
LenaLove
Alles scheint sich gegen die 16-jährige Lena verschworen zu haben. Ihre Mutter hat kaum Zeit für sie und ihre ehemals beste Freundin Nicole zeigt ihr die kalte Schulter. Kaum kommt Lena ihrem Klassenkameraden Tim näher, wendet dieser sich Nicole zu. Sie ahnt nicht, dass Nicole auch online gezielt in ihrem Leben herumpfuscht, bis die Situation eskaliert. Der spannende Thriller zeigt eindrücklich Ursachen und Wirkung von Mobbing auf und beleuchtet die Rolle von sozialen Medien kritisch.
Jugendfilm, Thriller
ab 10. Klasse
ab 15 Jahre
Sozial-/Gemeinschaftskunde, Ethik, Kunst, Medienkunde, Deutsch, Psychologie
Mobbing, Freundschaft, Jugend, Anerkennung, Liebe, Internet, Coming-of-Age, Filmsprache
22.09.2016
Inhalt

Lena fühlt sich von allen allein gelassen. Ihre beste Freundin Nicole hat sich eine andere, coolere beste Freundin gesucht. Ihre alleinerziehende Mutter hat kaum Zeit für die unsichere 16-Jährige. Als ein Lehrer in der Schule das Skizzenbuch ihres Klassenkameraden Tim konfisziert, holt Lena es in einem unbeobachteten Moment zurück. Tims ausdrucksvolle Zeichnungen von skelett- und zombieartigen Kreaturen berühren Lena und die beiden kommen sich zaghaft näher. Auch in der Internetbekanntschaft Noah scheint sie endlich jemanden zu finden, mit dem sie reden kann. Dann treibt eine Liebesaffäre der Eltern einen Keil zwischen Lenas und Nicoles Familien. Gemeinsam mit ihrer neuen Freundin Stella pfuscht Nicole in Lenas Leben herum, on- und offline. Sie treibt ihr Spiel solange auf die Spitze, bis Lena unter mysteriösen Umständen verschwindet. Nur Tim weiß, was jetzt zu tun ist.
Umsetzung

Ein Minibus rast durch das Fenster eines Esszimmers. Am Tisch sitzt eine Familie. „LenaLove“ beginnt rasant mit einem Schreckmoment. Die Szene wird erst am Ende des Films aufgelöst. Die Vorausblende ist eines von vielen Mitteln, die zur Herstellung von Spannung in diesem Anti-Mobbing-Thriller dienen. Schnelle Schnitte, unerwartete Wendungen und Perspektivwechsel erzeugen Suspense und Tempo, getragen durch atmosphärische elektronische Musik und Soundeffekte. Die düstere Stimmung wird durch viele Nachtszenen und Schauplätze in einer tristen Vorstadt akzentuiert. In diesem Milieu emotionaler Versteinerung stellen Close-Ups Nähe zu den Protagonisten/innen her, deren Gefühle auch in eingeblendeten Chats, Selfies und Videos zum Ausdruck kommen. Parallel zu Lenas zunehmender Verzweiflung setzt der Film Horrorfilm-Elemente ein, die in einer gruseligen Verfolgungsjagd durch zombieartige Wesen gipfeln.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit

Eingebettet in das populäre Genre des Thrillers führt der Regisseur Florian Gaag ebenso spannend wie aufwühlend Ursachen und Auswirkungen von Mobbing unter Jugendlichen vor. Besonders die Rolle von sozialen Medien wird kritisch beleuchtet und regt zur Auseinandersetzung mit Cybermobbing und Mobbing-Prävention an. Ergänzend bietet es sich in sozialwissenschaftlichen Fächern an, die gestörte Kommunikation zwischen den Protagonisten/innen zu untersuchen. Inwiefern birgt der Film eine Gesellschaftskritik in Bezug auf heute gängige Kommunikationsformen? In Deutsch, Kunst und Medienkunde können Genre und Ästhetik des Films analysiert werden. Ausgehend davon lassen sich die Wirkung von „LenaLove“ und die Inszenierung des Stoffes als Thriller diskutieren. Überlegungen zu Genres, in denen Lenas Geschichte alternativ hätte erzählt werden können, weiten den Blick für die Stärken und Schwächen des Films.
Veranstaltungen

Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.
Weiterführende Links
Webseite des Films mit UnterrichtsmaterialBegründung der fbw
Der Film bei filmportal.de
Florian Gaag
Florian Gaag
Emilia Schüle, Jannik Schümann, Sina Tkotsch, Anna Bederke, Sandra Borgmann, Kyra Sophia Kahre u.a.
96 Min
deutsche Originalfassung
digital, Farbe, Cinemascope
ab 12 Jahre
Prädikat „besonders wertvoll“
Alpenrepublik
Filmfestival Max-Ophüls-Preis 2016, 66. Internationale Filmfestspiele Berlin, Sektion LOLA at Berlinale
Weiterführende Links
Webseite des Films mit UnterrichtsmaterialBegründung der fbw
Der Film bei filmportal.de