Die dunkle Seite des Mondes
Der Wirtschaftsanwalt Urs Blank ist ein „Gewinnertyp“, doch seine Karriere gerät aus den Fugen, als sich einer seiner Verhandlungspartner vor seinen Augen erschießt. Im Anschluss erliegt er der Versuchung halluzinogener Drogen und nun bricht seine dunkle Seite endgültig durch: Gewalt und Mord machen ihn unberechenbar. Während er verzweifelt versucht, ein Gegenmittel zu finden, will ihn ein Geschäftspartner umbringen, da der außer Kontrolle geratene Blank einen anstehenden Geschäftsabschluss zu sabotieren droht.
Die dunkle Seite des Mondes
Literaturverfilmung, Drama
ab 10. Klasse
ab 15 Jahre
Deutsch, Wirtschaft, Politik, Ethik, Sozialkunde
Identität, Schuld (und Sühne), Verantwortung, Macht/Machtgefüge, Leistung/Leistungsgesellschaft, Drogen, Gewalt, Werte, Wirtschaft, Kriminalität
14.01.2016
Inhalt
Der Wirtschaftsanwalt Urs Blank ist ein „Gewinnertyp“: Sehr erfolgreich im Beruf, etabliert in der Gesellschaft und mit dem nötigen Luxus ausgestattet, scheint seiner steilen Karriere nichts im Weg zu stehen. Doch bei einem Geschäftsabschluss geht er zu weit und der anschließende Selbstmord des Verhandlungspartners vor seinen Augen schockiert Blank. Ausgerechnet jetzt begegnet er der extravaganten Lucille, von der er sich zu einem Experiment mit halluzinogenen Pilzen überreden lässt. Danach kommt die dunkle Seite von Blanks Charakter endgültig zum Vorschein: Gewaltausbrüche bis hin zum Mord machen ihn unberechenbar. Mit Hilfe eines Therapeuten versucht er verzweifelt, in den Wäldern der Umgebung ein Gegenmittel zu finden. Dort wird er von seinem Geschäftspartner auf Leben und Tod gejagt, denn Blanks Denkweise scheint sich zu ändern: Er wendet sich gegen ein weiteres schmutziges Geschäft seiner Firma.
Umsetzung
Der linear erzählte Film (nach einem Roman von Martin Suter) arbeitet mit den Mustern der Gegenüberstellung und Polarisierung, die klischeehaft wirken können: Auf der einen Seite stehen die den Anforderungen der Leistungsgesellschaft gehorchende Welt der Reichen und Schönen – auf der anderen Seite die dem Landleben verbundene, unkonventionelle Welt der freien Drogenexperimente. Doch indem beide Sphären miteinander verflochten werden, erscheinen deutlich die Abgründe hinter der zuvor blanken (!) Fassade des Wirtschaftsanwalts: Der Film inszeniert Szenen von Gewalt gegen Menschen und Tiere, die für ein sensibles Publikum nicht leicht verdaulich sind, er beschönigt damit aber auch nicht die drogenbedingte Persönlichkeitsveränderung von Urs Blank.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Die angedeuteten Muster und Symbole scheinen auf der einen Seite die Identifikation von „gut“ und „böse“ in den Charakteren bzw. „richtig“ und „falsch“ in den Handlungen zu erleichtern. Doch der Filmverlauf verwischt diese Grenzen, ebenso wie die oben genannten Sphären verschwimmen. Gerade dies ermöglicht eine Auseinandersetzung mit grundlegenden Fragen unserer Gesellschaft, z.B.: Welche Manipulationsmöglichkeiten haben Menschen in bestimmten Machtpositionen? Was ist „Verantwortung“? Wie stark oder wie dünn ist die Decke der Zivilisation, unter der offenbar tierisch-triebhafte Instinkte auf ihren Ausbruch lauern? Der Film zeigt anhand der ambivalenten Hauptfigur Urs Blank, wie leicht diese Hemmschwellen fallen können – aber entspricht beispielsweise das Drogenerlebnis realen Möglichkeiten oder ist es nur eine filmisch bedingte Übertreibung?
Veranstaltungen
Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.
Downloads
FilmTipp Die dunkle Seite des Mondes.pdfWeiterführende Links
Website des FilmsUnterrichtsmaterial zur Literaturvorlage
Der Film bei filmportal.de
Stephan Rick
Catharina Junk, Stephan Rick nach dem Roman von Martin Suter
Moritz Bleibtreu, Jürgen Prochnow, Nora von Waldstätten, Doris Schretzmayer, André Hennicke, Luc Feit, Nickel Bösenberg, Marco Lorenzini u. a.
97 Min
deutsche Originalfassung, barrierefreie Fassung verfügbar
digital, Farbe
ab 12 Jahre
Prädikat „besonders wertvoll“
Alamode Film
Eröffnungsfilm 26. Kinofest Lünen 2015; 11. Zurich Film Festival 2015; Filmfest Hamburg 2015
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Website des FilmsUnterrichtsmaterial zur Literaturvorlage
Der Film bei filmportal.de
