Filmplakat Girl Gang

Girl Gang

Schweiz 2022

Die 14-jährige Leonie ist hübsch, lustig und führt in den Augen vieler gleichaltriger Mädchen „ein perfektes Leben“ – und die Berlinerin tut alles dafür, dieses Bild aufrecht zu erhalten. Auf Instagram, TikTok und anderen Social-Media-Kanälen lässt sie ihre Fans an ihrem vermeintlich normalen Teenageralltag teilnehmen und macht damit ein gutes Geschäft. Susanne Regina Meures hat die Influencerin und deren Eltern vier Jahre lang mit der Kamera begleitet und taucht ein in ein Leben, dessen Glamour mit sehr viel Arbeit und Stress verbunden ist und das Millionen von Follower*innen dazu verleiten soll, Geld auszugeben.

Genre

Dokumentarfilm

Klassenstufe

ab 7. Klasse

Altersempfehlung

ab 12 Jahre

Unterrichtsfächer

Deutsch, Ethik, Religion, Medienkunde, Sozialkunde, Wirtschaft/WAT

Themen

soziale Medien, Internet, Influencer*innen, Idole, Erwachsenwerden, Identität, Familie, Arbeit, Werbung, Wirtschaft, Werte, Träume, Sucht/Suchtgefahren, Hate-Speech

Kinostart

20.10.2022

SchulKinoWochen

Inhalt


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Leonie macht, was viele Mädchen in ihrem Alter tun: zur Schule gehen, Fußball spielen, sich schminken oder stolz die neuen Sneaker präsentieren. Eine normale 14-Jährige also. Könnte man denken. Soll man auch denken. Denn Authentizität ist der Schlüssel zum Erfolg, wenn man wie die Berlinerin als Influencerin auf Social-Media-Kanälen scheinbar beiläufig Produkte großer Marken in die Kamera hält und damit viel Geld verdient. Über eine Million Follower*innen versorgt die Berlinerin unter dem Namen „leoobalys“ auf Instagram, TikTok & Co ständig mit Bildern, Stories und Videos und gibt Einblicke in ihr vermeintlich echtes Leben. Eine, die ihr folgt, ist die 13-jährige Melanie aus Bad Tölz, für die Leonie „die Schönste, die Lustigste, die Coolste“ ist. Sie hat eine Fan-Page gegründet und verbringt bis zu 17 Stunden täglich am Handy. Ihr größter Wunsch ist es, ihr Idol persönlich zu treffen. Aber ist Leonies Leben wirklich so unbeschwert und begehrenswert, wie sie es ihren Fans präsentiert?

Umsetzung


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„Es war einmal …“ – Als Märchen von einem Mädchen mit „einem schwarzen Spiegel“ rahmt eine Erzählerin aus dem Off Leonies Geschichte – ein Kunstgriff, mit dem die Dokumentarfilmerin Susanne Regina Meures (RAVING IRAN, 2016) einen Moment der Distanzierung ermöglicht. Vier Jahre lang hat sie die junge Influencerin begleitet. Die Kamera ist dabei, wenn Leonie für Beiträge posiert, Fans umarmt oder ihren Vater, der sie managt, annörgelt. Deutlich wird, wieviel Arbeit das Mädchen in die Illusion eines alltäglichen Teenagerlebens investiert. Der Druck, immer Content produzieren zu müssen, bestimmt Tagesablauf und Familienleben und führt zunehmend zu Stress. Das Geschehen wird von Leonie und ihren Eltern selbst erläutert, ein einordnender Kommentar fehlt. Nur Schrifttafeln liefern Hintergrundinformationen – allerdings ohne Quellenangaben. Leonie gegenübergestellt ist Melanie, die wie verliebt wirkt, wenn sie von ihrem Vorbild spricht, aber schließlich ihren eigenen Weg finden wird. Auffällig ist der wiederkehrende Einsatz sakraler Gesänge. Sie sollen, so die Regisseurin, das Publikum „mit der religiösen Qualität des Themas, mit der Sehnsucht nach Zugehörigkeit“ verbinden.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Was ist ein*e Influencer*in? Was tun diese Leute und wie verdienen sie im Internet Geld? Das sind Fragen, die anhand von GIRL GANG bereits mit Lerngruppen ab der 7. Klasse geklärt werden können. Dabei geht es auch darum, wie Leonie sich und ihr Leben im Internet präsentiert und welche Informationen der Dokumentarfilm dazu liefert, u. a. auch zur Rolle der Eltern. Am Beispiel von Melanie kann analysiert werden, was Leonie ihren Fans bedeutet. Warum glauben ihre Follower*innen, Leonie wie eine Freundin zu kennen? Welche Folgen hat das? Schüler*innen können dabei auch von eigenen Erfahrungen berichten, was Anlass sein kann, gemeinsam Regeln im Umgang mit sozialen Medien und Hate Speech zu erarbeiten. In älteren Jahrgangsstufen bietet sich eine vertiefende Auseinandersetzung mit dem Phänomen Influencer*innen, Marketing und Konsum an, aber auch mit der Gattung Dokumentarfilm: Leonie agiert im Film vor ihrer eigenen Kamera, aber zugleich auch vor der Kamera der Dokumentarfilmerin. Was vermittelt GIRL GANG über die junge Influencerin? Was erfährt man nicht? Und welche Haltung nimmt die Regisseurin gegenüber ihrem gewählten Thema ein? Bilden Dokumentarfilme wirklich Realität ab und ist das überhaupt möglich?

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Kirsten Taylor, 22.08.2022, letzte Aktualisierung: 10.11.2023

Regie

Susanne Regina Meures

Buch

Susanne Regina Meures

Darsteller*innen

Mitwirkende: Leonie, Andi, Sani, Melanie u. a.

Länge

96 Min

Sprachfassung

deutsche Originalfassung, teil untertitelt

Format

digital, Farbe

FSK

ab 6 Jahre

Verleih

Rise and Shine Cinema

Festivals

Auswahl: DOK.fest München 2022: Publikumspreis; Doc Edge 2022: Internationaler Wettbewerb – Bester Schnitt

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