Die kleine Hexe
Die erste deutsche Live Action-Verfilmung des beliebten gleichnamigen Kinderbuchklassikers von Otfried Preußler aus dem Jahr 1957 besticht durch farbenfrohe Kulissen, einfallsreiche Hexenkostüme und spielfreudige Darsteller, allen voran Karoline Herfurth in der Titelrolle. Die märchenhafte Inszenierung zeigt auf amüsante Weise, wie die Heldin Kindern die Angst vor Hexen nimmt und dass Hexen nicht nur gut sind, wenn sie Böses hexen.
Märchen, Kinderfilm, Kinderbuchverfilmung
1. bis 4. Klasse
6 bis 9 Jahre
vorfachlicher Unterricht, Deutsch, Sachkunde, Religion, Lebenskunde/Ethik
Märchen, Fantasie, Magie, Mobbing, Diskriminierung, Freundschaft, Selbstbewusstsein, Abenteuer, Literatur, Werte, Zusammenhalt, Barmherzigkeit
10.08.2023
Inhalt
Die kleine Hexe lebt mit dem Raben Abraxas in einem windschiefen Waldhaus. Sie ist zwar schon 127 Jahre alt, hat aber noch keine Einladung zum jährlichen Hexentanz in der Walpurgisnacht erhalten. Gegen den Rat von Abraxas fliegt sie heimlich zum Blocksberg. Als ihre missgünstige Tante Rumpumpel sie beim Tanzen erwischt, verdonnert die Oberhexe die kleine Hexe dazu, binnen eines Jahres alle 7892 Zaubersprüche aus einem magischen Buch zu lernen. Doch die sprunghafte Nachwuchshexe tut sich schwer mit Vorschriften und hilft lieber den Kindern aus dem Nachbardorf. Damit verstößt sie gegen den Leitspruch der Hexen: Nur Hexen, die immer Böses hexen, sind gute Hexen. Die stets herumspionierende Rumpumpel schwärzt sie zudem beim Hexenrat an, weil die kleine Hexe das Freitagshexverbot gebrochen hat. Der Rat fordert nun einen Beweis dafür, dass die kleine Hexe doch böse ist.
Umsetzung
Der märchenhafte Film ist nach mehreren Trickfilmadaptionen die erste deutsche Live Action-Verfilmung des beliebten gleichnamigen Kinderbuchklassikers von Otfried Preußler aus dem Jahr 1957, der in 47 Sprachen übersetzt wurde. Der Schweizer Regisseur Michael Schaerer inszeniert den Stoff mit viel Spaß am Fantastischen und einem guten Gespür für kindliche Abenteuerlust. Mit Hilfe farbenfroher Kulissen, einfallsreicher Hexenkostüme und spielfreudiger Darsteller erzeugt er einen faszinierenden magischen Mikrokosmos. Die mit putziger Hexennase ausgestattete Karoline Herfurth und der Rabe Abraxas, der von Axel Prahl gesprochen wird, spielen sich im chaotischen Waldhaus so überzeugend die Bälle zu, dass man rasch vergisst, dass der Rabe mal eine Puppenfigur ist und mal eine Computerfigur ist. Für jüngere Schüler/innen ist die Länge von 103 Minuten anspruchsvoll.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Die Filmemacher haben sich um Werktreue bemüht, mussten aber bei der Verfilmung manche Figuren des Buchs streichen oder verändern. Im Unterricht bietet es sich an, die Unterschiede zwischen Film und Buch zu ermitteln und die Motive dafür zu suchen. Die kleine Hexe wird von den älteren Hexen auf dem Blocksberg mehrfach ausgegrenzt. Dies bietet Ansatzpunkte, um Parallelen mit heutigen Formen der Diskriminierung und des Mobbings zu ziehen. Während in klassischen Märchen wie "Hänsel und Gretel" oft kluge Kinder böse Hexen besiegen, übernimmt hier eine junge Hexe diese Aufgabe. Welchen Folgen hat dieser Rollentausch? Indem die Heldin den Holzsammlerinnen im Wald und dem Papierblumenmädchen auf dem Markt per Zauberkraft hilft, lernt sie, dass es eine Hexe glücklich machen kann, Gutes zu tun. Doch ist sie so in den Augen der anderen Hexen eine gute Hexe? Damit gibt der Film wichtige Anstöße für Diskussionen über die verschiedenen Bedeutungsebenen des Wortes "gut".
Veranstaltungen
Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.
Michael Schaerer
Matthias Pacht nach dem Kinderbuch von Otfried Preußler
Karoline Herfurth, Suzanne von Borsody, Axel Prahl, Momo Beier, Luis Vorbach, Therese Affolter u. a.
103 Min
deutsche Originalfassung
digital, Farbe
ohne Altersbeschränkung
Prädikat "besonders wertvoll"
StudioCanal