der Fokus auch auf die nächste Generation: die Töchter, aufgewachsen in Berlin, selbstbewusst, aber konfrontiert mit alten Zuschreibungen und neuen Grenzen. In berührenden Gesprächen und poetischen Momenten entsteht so ein vielschichtiges Bild weiblicher Identität zwischen Tradition, Selbstbestimmung und gesellschaftlicher Verortung im heutigen Deutschland.

Umsetzung


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SPIELERINNEN setzt Bademsoys Langzeitbeobachtung mit ruhiger, einfühlsamer Bildsprache fort. Die Nähe zu ihren Protagonistinnen – inzwischen vertraute Weggefährtinnen – erlaubt persönliche Einblicke, ohne voyeuristisch zu wirken. Archivaufnahmen aus den 1990er-Jahren verweben sich mit neuen Szenen zu einem dichten, emotionalen Erzählgeflecht. Die Kamera bleibt zurückhaltend, beobachtet in Alltagsmomenten und lässt Raum für Pausen, Lächeln, Nachdenklichkeit. Statt spektakulärer Wendungen entfaltet sich der Film über Nuancen: Blicke, Gesten, Gespräche. Auch die jüngere Generation kommt zu Wort – zwischen Selbstbewusstsein und inneren Spannungen. Dabei gelingt es Bademsoy, komplexe Themen wie Identität, Religion und Geschlechterrollen sichtbar zu machen, ohne sie zu überfrachten. Spielerinnen ist eine stille Reflexion über das Erwachsenwerden – über Generationen hinweg.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Der Dokumentarfilm eröffnet Zugänge zu Fragen von Zugehörigkeit, Generationserfahrungen und Identitätsverhandlungen in einer postmigrantischen Gesellschaft. Schüler*innen können analysieren, wie das Spannungsverhältnis zwischen Assimilationsdruck und dem Bedürfnis nach Selbstbehauptung und Verbundenheit mit den eigenen Wurzeln im Alltag von Frauen mit Migrationsgeschichte sichtbar wird – geboren oder aufgewachsen in Deutschland, aber oft nicht als zugehörig behandelt. Themen wie Alltagsrassismus, familiäre Kontrolle, kulturelle Identität, Religion und geschlechtsspezifische Rollenerwartungen lassen sich diskursiv vertiefen. Der Einsatz von Archivmaterial und einer über Jahrzehnte geführten Montage ermöglicht eine Analyse filmischer Zeitstrukturen, von Sichtbarkeit und dokumentarischer Erzählweise. Die Konfrontation früherer Träume mit heutigen Realitäten regt zu biografisch-reflexiver Arbeit im Unterricht an.

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Cila Yakecã, 06.05.2025, letzte Aktualisierung: 13.05.2025

Regie

Aysun Bademsoy

Buch

Aysun Bademsoy

Darsteller*innen

Mitwirkende: Arzu Çalkılıç, Türkan Çelik, Nalan Keleş, Nazan Yavaş, Selina Çelik, Duygu Yavaş, Defne Yavaş, Senol Yavaş, Eylül Yavaş, Efe Yavaş, Emir Yavaş, Armagan Keleş, Selin Keleş u. a.

Länge

86 Min

Sprachfassung

Originalfassung Deutsch und Türkisch mit englischen, deutschen, türkischen Untertiteln

Format

digital, Farbe

FSK

liegt noch nicht vor

Verleih

Arsenal - Institut für Film und Videokunst

Festivals

DOK Leipzig 2024 – Deutscher Wettbewerb; Boston Turkish Festival 2024 – Best Documentary Audience Award

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