Die geliebten Schwestern
Die Schwestern Charlotte und Caroline von Lengenfeld teilen alles miteinander. Kein Mann soll je zwischen ihnen stehen. Kurz bevor die ältere Caroline die für ihre verarmte Adelsfamilie existentielle Vernunftehe mit einem wohlhabenden Mann eingeht, nimmt sie Charlotte diesen folgenreichen Schwur ab. Ein paar Jahre später, 1787, lernt die bei Goethes Geliebter Frau von Stein in Weimar angestellte Charlotte den jungen „Räuber“-Autoren Friedrich Schiller kennen. Als sie den Sommer bei Caroline in Rudolstadt verbringt, kommt Schiller zu Besuch. Er verliebt sich in beide Frauen und beide Frauen sich in ihn. Charlotte heiratet Schiller, doch die Schwestern planen sich den Mann zu teilen. Zu dritt versuchen sie die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Zwänge ihrer Zeit zu überwinden, aber widerstreitende Gefühle und die Realitäten des Lebens schlagen im Lauf der Jahre quer.
Die geliebten Schwestern
Drama, Biopic
ab 10. Klasse
ab 15 Jahre
Deutsch, Geschichte, Politik, Philosophie
(Deutsche) Geschichte, Liebe, Familie, Gender/Geschlechterrollen, Individuum (und Gesellschaft), Rebellion
31.07.2014
Inhalt
Die Schwestern Charlotte und Caroline von Lengenfeld teilen alles miteinander. Kein Mann soll je zwischen ihnen stehen. Kurz bevor die ältere Caroline die für ihre verarmte Adelsfamilie existentielle Vernunftehe mit einem wohlhabenden Mann eingeht, nimmt sie Charlotte diesen folgenreichen Schwur ab. Ein paar Jahre später, 1787, lernt die bei Goethes Geliebter Frau von Stein in Weimar angestellte Charlotte den jungen „Räuber“-Autoren Friedrich Schiller kennen. Als sie den Sommer bei Caroline in Rudolstadt verbringt, kommt Schiller zu Besuch. Er verliebt sich in beide Frauen und beide Frauen sich in ihn. Charlotte heiratet Schiller, doch die Schwestern planen sich den Mann zu teilen. Zu dritt versuchen sie die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Zwänge ihrer Zeit zu überwinden, aber widerstreitende Gefühle und die Realitäten des Lebens schlagen im Lauf der Jahre quer.
Umsetzung
Es gibt nur wenige Quellen, die eine Dreiecksbeziehung zwischen Schiller und den Lengenfeld-Schwestern andeuten. Der Regisseur Dominik erfindet deshalb um die realen historischen Figuren ein fiktionales Drama über eine Liebe, die mit den Konventionen bricht. Anfangs betonen lichtdurchflutete, idyllische Außenaufnahmen die Hoffnung auf Selbstbestimmung, die in der Folge durch Szenen in engen Innenräumen auch visuell relativiert wird. Ausstattung und Kostüme orientieren sich am klassischen Kostümfilm, wobei Grafs Inszenierung das Ausdruckstalent der Protagonisten/innen würdigt, indem er dem geschriebenen bzw. gesprochenen Wort große Bedeutung beimisst. Der rege Briefwechsel zwischen den Liebenden entfaltet als Off-Kommentar oder in Porträtaufnahmen durch den/die Verfasser/in vorgetragen eine besondere Eindrücklichkeit.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Anhand der leidenschaftlichen Liebesgeschichte, deren aufsässige junge Protagonisten/innen ein jugendliches Kinopublikum ansprechen dürften, entsteht das lebendige Bild einer Gesellschaft im Umbruch. Die im Film gestreiften Themen und Ideen des ausgehenden 18. Jahrhunderts bieten sich an, um die politischen, philosophischen und sozialen Fragestellungen dieser bedeutsamen Epoche im Unterricht zu vertiefen. Sturm und Drang, Aufklärung, Französische Revolution und die Modernisierung des Buchdrucks prägen das Leben und Wirken Schillers sowie der Lengenfeld-Schwestern. Abgesehen von einer Beschäftigung mit Person und Werk des berühmten Dichters, regt der Film dazu an, sich am Beispiel von Charlotte und Caroline mit Frauenfiguren auseinanderzusetzen, die im Schatten der Dichter und Denker dieser Zeit eigene Mittel finden mussten, sich auszudrücken und am gesellschaftlichen Wandel mitzuwirken.
Veranstaltungen
Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.
Downloads
Film Tipp Die geliebten Schwestern.pdfDominik Graf
Dominik Graf
Hannah Herzsprung, Florian Stettner, Henriette Confurius, Claudia Messner, Ronald Zehrfeld, Maja Maranow, Anne Schäfer, Andreas Pietschmann, Michael Wittenborn, u.a.
139 Min
deutsche Fassung, inklusive Fassungen verfügbar
digital, Farbe
ab 6 Jahre
Prädikat „besonders wertvoll“
Senator Film
Internationale Filmfestspiele Berlin 2014; Bayerischer Filmpreis 2013: Beste Bildgestaltung