
Die letzten Reporter
Der Dokumentarfilm begleitet drei Lokaljournalist*innen bei ihrer täglichen Arbeit: Der Kulturredakteur eines Anzeigenblattes steht kurz vor der Rente, die junge Newcomerin dagegen am Anfang ihrer journalistischen Karriere. Sie schätzt die Nähe zu den Menschen und deren Geschichten genauso wie der Sportreporter der Schweriner Volkszeitung. Alle drei erleben den Wandel ihres Berufes durch das Informationstempo in den sozialen Medien – sind sie „Die letzten Reporter“ ihrer Art?
Dokumentarfilm
ab 7. Klasse
ab 12 Jahre
Deutsch, Sozialkunde, Politik, Wirtschaft, Ethik, fächerübergreifend: Berufsorientierung
Journalismus, Informationsfreiheit, Medien, (Massen-)Medien, soziale Medien, Kommunikation, Berufe, Berufswahl, Stadt und Land, Gesellschaft, Gesellschaft im Wandel, Idealismus, Verantwortung
24.06.2021
Inhalt

Regisseur Jean Boué begleitet drei Lokaljournalist*innen bei ihrer täglichen Arbeit: Werner Hülsmann steht kurz vor der Rente und ist Kulturredakteur beim Anzeigenblatt Osnabrücker Nachrichten. Sein Schwerpunkt liegt in der Berichterstattung über lokale Prominenz, er ist damit selbst zu einer kleinen Berühmtheit geworden. Die 25-jährige Anna Petersen steht dagegen am Anfang ihrer journalistischen Karriere und berichtet für die Landeszeitung Lüneburg. Sie schätzt die Nähe zu den Menschen und deren Geschichten genauso wie Thomas Willmann, leidenschaftlicher Sportreporter bei der Schweriner Volkszeitung. Alle drei stehen sie im Spannungsfeld zwischen klassischem Journalismus mit dem Schreibblock als Handwerkszeug und der Notwendigkeit, mit neuen Formen der Berichterstattung schneller in den sozialen Medien präsent zu sein.
Umsetzung

Die Skandalisierung des Umgangs mit Information durch die Verbreitung von „Fake News“ und die Diskreditierung des Journalismus durch Schlagworte wie „Lügenpresse“ haben ein gesellschaftliches Umfeld geschaffen, in dem es dringend geboten ist, sich diesem Berufsfeld unaufgeregt anzunähern. Der Film ist nah dran an den drei Journalist*innen, die bei ihren Terminen vor Ort begleitet werden. Ihr Arbeitsalltag wird leicht verständlich und miterlebbar abgebildet, ihr Engagement kann sehr motivierend wirken. Zudem geben sie Statements zu ihrer Tätigkeit und ihrem Selbstverständnis von Journalismus ab und lesen aus dem Off selbstverfasste Artikel vor. So wird insgesamt ‚aus erster Hand‘ nachvollziehbar wie (Lokal-)Journalismus funktioniert, wie aus Informationen, wie aus Recherchen und Ortsterminen letztendlich Presseartikel werden.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit

Durch die unterschiedlichen Charaktere der drei Protagonist*innen können die Schüler*innen verschiedene Herangehensweisen an den Lokaljournalismus und verschiedene Perspektiven auf die Herausforderung „digitale bzw. soziale Medien“ kennenlernen. Zugleich bietet sich hier die Möglichkeit zu hinterfragen, wie der Film durch Schnitt bzw. Montage gestaltet wurde: Warum werden z. B. nicht alle Inhalte zu einem Protagonisten jeweils in einer geschlossenen Episode gezeigt? Weitere thematische Fragen können sein: Wie unterscheidet sich die auch von vielen Schüler*innen ausgeübte Weitergabe von Inhalten in sozialen Netzwerken von Journalismus? Was wäre, wenn anstelle von Berufsreporter*innen in Zukunft nur noch Blogger*innen und Influencer*innen geben würde? Was unterscheidet lokalen vom überregionalen Journalismus und sind beide notwendig? Diskutiert werden kann das Spektrum von der begleitenden Berichterstattung bis hin zur regulativen Aufgabe als „Vierte Gewalt“ im demokratischen Staat. In Verbindung mit Initiativen wie „Zeitung in der Schule“ kann der Film zu einer intensiven Beschäftigung mit der gesamten Thematik beitragen.
Veranstaltungen

Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.
Jean Boué
Jean Boué
Mitwirkende: Werner Hülsmann, Anna Petersen, Thomas Willmann u. a
98 Min
deutsche Originalfassung
digital, Farbe
ohne Altersbeschränkung
imFilm
Filmfest Osnabrück 2020