
Kopfüber
Mit einem Notendurchschnitt von 5,2 steht es alles andere als gut um die schulische Zukunft von Sascha. Obwohl er bereits zehn Jahre alt ist, hat er große Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben einfacher Texte. Zudem fällt der Junge immer wieder durch seine Wutausbrüche auf, stiehlt und lügt und macht es damit Erwachsenen wie auch anderen Kindern nicht leicht, ihn zu mögen. Nur in der gleichaltrigen Elli hat Sascha eine Freundin, die ihn mag und ihn besser kennt. Auch der Betreuer Frank, der Sascha vom Jugendamt zur Seite gestellt wird, braucht eine Weile, bis er das Vertrauen des Jungen gewinnen kann. Umso schlimmer ist es für Sascha, als man bei ihm nach einer ärztlichen Untersuchung eine Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung/ADHS diagnostiziert und Saschas impulsives Verhalten fortan mit Medikamenten eindämmt. Denn dadurch ist die Hilfe von Frank, der zu einem wichtigen Vertrauten von Sascha geworden ist, plötzlich nicht mehr notwendig und zugleich wird Sascha derart lustlos und schläfrig, dass selbst Elli ihn nicht mehr wiedererkennt. Umsetzung Bernd Sahling erzählt in seinem Spielfilm von einem Jungen, der sich den Erwartungen der Erwachsenen nicht anpassen will oder kann und sich durch sein ungestümes Verhalten immer wieder selbst Steine in den Weg legt. Diese Geschichte verwurzelt Sahling mitten im Lebensalltag von Kindern und verleiht ihr dadurch eine ganz eigene Art der Authentizität und Dringlichkeit. Ohne belehrend zu wirken, lässt sich der schnörkellos inszenierte und bisweilen dokumentarisch wirkende Film voll und ganz auf die Sichtweise seines jungen Protagonisten ein. Damit stellt er auch dem häufig von Erwachsenen dominierten Themengebiet "ADHS" eine kindliche Perspektive gegenüber. Differenziert gelingt es Sahling so, ein Gefühl für Saschas Hin- und Hergerissenheit und innere Unruhe zu vermitteln, ohne den Jungen zu verurteilen oder andererseits dessen Verhalten zu beschönigen.
Kopfüber
Drama
ab 5. Klasse
ab 10 Jahre
Deutsch, Ethik, Religion, Biologie, Sozialkunde/Gemeinschaftskunde
Familie, Identität, Freundschaft, Konflikt/Konfliktbewältigung
07.11.2013
Inhalt

Mit einem Notendurchschnitt von 5,2 steht es alles andere als gut um die schulische Zukunft von Sascha. Obwohl er bereits zehn Jahre alt ist, hat er große Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben einfacher Texte. Zudem fällt der Junge immer wieder durch seine Wutausbrüche auf, stiehlt und lügt und macht es damit Erwachsenen wie auch anderen Kindern nicht leicht, ihn zu mögen. Nur in der gleichaltrigen Elli hat Sascha eine Freundin, die ihn mag und ihn besser kennt. Auch der Betreuer Frank, der Sascha vom Jugendamt zur Seite gestellt wird, braucht eine Weile, bis er das Vertrauen des Jungen gewinnen kann. Umso schlimmer ist es für Sascha, als man bei ihm nach einer ärztlichen Untersuchung eine Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung/ADHS diagnostiziert und Saschas impulsives Verhalten fortan mit Medikamenten eindämmt. Denn dadurch ist die Hilfe von Frank, der zu einem wichtigen Vertrauten von Sascha geworden ist, plötzlich nicht mehr notwendig und zugleich wird Sascha derart lustlos und schläfrig, dass selbst Elli ihn nicht mehr wiedererkennt.
Umsetzung

Bernd Sahling erzählt in seinem Spielfilm von einem Jungen, der sich den Erwartungen der Erwachsenen nicht anpassen will oder kann und sich durch sein ungestümes Verhalten immer wieder selbst Steine in den Weg legt. Diese Geschichte verwurzelt Sahling mitten im Lebensalltag von Kindern und verleiht ihr dadurch eine ganz eigene Art der Authentizität und Dringlichkeit. Ohne belehrend zu wirken, lässt sich der schnörkellos inszenierte und bisweilen dokumentarisch wirkende Film voll und ganz auf die Sichtweise seines jungen Protagonisten ein. Damit stellt er auch dem häufig von Erwachsenen dominierten Themengebiet "ADHS" eine kindliche Perspektive gegenüber. Differenziert gelingt es Sahling so, ein Gefühl für Saschas Hin- und Hergerissenheit und innere Unruhe zu vermitteln, ohne den Jungen zu verurteilen oder andererseits dessen Verhalten zu beschönigen.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit

Vor allem die Figur Sascha lädt daher zur Auseinandersetzung im Unterricht ein. Im Mittelpunkt können etwa die Fragen stehen, was ADHS bedeutet, weshalb Sascha immer wieder auffällt und wie er zum Beispiel von Eltern, Lehrern/innen oder Klassenkameraden/innen unterstützt werden könnte. Hier bietet es sich an, vor allem mit Bezug auf den Film Kopfüber die Rollen von Elli und Frank genauer zu betrachten. Exemplarisch lässt sich so erarbeiten, dass Sascha die Akzeptanz anderer und deren Interesse für ihn viel mehr nützen als medizinische Diagnosen. Dieser Text ist eine Übernahme von kinofenster.de
Veranstaltungen

Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.
Bernd Sahling
Bernd Sahling, Anja Tuckermann
Marcel Hoffmann, Frieda-Anna Lehmann, Inka Friedrich, Claudius von Stolzmann, Benjamin Seidel u. a.
93 min
Deutsch
digital, Farbe
ab 6 Jahre
Wertvoll
Alpha Medienkontor
Berlinale Sektion Generation 2013