Filmplakat 1982 - Neunzehnhundertzweiundachtzig

1982 - Neunzehnhundertzweiundachtzig

Libanon, USA, Katar, Norwegen 2019

Libanon, 1982: Während der Abschlussprüfungen vor den Sommerferien überlegt Wissam, wie er Joana endlich seine Liebe gestehen kann, was er bisher nur mit anonymen Briefchen gewagt hat. Gleichzeitig erreichen Nachrichten von der israelischen Invasion Beiruts die Schule. Mit Detonationen und Kampfgefechten am Himmel rückt der Krieg immer näher. Im Chaos der Schul-Evakuierung nimmt Wissam all seinen Mut zusammen, um seine vielleicht letzte Chance zu nutzen.

Originaltitel

Nineteen Eighty-two

Genre

Drama, (Anti-)Kriegsfilm, Coming-of-Age

Klassenstufe

ab 7. Klasse

Altersempfehlung

ab 12 Jahre

Unterrichtsfächer

Ethik, Religion, Politik, Sozialkunde, Erdkunde, Geschichte, Deutsch, Englisch, fächerübergreifend: Demokratieerziehung, Friedenserziehung

Themen

Krieg/Kriegsfolgen, Libanon, Nahost-Konflikt, Schule, (erste) Liebe, Freundschaft, Familie, Angst, Mut, Fantasie, Geopolitik, Israel, Konfessionalismus, Flucht/Geflüchtete

Kinostart

04.11.2021

Inhalt


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Libanon, 1982. In der Schule in den Bergen oberhalb Beiruts herrscht konzentrierte Ruhe bei den Prüfungen vor den Sommerferien. Letzte Chance für Wissam (11), Joana endlich persönlich seine Liebe zu gestehen – leichter gesagt als getan! Sein bester Freund Majid kann ihm da auch nicht helfen. Gleichzeitig bringt das Radio immer alarmierendere Nachrichten: Die israelische Armee ist in Beirut einmarschiert. Die Erwachsenen diskutieren, was zu tun ist. Lehrerin Yasmine ist besorgt um ihren Bruder Georges, der sich der Miliz angeschlossen hat – Anlass für diverse Streits, auch mit Yasmines Freund und Kollegen Joseph, der mit der anderen Seite sympathisiert. Als die Kampfhandlungen zunehmen, wird die Evakuierung der Schule unerlässlich. Schulbusse müssen organisiert, Eltern benachrichtigt werden. Im Chaos von zusammenbrechenden Telefonleitungen und verstopften Straßen nimmt Wissam all seinen Mut zusammen und sucht Joana…

Umsetzung


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Der Antikriegsfilm basiert auf den autobiographischen Erinnerungen des Regisseurs an den 6. Juni 1982. In der sprichwörtlichen Ruhe vor dem Sturm finden Abschlussprüfungen statt, Wissam ist in Joana verliebt, die Ferien sind nah. In diese Normalität brechen Nachrichten und Anzeichen von Kriegshandlungen herein – weit genug entfernt, um keine unmittelbare Gefahr darzustellen, und doch alles und alle betreffend. Die persönlichen Perspektiven und Belange der Protagonist*innen, kindliche wie erwachsene, vermitteln die universale Kriegserfahrung jenseits des Kampfgeschehens, den existenziellen Verlust von Sicherheit. Dieser Tag der israelischen Invasion in den seit 1975 im Bürgerkrieg befindlichen Libanon, ins konfessionell-politisch geteilte Beirut, kann auch als Ende der Kindheit für Wissam und seine Mitschüler*innen verstanden werden.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Was bedeutet Krieg? Welche Folgen hat er, für wen? Der Film zeigt Menschen, die nicht direkt an der Gewalt beteiligt, sondern ihr ausgeliefert sind. Inszeniert wird dies etwa über Blicke: Die Figuren (und wir) schauen oft in den Himmel, beobachten einander; der Schauplatz „blickt“ auf Stadt und Krieg. Wie wird das Näherrücken des Kriegs vermittelt? Besondere Bedeutung hat hier die Tonebene: Die extreme Stille in der Schule lässt alle Geräusche, die mit dem Kriegsgeschehen zusammenhängen, laut und störend wirken. Es gibt fast keine Filmmusik – was bewirkt das? Dem naturalistischen Filmstil werden animierte Elemente/Szenen als „magischer Realismus“ gegenübergestellt. Symbolfunktion haben die Tauben, die an der Schule auftauchen: als Vorboten für die aus der Stadt fliehenden Menschen, als Sinnbild für das jüdische Volk (im Talmud) und (im christlichen Glauben) für Leben und Frieden.

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autorin: Ulrike Seyffarth, 02.11.2021, letzte Aktualisierung: 11.10.2023

Regie

Oualid Mouaness

Buch

Oualid Mouaness

Darsteller*innen

Nadine Labaki, Mohamad Dalli, Ghassan Maalouf, Gia Madi, Rodrigue Sleiman, Lelya Harkous, Said Serhan, Aliya Khalidi, Fidel Badran u. a.

Länge

104 Min

Sprachfassung

arabisch mit deutschen Untertiteln

Format

digital, Farbe

FSK

ab 12 Jahre

Verleih

mec film

Festivals

(Auswahl) Castellinaria Film Festival in Genf 2021: UNICEF Award; Cinémed Montpellier: Jugend-Publikumspreis; El Gouna Int. Filmfestival FIPRESCI Int. Kritiker-Preis; Toronto International Film Festival: Netpac Award; Asian World Film Festival Los Angeles: Snow Leopard; Filmfestival Doha Bester Spielfilm Jugendjury; Hainan Island Int. Film Festival: Bester Kinderfilm

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