Gotteskinder, W-Film

Gotteskinder

Deutschland 2023

Zwei Teenager verlieben sich zum ersten Mal – und geraten dadurch mit ihrem Glauben in Konflikt, der Beziehungen vor der Ehe verbietet. Mit aller Macht erleben sie was es heißt, gegen den Moralkodex einer fundamentalistischen Glaubensgemeinschaft zu verstoßen. Eine dramatische Coming-of-Age Geschichte über ein Geschwisterpaar zwischen erster Liebe, Glaube und Selbstbestimmung, erzählt über eine heimische Spielart fundamentalistischer Religion.

Genre

Coming-of-Age

Klassenstufe

ab 8. Klasse

Altersempfehlung

ab 13 Jahre

Unterrichtsfächer

Ethik, Religion, Deutsch, Politik, Psychologie, Sozialkunde

Themen

Erwachsenwerden, Religion, Glaube, Fundamentalismus, Familie, Gemeinschaft und Individuum, gesellschaftliche Normen, Erwartungen, erste Liebe, Homosexualität, Kirche, Moral, Selbstfindung, Identität, Eltern-Kind-Konflikt

Kinostart

30.01.2025

Inhalt


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Teenager sein, die erste Liebe und das Rasen der Moleküle spüren – was für die meisten ein wundervolles Chaos der Gefühle ist, bedeutet für die Geschwister Hannah (17) und Timotheus (15) ein disziplinierter Kampf gegen sich selbst. Sie sind Teil der evangelikalen Gemeinschaft in Deutschland, deren strenger Moralkodex Liebesbeziehungen vor der Ehe verbietet. Während Hannah, die sich vorbildlich in der Gemeinde engagiert, zunehmend in den Bann des rebellischen Neuen in ihrer Klasse gerät, erkennt ihr Bruder immer klarer, dass er sich zu jungen Männern hingezogen fühlt. Da Homosexualität in seiner Religion als besonders schwere Sünde gilt, versucht er diese Wahrheit um alles in der Welt vor seinem autoritären Vater zu verheimlichen. Beide Geschwister kämpfen verzweifelt und jede*r für sich gegen ihre jungen, wilden Gefühle an – eine Zerreißprobe, die für Timo existentiell wird, als er sich freiwillig einem sogenannten „Seelsorge-Seminar“ unterzieht. Hier zeigt sich die Härte des religiösen Fundamentalismus in seiner blanken Form.

Umsetzung


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GOTTESKINDER ein typischer Coming-of-Age-Film: Erzählt wird aus der Perspektive der jungen Protagonist*innen, Thema ist die Verhandlung von eigenen Bedürfnissen mit den gesellschaftlichen Anforderungen – in diesem Fall einer streng religiösen Glaubensgemeinschaft, die maßgeblich in der Figur des patriarchalen Vaters seine Verkörperung findet. Die Regisseurin siedelt ihr ungewöhnliches Thema – des evangelikalen Fundamentalismus in Deutschland – in einer typischen deutschen Vorstadtsiedlung an. Alles scheint hier durchschnittlich, wohlbekannt. Und doch öffnet sich hier eine Welt, die den meisten Zuschauer*innen fremd sein wird. Aber durch die spannenden Charaktere der jungen Schauspieler*innen und ihre mitreißende Darstellung ihrer jeweiligen emotionalen Innenwelt wird ein hohes Identifikationspotential geschaffen.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Das Filmgenre Coming-of-Age kann anhand des Films diskutiert werden: Wie wird das zentrale Thema dieses Genres – die Suche junger Menschen nach einem (eigenen) Weg zwischen Anspruch von außen und eigenen Bedürfnissen – im konkreten Film erzählt? Zur Untersuchung der Dramaturgie des Films können die Schüler*innen die Entwicklungsstränge der beiden Hauptfiguren Hannah und Timotheus nachzeichnen und sich in einem zweiten Schritt anschauen, wie beide Erzählstränge dramatisch miteinander verwoben werden, um das Thema des Films von verschiedenen Seiten zu beleuchten. Das Filmthema als solches kann allgemein diskutiert werden: Wie können die Werte Gemeinschaft/Moral und persönliche Freiheit/Ethik miteinander verhandelt werden? Der Film bietet darüber hinaus die Möglichkeit, die Mechanismen fundamentaler Glaubensgemeinschaften anhand einer hiesigen Variante zu diskutieren.

Hinweise

Inhaltswarnung: Der Film thematisiert Suizid. Wenn Sie oder Menschen in Ihrem Umfeld suizidale Gedanken haben, finden Sie eine Liste mit Hilfsangeboten auf der Website der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention:
www.suizidprophylaxe.de/hilfsangebote/hilfsangebote/

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Melanie Rohde, 06.01.2025, letzte Aktualisierung: 07.01.2025

Regie

Frauke Lodders

Buch

Frauke Lodders

Darsteller*innen

Flora Li Thiemann, Serafin Mishiev, Michelangelo Fortuzzi, Mark Waschke, Bettina Zimmermann, Karoline Eichhorn, Lennox Halm, Luna Baptiste u. a.

Länge

117 Min

Sprachfassung

deutsche Originalfassung

Format

digital, Farbe

FSK

liegt noch nicht vor

Verleih

W-Film

Festivals

(Auswahl 2024) Festival Max Ophüls Preis: Preis der Jugendjury; exground Filmfest Wiesbaden: Jurypreis Internationaler Jugendfilm-Wettbewerb, Publikumspreis Internationaler Jugendfilm-Wettbewerb; Europäisches Filmfest Göttingen: Publikumspreis; Warsaw International Film Festival

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