
Hugo Cabret
Im Paris des Jahres 1931 kreuzen sich die Wege eines zwölfjährigen Waisenkindes und eines in Vergessenheit geratenen Filmpioniers. Martin Scorseses Adaption des Romans „Die Entdeckung des Hugo Cabret“ von Brian Selznick ist eine wunderbare Liebeserklärung an die Magie des Kinos, die zugeleich auch über die Suche nach dem eigenen Platz im Leben erzählt und sich an ein altersübergreifendes Publikum richtet.
Hugo
Literaturverfilmung, märchenhafter Abenteuerfilm
ab 4. Klasse
ab 9 Jahre
Deutsch, Religion/Ethik, Kunst
Literaturadaption, Filmgeschichte, Kindheit, Freundschaft, Identität
09.02.2012
Inhalt

Paris 1931. Eine Maschine, die aussieht wie ein Mensch und durch ein kompliziertes Räderwerk angetrieben wird, ist alles, was Hugo Cabret von seinem Vater geblieben ist. Seit dessen Tod lebt er allein in einem verborgenen Raum des Bahnhofs Montparnasse und versucht, die Maschine wieder zum Laufen zu bringen. Als er von einem alten mürrischen Spielzeugmacher beim Stehlen erwischt wird und dieser auch noch das Notizbuch von Hugos Vater an sich nimmt, ist Hugo verzweifelt. Nur Isabelle, die Adoptivtochter des alten Mannes, kann ihm nun helfen. Bald entdecken sie, dass die seltsame Maschine auch eng mit dem Leben des Spielzeugmachers verbunden ist, der einst ein Stummfilmpionier war.
Umsetzung

Von zwei Lebenswegen erzählt Martin Scorsese in seiner Adaption des Romans Die Entdeckung des Hugo Cabret von Brian Selznick: Von der (fiktionalisierten) Biografie des gealterten George Méliès, der einst mit seinen fantasievollen Stummfilmen zur Magie des Kinos beigetragen hat und danach in Vergessenheit geraten ist und von dem jungen Hugo, der seine Bestimmung erst noch finden muss und auf der Suche ist. So verknüpft der Film Elemente des Coming-of-Age-Films mit einer Liebeserklärung an die Frühzeit des Kinos. Immer wieder zitiert er Szenen aus alten Stummfilmen und lässt diese mit Hilfe modernster 3D-Technik überaus dynamisch und lebendig wirken. Die langen Bildfolgen der Romanvorlage, die ebenbürtig aus doppelseitigen Zeichnungen und Fließtext besteht, übersetzt Scorsese in rasante Kamerafahrten, die das Publikum mitten hinein führen in die Welt von Hugo Cabret.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit

Hugo Cabret stellt zwar die Geschichte eines zwölfjährigen Jungen in den Mittelpunkt, ist aber durch seine Erzählweise ein Film für alle Altersgruppen, der jüngere Zuschauer nicht überfordert und für ältere nicht zu kindlich wirkt. Die zahlreichen Anspielungen auf Stummfilme sind eine Einladung, sich diese einmal anzusehen vor allem die aufwändigen Produktionen von George Méliès, der als Erfinder der Filmtricks gilt. Für den Deutsch- und Kunstunterricht bietet sich ein Vergleich zwischen der Buchvorlage und der Verfilmung an, insbesondere im Hinblick auf die Freundschaft zwischen Hugo und Isabelle. Anlass für ein Gespräch in Ethik oder Religion wiederum kann Hugos Überzeugung darstellen, dass die Welt einer Maschine gleicht, in der alles und somit auch jeder Mensch seinen Platz und seine Funktion hat.
Veranstaltungen

Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.
Downloads
FilmTipp Hugo Cabret.pdfMartin Scorsese
John Logan nach dem Buch „Die Entdeckung des Hugo Cabret“ von Brian Selznick
Asa Butterfield, Ben Kingsley, Chloé Grace Moretz, Sacha Baron Cohen, Ray Winstone, Emily Mortimer u.a.
126 Min
deutsche Fassung
35mm, Farbe
ab 6 Jahre
Paramount Pictures Germany
Golden Globes 2012 (Beste Regie)