
Kleine Tricks
Sommerferien, Kleinstadt irgendwo in Polen: Am Bahnhof beobachtet der 6-jährige Stefanek vorbeifahrende Züge. Er lebt hier zusammen mit Mutter und erwachsener Schwester, die auch ihre eigenen Wege gehen, der Vater hat die Familie im Stich gelassen. Stefanek hofft, dass sein Vater, von dem er ein bekritzeltes Erinnerungsfoto bei sich trägt, irgendwann zurückkommen möge. Eines Tages glaubt er diesen in einem gut gekleideten Mann, der täglich in den gleichen Zug steigt, zu erkennen. Immer wieder sitzt er auf dem Bahnsteig und wartet darauf, dass der "Vater" ihn wahrnehmen möge. Bloßes Beobachten und Warten helfen nicht weiter; da entschließt sich der Junge dem Schicksal mit Hilfe von Zinnsoldaten, Münzen und allerlei kleinen Tricks auf die Sprünge zu helfen.
Kleine Tricks
Drama, Kinderfilm
ab 4. Klasse
ab 9 Jahre
Deutsch, Religion, Ethik, Sozialkunde
Kindheit/Kinder, Familie, Familienkonflikte, Vater(-suche), Erwachsenwerden, Sozialisation, Identität, Glück, Fantasie, Alltag
23.07.2009
Inhalt

Sommerferien, Kleinstadt irgendwo in Polen: Am Bahnhof beobachtet der 6-jährige Stefanek vorbeifahrende Züge. Er lebt hier zusammen mit Mutter und erwachsener Schwester, die auch ihre eigenen Wege gehen, der Vater hat die Familie im Stich gelassen. Stefanek hofft, dass sein Vater, von dem er ein bekritzeltes Erinnerungsfoto bei sich trägt, irgendwann zurückkommen möge. Eines Tages glaubt er diesen in einem gut gekleideten Mann, der täglich in den gleichen Zug steigt, zu erkennen. Immer wieder sitzt er auf dem Bahnsteig und wartet darauf, dass der "Vater" ihn wahrnehmen möge. Bloßes Beobachten und Warten helfen nicht weiter; da entschließt sich der Junge dem Schicksal mit Hilfe von Zinnsoldaten, Münzen und allerlei kleinen Tricks auf die Sprünge zu helfen.
Umsetzung

Mit Humor und Wärme poetisch erzählte, in Erzählweise und Tonfall unkonventionell umgesetzte Geschichte einer authentisch wirkenden Vatersuche, die sich zur Imagination einer "Familienzusammenführung" weitet konsequent entwickelt aus kindlicher Perspektive. Detailgetreue Kameraarbeit und unaufdringlich eingesetzte Musik evozieren eine flirrende Sommerzeit-Stimmung; sie unterstützen die Erzählperspektive, die en passant und mit lakonischem Ernst etwas vom Leben und Streben eines eigenbrötlerischen Jungen zu Tage fördert, der Wege zum Heranwachsen suchend erprobt.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit

Für Schüler ab Ende der Grundschulzeit bieten sich vielfältige identifikatorische Anknüpfungsmöglichkeiten über das ebenso fremde wie aber doch auch hinreichend vertraute Familien-Setting des Films - gesehen durch Kinderaugen und gespiegelt in der Vorstellungswelt eines sympathisch einzelgängerischen Jungen. Hinführen lässt sich auf die ungewöhnlich erzählte Familiengeschichte über den Topos des abwesenden Vaters und der Suche nach ihm sowie über die keineswegs ausgeblendeten Beziehungskonflikte des Jungen zu seiner erwachsenen Schwester. Erarbeitet werden könnte die durch Abweichung von der Norm besonders deutlich werdende sozialisatorische Rolle der Familie. Die Frage, ob und inwieweit das Suchen und die Wünsche des Jungen nach familiärer Bindung "geholfen" haben, lässt sich vom Ende des Films her erschließen.
Veranstaltungen

Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.
Andrzej Jakimowski
Andrzej Jakimowski
Damian Ul, Ewelina Walendziak, Tomasz Sapryk, Iwona Fornalczyk, Rafal Guzniczak u. a.
96 min
deutsche Synchronfassung / Originalfassung mit deutschen Untertiteln
35mm
ohne Alterseinschränkung
Kool Filmdistribution
Internationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg 2007: Spezialpreis der Jury; Polnisches Filmfestival Gdynia 2007: Preise u. a. für Bester Film und Beste Kamera; Internationalen Filmfestspiele Venedig 2007: Europa Cinema Label und Laterna Magica Award