
How to change the world
Im Jahr 1971 sticht eine Handvoll Hippies in See, um einen Atomtest der USA zu stören. Es ist die Geburtstunde von Greenpeace. In den folgenden Jahren profilieren sich die Umweltaktivisten vor allem im Artenschutz. Mit dem medialen Erfolg entsteht aber bald auch Streit über die richtige Strategie. Nur eine Umstrukturierung kann die Organisation retten. Neben eindrucksvollem Archivmaterial zeigt die Dokumentation aktuelle Interviews mit den wichtigsten Greenpeace-Gründern.
How to change the world
Dokumentarfilm
ab 9. Klasse
ab 14 Jahre
Geographie, Sozialkunde, Biologie, Wirtschaft, Recht, Englisch, Geschichte
Umwelt, Ökologie, Idealismus, Werte Globalisierung, Kapitalismus, Klimawandel, Macht/Machtgefüge, Pazifismus, Tiere
10.09.2015
Inhalt

Vancouver, 1971: Eine bunte Truppe aus Friedens- und Ökoaktivisten sticht unter der Führung des Journalisten Bob Hunter mit einem kleinen Schiff in See, um den Kernwaffentest der USA auf der Pazifikinsel Amchitka zu stören. Das Boot heißt „Greenpeace“, und die medienwirksame Aktion legt den Grundstein für die heute weltbekannte Umweltschutz-Organisation. In den folgenden Jahren profiliert sich Greenpeace vor allem im Artenschutz, kämpft gegen den Walfang und das Abschlachten von Robbenbabys. Der Zuspruch aus der Bevölkerung wächst, die Medien berichten über die spektakulären Aktionen, und bald entstehen Ableger der Organisation in anderen Ländern. Doch mit Erfolg und Meinungsmacht entsteht unter den anti-autoritären Greenpeace-Vorderen Kompetenzgerangel und Streit über die richtige Strategie, vor allem nachdem die große Identifikationsfigur Hunter Ende der 70er die Führung ausgebrannt abgibt. Erst eine Umstrukturierung kann die zerstrittenen Parteien versöhnen.
Umsetzung

Der Dokumentarfilm webt drei Formebenen zusammen: Archivaufnahmen der frühen Greenpeace-Aktionen, aktuelle Interviews mit den wichtigsten Protagonisten von damals und auf der Tonebene eine Lesung aus Bob Hunters Buch „Rettet die Wale“ (1978), in dem er seine Zeit als Ökoaktivist rekapituliert. Hunter fungiert dabei als Schlüsselfigur, über die die Entstehungsgeschichte von Greenpeace in chronologischer Folge erzählt wird. Eine kapitelhafte Struktur erhält der Film über die fünf von Hunter aufgestellten und aus dem Off eingesprochenen Grundregeln für erfolgreichen Aktivismus, die vor allem auf die Wirkung des medialen Bildes als Waffe (der sog. „Mind-Bomb“) und dem Umgang mit Macht abzielen. Einzelne Passagen, in denen die zum Teil lebensgefährlichen Aktionen von Greenpeace zu sehen sind, werden durch die Montage und den Einsatz von dramatischer Score-Musik zu rasanten Spannungssequenzen verdichtet. Ein Soundtrack aus bekannten Songs der Counter Culture versetzt den Zuschauer auch musikalisch in die 1970er Jahre.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit

Der Film zeigt die Entstehung der ersten transnationalen Umweltschutzorganisation und bietet damit ideales Anschauungsmaterial für den Geografie- und Biologie-Unterricht. Er liefert aber auch ein eindrückliches Geschichtsbild der friedensbewegten 70er und zeichnet eine Blaupause dafür, wie eine kleine Gruppe ohne große Ressourcen maximale Aufmerksamkeit erzielen kann. Der Umgang mit Macht, das Dilemma als Hippie selbst als Autorität wirken zu müssen und die Gefahr der Instrumentalisierung durch staatliche Institutionen lassen sich erörtern. Auch ein Diskurs über Medienwirkung bietet sich an, hat Greenpeace Medien doch von Beginn an gezielt für ihre Zwecke eingesetzt. Wie lassen sich Medien noch heute für politische Aktionen nutzen? Funktionieren dramatische Bilder auch in der bildgesättigten Gegenwart noch als „Mind-Bombs“ wie zu Hunters Zeiten? Hier könnte man über jüngere AktivistInnengruppen wie Pussy Riots oder Femen sprechen.
Veranstaltungen

Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.
Downloads
Film Tipp How to change the world.pdfWeiterführende Links
Webseite des FilmsJerry Rothwell
Jerry Rothwell
Bob Hunter, Paul Watson, Bill Darnell, David Garrick, Patrick Moore, Paul Spong, Bobbi Hunter, Emily Hunter u.a.
110 Min
englische Originalfassung mit deutschen Untertiteln
digital, Farbe und schwarz-weiß
ab 12 Jahre
NFP marketing & distribution
Auswahl: Sundance Film Festival, World Doc Special Jury Award: Editing 2015; Sheffield Doc Fest 2015: Best Environmental Documentary; Sebastopol Documentary Festival: Best Feature