
Grüße vom Mars
Während die Mutter in China dienstlich unterwegs ist, müssen Tom und seine beiden älteren Geschwister den Sommer bei ihren Hippie-Großeltern auf dem Land verbringen. Angegangen wird das Ganze wie eine Mission, die Tom auf eine Weltraumreise zum Mars vorbereiten soll. Denn Tom hasst Veränderungen - auch verursacht durch seine Neurodivergenz. Ausgestattet mit seinem Astronautenanzug und Logbuch lässt er sich auf diese Mission ein. Denn eins ist sicher: wenn er Lunau meistert, steht dem Flug zum Mars nichts mehr im Weg!
Komödie, Kinderfilm, Literaturadaption
ab 3. Klasse
ab 8 Jahre
Deutsch, Sachkunde, Mathematik, Kunst, Lebenskunde/Ethik, Religion
Autismus-Spektrum, Abenteuer, Ängste, Behinderung, Familie, Forschung, Konflikt, Neuanfang, Träume und Ziele, Weltall, Selbstvertrauen, Zusammenhalt, Inklusion
08.05.2025
Inhalt

Der zehnjährige Tom mag weder die Farbe Rot noch Veränderungen. Alle drei Stunden muss er etwas trinken. Seine Armbanduhr erinnert ihn stets. Dass seine Mutter für ihren Job für vier Wochen nach China reisen muss, kommt für ihn einer Katastrophe gleich. Ausgestattet mit Logbuch und Astronautenanzug und in Begleitung vom waghalsigen Elmar und der kommunikativen Nina, seinen älteren Geschwistern, tritt der zukünftige Weltraumreisende seine erste Mission an: Es geht nach Lunau, zu seinen unkonventionellen Großeltern. Denn eins steht fest: schafft er diese Reise, dann ist er bereit eines Tages zum Mars zu fliegen.
Umsetzung

Die Drehbuchautoren Sebastian Grusnick und Thomas Möller erzählen in einer klaren, aber behutsamen Art davon, wie eine Familie mit dem „Anderssein“ eines ihrer Mitglieder umgeht. Regisseurin Sarah Winkenstette hat daraus einen gefühlvollen Film gemacht, der zu einer neurodivergenten Erfahrung einlädt. Sowohl auf der visuellen als auch auf der auditiven Ebene unterstützen gestalterische Mittel wie Unschärfen oder ein selektives Sounddesign diese Erfahrung und fügen sich zu einer überzeugende Komposition. Animationen im Bild geben den Zuschauer*innen immer wieder Einblick in Gedankengänge und Empfindungen einer neurountypischen Person.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit

Der Film gibt hervorragende Anregungen, um sich mit dem autistischen Spektrum auseinanderzusetzen und Herausforderungen wahrzunehmen – insbesondere für diejenigen, die neurotypische Erwartungen haben. Wie reagieren wir, wenn sich Menschen nicht so verhalten, wie es gesellschaftlichen „Normen“ entspricht? Klar dargestellt werden die Auswirkungen auf die Lebensqualität, die Selbstwahrnehmung und das Fremdempfinden und welche Herausforderungen eine Person aus dem autistischen Spektrum zu meistern hat. Aber auch was passiert, wenn bewusst Raum zum Anderssein geschaffen wird und wenn nicht nur Tom, sondern auch die Menschen aus seinem Umfeld Möglichkeiten haben, zu wachsen. Das schafft eine gute Grundlage für Unterrichtsgespräche über Inklusion. Bereits vor der Filmsichtung können die Schüler*innen beauftragt werden, darauf zu achten, wie versucht wird, Toms Wahrnehmung der Welt darzustellen. Was passiert im Bild und wie verändert sich der Ton, z. B. wenn Tom sich überfordert fühlt.
Veranstaltungen

Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.
Sarah Winkenstette
Sebastian Grusnick, Thomas Möller nach ihrem gleichnamigen Kinderbuch
Theo Kretschmer, Lilli Lacher, Anton Noltensmeier, Hedi Kriegeskotte, Michael Wittenborn, Eva Löbau u. a.
84 Min
deutsche Originalfassung, barrierefreie Fassung über Greta & Starks verfügbar
digital, Farbe
ab 6 Jahre
farbfilm verleih
(2024) Kristiansand International Children’s Film Festival: Best Int. Feature Film; ECFA Award: Winner Best European Feature Film; Kinder Medien Festival Goldener Spatz