Filmplakat Die Kunst sich die Schuhe zu binden

Die Kunst sich die Schuhe zu binden

Schweden 2011

Alex muss verantwortungsvoller werden, will er zurück zu seiner Familie. In einem Heim für Menschen mit Behinderungen findet der arbeitslose Schauspieler eine neue Bleibe, einen Job und eine Aufgabe. Gegen viele Widerstände plant er mit den Bewohner/innen einen großen Gesangsautritt. Basierend auf der Gründungsgeschichte des schwedischen Glada Hudik Theaters bietet diese Filmkomödie eine humorvolle Auseinandersetzung mit dem Recht von behinderten Menschen auf ein selbstbestimmtes Leben.

Originaltitel

Hur många lingon finns det i världen?

Genre

Komödie

Klassenstufe

ab 9. Klasse

Altersempfehlung

ab 14 Jahre

Unterrichtsfächer

Religion, Ethik, Sozialkunde/Gemeinschaftskunde, Darstellendes Spiel, Musik, Kunst

Themen

Menschen mit Behinderung, Familie, Freundschaft, Individuum (und Gesellschaft), Erwachsenwerden

Kinostart

20.09.2012

Inhalt


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Alex liebt seine Freundin Lisa und seine kleine Tochter Josefine, aber das reicht nicht, um sie glücklich zu machen. Ständig versetzt er die beiden und Geld bringt er als arbeitsloser Schauspieler auch nicht nach Hause. Lisa findet das verantwortungslos und setzt ihn vor die Tür. Gezwungenermaßen muss Alex sich eine neue Bleibe und einen Job suchen. Er wird auf Probe in einem Heim für Menschen mit Behinderungen angestellt. Dort leistet er sich als Betreuer einige Fehltritte, doch seine Schützlinge mögen den ausgelassenen jungen Mann, der endlich Abwechslung in den straff durchorganisierten Alltag bringt. Als Alex die Gesangskünste der Gruppe entdeckt, will er sie bei einer TV-Talentshow anmelden - eine Idee, mit der bei den Behinderten auf Begeisterung und bei deren Eltern auf massive Widerstände stößt. Gemeinsam mit der Gruppe wächst Alex über sich hinaus und lernt Verantwortung zu übernehmen.

Umsetzung


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In Zusammenarbeit mit dem schwedischen Behindertentheater Glada Hudik hat die Regisseurin Lena Koppel die Erfolgsgeschichte des Ensembles in einer Filmkomödie verdichtet. Entlang der Spannungskurve einer klassischen Komödie erzählt sie sowohl vom „Erwachsenwerden“ des Kindskopfs Axel als auch von der Selbstbewusstwerdung seiner Betreuungsgruppe. Die anfangs grundverschiedenen Welten prallen mit Humor aufeinander, der vor allem durch witzige Dialoge und Situationskomik entsteht. In den Begegnungen mit der Außenwelt werden hingegen in ernsterem Ton Widerstände und Vorurteile aufgezeigt, mit denen sich Behinderte oder Querdenker wie Axel häufig konfrontiert sehen. Am Beispiel von Leifs Leiden wird zudem die Tragik deutlich, die Behinderungen mit sich bringen können. Insgesamt überwiegt jedoch der leichte Humor eines „Feel-Good-Movies“, der Konflikte stellenweise zu einfach auflöst.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Der Abbau von Vorurteilen gegenüber Menschen mit Behinderungen, ihr Recht auf ein selbstbestimmtes Leben und die Forderung nach einer integrativen Gesellschaft sind die unmissverständlichen Botschaften dieses Films. Ein Kinobesuch bietet einen guten Anlass, um mit Schüler/innen mit oder ohne Behinderungen Erfahrungen und Gedanken zu diesen Themen auszutauschen. Anknüpfend an die Idee, die hinter dem Glada Hudik Theater steckt, können Visionen und eigene integrative Projekte entwickelt werden. Zuschauer/innen mit Behinderung regt der Film sicherlich zur kritischen Betrachtung der individuellen Situation an und motiviert dazu, neue Aktivitäten auszuprobieren. Hierbei sollten allerdings auch die zum Teil stark vereinfachten Handlungsverläufe angesprochen werden. Die Frage, welche Figuren und Szenen anders hätten gestaltet werden können, um realitätsnäher zu wirken, stellt nicht nur eine wertvolle Ergänzung zur Debatte der Themen des Films dar, sondern beleuchtet gleichzeitig die Mittel und Möglichkeiten des Genres Komödie.

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Lisa Gadatsch, 20.02.2012, letzte Aktualisierung: 29.04.2020

Regie

Lena Koppel

Buch

Lena Koppel, Trine Piil, Pär Johansson

Darsteller*innen

Sverrir Gudnason, Vanna Rosenberg, Mats Melin, Theresia Widarsson, Bosse Östlin, Ellinore Holmer

Länge

101 Min

Sprachfassung

deutsche Fassung

Format

35mm, digital

FSK

ohne Altersbeschränkung

Verleih

MFA+ FilmDistribution

Festivals

Aktion Mensch "überall dabei" Tournee 2012/2013, Nordische Filmtage Lübeck

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