Die zärtliche Revolution, W-Film Distribution

Die zärtliche Revolution

Deutschland 2024

Inklusion ist Luxus? So behaupten es manche Politiker*innen – doch DIE ZÄRTLICHE REVOLUTION widerspricht. Der Film zeigt Menschen, deren Fürsorge oft isoliert und nicht anerkannt wird: migrantische Pflegekräfte, behinderte Aktivist*innen, Familien mit behinderten Kindern und indigene Klimaaktivist*innen. Mehr als ein Plädoyer für Inklusion ist er ein Aufruf zu echter Solidarität und zu einer Gesellschaft, die Verantwortung teilt und unser Menschsein neu denkt.

Genre

Dokumentarfilm

Klassenstufe

ab 9. Klasse

Altersempfehlung

ab 14 Jahre

Unterrichtsfächer

Sozialkunde, Politik, Ethik, Philosophie, Psychologie, Geografie, Kunst, Umweltbildung, Deutsch, Darstellendes Spiel

Themen

Pflege, Behinderung, Ableismus, Inklusion, Community, Isolation, Diskriminierung, soziale Ungerechtigkeit, Familie, pflegende Angehörige, Partizipation, Suizid, Selbstbestimmung, Klimakrise, psychische Erkrankung, Interdependenz, Rassismus

Kinostart

14.08.2025

Inhalt


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Regisseurin Annelie Boroș porträtiert in ihrem Dokumentarfilm Menschen, deren Leben von Pflege- und Care-Arbeit geprägt ist. Im Mittelpunkt stehen Bożena, eine polnische 24-Stunden-Pflegekraft; Samuel, schwer köperbehindert und Aktivist für Behindertenrechte; Arnold, der seinen behinderten Sohn Nico pflegt; sowie Amanda, eine indigene Klimaaktivistin, deren Familie in Peru lebt. Ihre Geschichten verdeutlichen, wie herausfordernd Care-Arbeit sowohl für Gebende als auch für Empfangende ist. Während der Dreharbeiten erlebt die Regisseurin den Suizid einer engen, psychisch erkrankten Freundin – ein Ereignis, das die zentrale Frage des Films schärft: Wie könnte eine Gesellschaft aussehen, die ausreichend Zeit, Raum und Mittel hat, um sich wirklich umeinander zu kümmern? Der Film plädiert dafür, Care-Arbeit als gemeinschaftlich wertvolles Gut in unserer Gesellschaft anzuerkennen, und regt zugleich zur Reflexion über gesellschaftliche Strukturen und unsere Beziehung zur Natur an.

Umsetzung


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DIE ZÄRTLICHE REVOLUTION überzeugt durch eine intime Bildsprache. Die Kamera zeigt Nah- und Halbnahaufnahmen in den privaten Wohnorten der Protagonist*innen. Diese Nähe erzeugt Authentizität und macht Momente, Emotionen und Herausforderungen der Care-Arbeit unmittelbar erfahrbar. Musikalisch wird der Film teils von Walgesang begleitet. Als soziale Tiere stehen Wale dabei symbolisch für Verbundenheit und Fürsorge in der Natur. Poetische Briefe, die im Film (teilweise im Off) vorgelesen werden, durchbrechen immer wieder die „vierte Wand“: Die Protagonist*innen sprechen direkt in die Kamera und wenden sich so persönlich an die Zuschauer*innen. Der Film setzt auf reale Umgebungen, die den Fokus ganz auf die Erzählungen und Lebensrealitäten der Protagonist*innen legen. Neben den persönlichen Lebenswelten zeigen Naturaufnahmen vom schnellen Alltag, etwa vorbeifahrende Züge, und Naturkatastrophen gesellschaftliche Verbindungen sowie den Kontrast zwischen Mensch und Umwelt.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Der Film zeigt die schwierigen Umstände von Pflege- und Care-Arbeit für migrantische Pflegekräfte, behinderte Menschen und ihre Angehörigen. Er thematisiert Ableismus, fehlende Anerkennung und psychische Erkrankungen. Indigene Perspektiven regen zum Nachdenken über kollektive Verantwortung und das Zusammenleben von Mensch, Natur und Gemeinschaft an. Das Konzept des „Mythos der Unabhängigkeit“ von Mia Mingus und die Analyse des „Clubs der Menschheit“ von Ailton Krenak geben Denkanstöße zu Solidarität und Verbundenheit. Methodisch lädt der Film zur Analyse filmischer Mittel ein, etwa das Durchbrechen der vierten Wand nach Art des brechtschen Theaters, das Schüler*innen aktiv zum Nachdenken anregt. Die intime, dokumentarische Kameraführung verdeutlicht das Politische im Privaten. Schüler*innen können anhand dieser Filmsprache analysieren, wie untrennbar individuelle Erfahrungen mit gesellschaftlichen Fragestellungen verbunden sind.

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Ílyas Ínevi, 24.07.2025, letzte Aktualisierung: 18.08.2025

Regie

Annelie Boroș

Buch

Annelie Boroș

Darsteller*innen

Mitwirkende: Bożena Domańska, Samuel Flach, Arnold Schnittger, Nico Schnittger, Amanda Luna Tacunan u. a.

Länge

94 Min

Sprachfassung

Originalversion in Deutsch, Polnisch und Spanisch mit engl. Untertiteln

Format

digital, Farbe

FSK

liegt noch nicht vor

Verleih

W-Film Distribution

Festivals

Auswahl 2025: Copenhagen International Documentary Film Festival; International Film Festival and Forum on Human Rights Geneva; Filmfest Bremen; London Women Film Festival; 54. Internationales Studierendenfilmfestival Sehsüchte; 2024: Nordische Filmtage Lübeck

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