Filmplakat Die Quellen des Lebens

Die Quellen des Lebens

Deutschland 2012

Mit der Rückkehr des Großvaters aus russischer Kriegsgefangenschaft beginnt Robert Freytag seine Geschichte, die sich über drei Generationen mit gesellschaftlichen Veränderungen im Westen Deutschlands, persönlicher Geschichte und dem politisch-intellektuellen Labyrinth der Nachkriegszeit auseinandersetzt. Die hochspannende Verfilmung seines autobiografischen Roman „Herkunft“ wurde mit großartigen Darstellern/innen von Oskar Roehler selbst inszeniert.

Originaltitel

Die Quellen des Lebens

Genre

Drama

Klassenstufe

ab 11. Klasse

Altersempfehlung

ab 16 Jahre

Unterrichtsfächer

Deutsch, Geschichte, Religion, Ethik

Themen

Familie, Identität, Biografie, Liebe, Werte, Generationen, (Deutsche) Geschichte

Kinostart

14.02.2013

Inhalt


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Als Erich Freytag 1949 aus russischer Gefangenschaft zurückkommt, steht er vor den Trümmern seines bisherigen Lebens. Aber Erich ist hart im Nehmen und er teilt auch hart aus. Und so gelingt es ihm nach und nach, in seiner Familie und seiner alten Heimat wieder Fuß zu fassen. Gemeinsam mit seinem ältesten Sohn Klaus baut er eine alte Porzellanfabrik wieder auf, in der er Gartenzwerge produziert. Klaus allerdings hat andere Ambitionen und möchte gern Schriftsteller werden. Seine Leidenschaft für die moderne Literatur teilt er mit Gisela Ellers, in die er sich verliebt und die er heiratet, als sie schwanger wird. Doch die Beziehung gestaltet sich äußerst schwierig: Klaus ist neidisch auf Giselas schriftstellerisches Talent, beide sind vollkommen unfähig zu wirklichen Gefühlen und ihr Sohn Robert wird vom ersten Tag an Spielball ihrer Demütigungen und Auseinandersetzungen. Robert bleibt bei Klaus, als Gisela die Familie verlässt, später zieht er vorübergehend zu dessen Eltern. Nach einem weiteren Intermezzo beim Vater nehmen sich Giselas Eltern des Kindes an. Später wechselt Robert ins Internat, doch auch hier kann er langfristig nicht bleiben. Er kehrt zu den Eltern von Klaus zurück, wo er sich am ehesten zu Hause fühlt. Seine Liebe zur Nachbarstochter Laura führt ihn schließlich auf einen eigenen Weg.

Umsetzung


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Oskar Roehler hat seinen Roman „Herkunft“ in einen poetischen, politischen und sehr persönlichen Film verwandelt, der unverkennbar seine ästhetische Handschrift trägt. Die Geschichte wird von Robert erzählt, dem Jüngsten der Familie und vermutlich Oskar Roehlers Alter Ego. Drei Generationen versuchen, mit der deutschen Geschichte und ihrer eigenen Geschichte zurechtzukommen, jede geprägt von gesellschaftlichen Veränderungen und dem Wandel von Sehnsüchten, Träumen und Idealen. Robert rechnet vor allem mit der Generation seiner Eltern ab, die intellektuell existenzielle Ideale leben wollen, auf der persönlichen Ebene jedoch nicht in der Lage sind, einander wirklich wahrzunehmen. Die verschiedenen Beziehungsebenen sind erzählerisch geschickt miteinander verwoben, wobei die Zeitgeschichte immer wieder in die Erzählebenen einfließt. Oskar Roehler bedient sich dabei einer klaren, leicht ironischen Bildersprache, die einerseits auf Distanz zu den Hauptfiguren des Films bleibt, deren Verhalten andererseits aber mit sarkastischen Bildern kommentiert.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Die knapp drei Stunden Filmdauer sind keine Minute langweilig. Während man die Protagonisten begleitet, durchläuft man gut 30 Jahre westdeutsche Geschichte. Als Romanverfilmung bietet der Film deshalb vor allem in den Fächern Deutsch und Geschichte. Im Deutschunterricht bieten sich gleich mehrere Vergleiche an: zwischen Roman und Film, Oskar Roehlers Film „Die Unberührbare“ (über die letzten Wochen im Leben seiner Mutter) und Quellen des Lebens oder zwischen anderen Filmen zum Thema „deutsche Nachkriegsgeschichte“ und diesem Film. Eine Analyse der Figuren und der Beziehungskonstellationen eignet sich ebenfalls sehr gut für den Deutschunterricht, ebenso eine Analyse der Figurenzeichnung in Verbindung mit der dargestellten Zeit. Im Geschichtsunterricht bietet sich eine Analyse jüngerer Zeitgeschichte an. Hier könnte eine Fortschreibung der gesellschaftlichen Entwicklung ein Bewusstsein für die eigene (Familien-)geschichte schaffen. Auch im Fach Religion/Ethik kann die Verknüpfung von politischen Ereignissen und persönlichem Leben anhand des Films diskutiert werden. Der Wertewandel wäre hier ein Thema, das durch den Film vielfältige Anknüpfungspunkte erhält.  

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Rotraut Greune, 08.01.2013, letzte Aktualisierung: 05.05.2020

Regie

Oskar Roehler

Buch

Oskar Roehler nach seinem Roman „Herkunft“

Darsteller*innen

Meret Becker, Jürgen Vogel, Moritz Bleibtreu, Kostja Ullmann, Lavinia Wilson, Margarita Broich, Thomas Heinze, Wilson Gonzales Ochsenknecht u.a.

Länge

174 Min

Sprachfassung

deutsche Fassung

Format

35mm, digital

FSK

ab 12 Jahre

Verleih

X-Verleih

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