Filmplakat Die toten Vögel sind oben

Die toten Vögel sind oben

Deutschland 2022

Regisseurin Sönje Storm widmet sich in ihrem Dokumentarfilm dem Nachlass ihres Urgroßvaters Jürgen Friedrich Mahrt (1882-1940). Von Beruf Bauer und im Ersten Weltkrieg Fotograf der Luftaufklärung, scheint ihn der Krieg von seinem traditionellen Lebensweg abgebracht zu haben: Ab 1919 widmet er sich der Naturerkundung. Es ist eine wertvolle Sammlung von Fotografien und Tierpräparaten entstanden. Aber warum hat Mahrt diesen Lebensweg eingeschlagen und welche Bedeutung hat sein Tun auch heute noch?

Genre

Dokumentarfilm, Biografie

Klassenstufe

ab 9. Klasse

Altersempfehlung

ab 14 Jahre

Unterrichtsfächer

Biologie, Erdkunde, Kunst, Sozialkunde, Politik, Ethik, Philosophie

Themen

Fotografie, Inszenierung, Landschaft, Tiere, Umwelt, Natur, Naturkunde, Ökosysteme, Artenvielfalt, Biodiversität, Identität, Biografie, Familie, Forschung/Wissenschaft, Moore, Museum

Kinostart

31.08.2023

Inhalt


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Regisseurin Sönje Storm setzt sich in ihrem Dokumentarfilm mit dem Nachlass ihres Urgroßvaters Jürgen Friedrich Mahrt (1882-1940) auseinander. Von Beruf Bauer und im Ersten Weltkrieg Fotograf der Luftaufklärung, scheint ihn der Krieg von seinem traditionellen Lebensweg abgebracht zu haben: Ab 1919 intensiviert er sein Hobby der Naturerkundung: Er fotografiert, sammelt Schmetterlinge und präpariert Vögel. Hunderte Tiere und tausende Fotos, teilweise handkoloriert, bilden einen wertvollen Informationspool, zumal einige der Tiere der Moorlandschaft inzwischen ausgestorben sind. Wusste auch Mahrt schon um die Bedeutung seiner Sammlung, die den Wandel von norddeutscher Natur und Landschaft dokumentiert, oder gab er sich ‚nur‘ seiner Leidenschaft hin? Eine Reihe von Interviewpartner*innen erläutern die Bedeutung seiner Exponate sowie die Herausforderung, diese für die Zukunft zu erhalten.

Umsetzung


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Aktuelle Naturaufnahmen, informative Interviewpassagen mit Erpert*innen und Zeitzeug*innen sowie Aufnahmen vom Umgang mit den Exponaten werden verwoben mit den Fotos von Jürgen Friedrich Mahrt, unterlegt auch mit erläuternden Off-Kommentaren der Regisseurin, Naturgeräuschen und elektronischen Klängen. Sukzessive und manchmal betont bedachtsam wird so zum einen seine reichhaltige Sammlung vor den Augen der Zuschauer*innen aufgefächert, zum anderen entsteht auch eine Annäherung an Mahrts Lebensweg, an seinen Lebensentwurf. War er ein Visionär, der für die Zukunft bewahren wollte, was an Landschaft und Lebewesen schon damals verloren ging? Mangels weiterer Dokumente kann die Frage nicht eindeutig beantwortet werden, doch im Ergebnis spielt dies eigentlich keine Rolle, deutlich wird: Mahrts Objekte und Fotos bewahren als „Zeitkapsel“ eine Vielfalt aus der Vergangenheit.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Die Sammlung von Jürgen Friedrich Mahrt ist das zentrale Element: Welche Bedeutung haben Fotos und Objekte für eine Beschäftigung mit Tier- und Pflanzenarten bzw. der Artenvielfalt vor ca. 100 Jahren und heute? Welche Notwendigkeit gibt es gerade in unserer Zeit, nicht nur den Bestand von Arten aufzunehmen, sondern sie aktiv zu schützen? Was kann jeder Mensch dazu beitragen? Auch die Arbeit von Wissenschaftler*innen kann mit Blick auf Forschungs- und Sammlungstätigkeiten etwa in Museen (und auf die eigene berufliche Perspektive) erarbeitet werden. Indem die Filmemacherin sich mit einem ihrer Vorfahren befasst, regt der Film zudem die Auseinandersetzung mit der eigenen Familiengeschichte an. Die Art und Weise, wie Dokumente bzw. Gegenstände aus der Vergangenheit auf der Bildebene in den Film integriert werden, ermöglicht theoretische und praktische Bezüge, z. B.: Wie werden die Bilder von der Filmemacherin inszeniert und wie wurden sie von Mahrt selber bearbeitet? Welche Möglichkeiten der Bildbearbeitung gibt es im Vergleich dazu heute schon auf jedem Smartphone?

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Dr. Olaf Selg, 25.07.2023, letzte Aktualisierung: 28.07.2023

Regie

Sönje Storm

Buch

Sönje Storm

Darsteller*innen

Esther Ruelfs, Sven Schumacher, Martin Husemann, Detlef Kolligs, Matthias Preuß, Wolfgang Scharenberg, Werner David, Hans Hermann Storm, Wolfgang Rüther u. a.

Länge

83 Min

Sprachfassung

deutsche Originalfassung

Format

digital, Farbe

FSK

liegt noch nicht vor

Verleih

Real Fiction Filmverleih

Festivals

Nordische Filmtage Lübeck 2022; DOKLeipzig 2022: „Goldenen Taube“; ACHTUNG Berlin 2023: Preis der ökumenischen Jury

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