
Good News
Ein deutscher Journalist reist nach Südthailand, um mit einer exklusiven Story über eine Rebell*innengruppe seine Karriere voranzutreiben. Als ihm der Zugang zur Gruppe verwehrt bleibt, greift er aus Ehrgeiz und Verzweiflung zu Lügen und Manipulation – und gefährdet skrupellos andere. GOOD NEWS wirft einen kritischen Blick auf Macht, Moral und Verantwortung im Journalismus und hält all jenen, die im Namen der Gerechtigkeit berichten, den Spiegel vor.
Drama, Thriller
ab 10. Klasse
ab 15 Jahre
Politik, Ethik, Philosophie, Sozialkunde, Deutsch, Psychologie, Medienkunde
Journalismus, Macht, Lüge, Machtstrukturen, Privilegien, Rassismus, Männlichkeitsbilder, zwischenmenschliche Beziehungen
22.05.2025
Inhalt

Der weiße Journalist Leo verlässt Deutschland und seine Familie, um in Südthailand über eine geheime Rebell*innengruppe zu berichten und so seine Karriere voranzutreiben. Vor Ort bleibt ihm der Zugang zu den Aufständischen jedoch verwehrt, da die Menschen ihm misstrauen oder Angst vor Konsequenzen haben. Unter wachsendem Druck aus Deutschland und zunehmenden Geldsorgen verfasst Leo einen Artikel, der auf Lügen und subjektiven Eindrücken basiert. Der Fotograf Julian reist im Namen der Redaktion aus Deutschland an, um die Geschichte mit Bildern zu untermauern. Leo setzt alles daran, seine Täuschung aufrechtzuerhalten. Parallel verspricht er seinem thailändischen, muslimischen Freund Marwan Hilfe bei einer möglichen Ausreise nach Deutschland – im Gegenzug soll Marwan ihm den Zugang zur Rebell*innengruppe ermöglichen. Dabei schreckt Leo auch nicht davor zurück, das Leben anderer Menschen zu gefährden.
Umsetzung

Der dokumentarisch anmutende Stil des Films wirkt ironischerweise „journalistischer“ als sein Antiheld Leo. Die Inszenierung setzt auf eine beobachtende, nüchterne Ästhetik; Schwarz-Weiß-Bilder erinnern an neorealistische Traditionen. Besonders auffällig sind die Totalaufnahmen: Inmitten der Naturkulissen erscheint Leo klein und isoliert, wodurch seine parasitäre Verhaltensweise hervorgehoben wird. In Nahaufnahmen dominieren Blicke, Gesten und Schweigen – besonders zwischen den männlichen Protagonisten, deren kontrastierende Männlichkeitsbilder und Verletzlichkeiten gegenüberstehen. Diese Unterschiede zeigen sich nicht nur im Verhalten, sondern auch in teils rassifizierten Körpermerkmalen, die durch die Schwarz-Weiß-Ästhetik zusätzlich betont werden. Immer wieder sind im Hintergrund islamische Gebetsgesänge zu hören – im Kontrast zum gezielten Einsatz klassischer Musik. So entsteht eine audiovisuelle Spannung zwischen den Konstrukten „Westen“ und „Orient“.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit

Im Zentrum steht die Charakterstudie des Journalisten Leo, dessen Umgang mit Macht, Privilegien und Verantwortung kritisch beleuchtet werden kann. Die Hauptfiguren können Schüler*innen anregen, zwischenmenschliche Dynamiken zu diskutieren. Marwan verkörpert Tradition und Familie; Julian steht für Impulsivität und Lebenslust; Leo predigt Gewaltlosigkeit und Moral, handelt jedoch skrupellos. Diese Konstellation bietet vielfältige Anknüpfungspunkte zu Themen wie Identität, Rollenbilder, journalistischer Ethik und Rassismus. Die Relotius-Affäre kann als aktueller Bezug dienen, um Vertrauensverlust und die Folgen von Fälschungen im Journalismus zu thematisieren. Ein besonderer Fokus lässt sich auf die filmische Umsetzung legen: Die Schüler*innen können analysieren, wie dokumentarische Ästhetik und Schwarz-Weiß-Bilder die Wirkung des Films verstärken. Philosophisch eröffnet Kants „Zum ewigen Frieden“ die Möglichkeit, die Problematik westlicher Einmischung zu reflektieren.
Veranstaltungen

Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.
Downloads
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Webseite des Verleihs zum FilmDer Film bei filmportal.de
Pressecodes des Deutschen Presserats
Hannes Schilling
Ghiath Al Mhitawi, Hannes Schilling
Ilja Stahl, Sabree Matming, Dennis Scheuermann, Kareemah Saleah, Farhana Matming, Maila Juno Stahl u. a.
75 Min
Originalfassung in Deutsch, Englisch, Thai, Melayu mit Untertiteln
digital, schwarz-weiß
liegt noch nicht vor
UCM.One
(Auswahl 2024) Filmfestival Max Ophüls Preis: Preis für den gesellschaftlich relevanten Film; Achtung Berlin Filmfestival 2024Bestes Schauspiel für Rolle „Marwan“; Cinalfama Filmfestival: Best German Film; Fünfseen Filmfestival: Perspektive Spielfilmpreis
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