Moria Six, Cine Global

Moria Six

Deutschland 2024

Der Film begleitet sechs jugendliche Geflüchtete nach dem Brand des Camps Moria auf Lesbos. Im Mittelpunkt steht Hassan, mit dem die Filmemacherin einen Briefwechsel führt. Sie folgt damit seinem Fall, während sie ihm gleichzeitig eine Stimme verleiht. Hassan erzählt von seiner Vergangenheit, seiner Beziehung zur Mutter und seinen Hoffnungen für die Zukunft – eingebettet in die Darstellung des schwierigen Lebens von Geflüchteten auf der Insel.

Genre

Dokumentarfilm

Klassenstufe

ab 10. Klasse

Altersempfehlung

ab 15 Jahre

Unterrichtsfächer

Sozialkunde, Politik, Erdkunde, Ethik

Themen

Menschenrechte/-würde, Fluch/Geflüchtete, Politik, Europa, Grenzen, Grenzpolitik, EU-Sicherheitspolitik

Kinostart

22.05.2025

Inhalt


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MORIA SIX erzählt von sechs jugendlichen Geflüchteten, die nach dem verheerenden Brand des Flüchtlingslagers Moria auf der griechischen Insel Lesbos im Gefängnis leben und auf ihre Urteile warten. Im Mittelpunkt steht dabei die Geschichte von Hassan, mit dem die Regisseurin einen Briefwechsel führt. Durch diesen persönlichen Zugang verleiht der Film Hassan eine Stimme und erzählt von seinem Alltag zwischen Hoffnung und Perspektivlosigkeit. In ruhigen, eindringlichen Bildern berichten die Jugendlichen von ihrer Vergangenheit, ihren Träumen und ihrem Durchhaltewillen – stets im Schatten einer ungewissen Zukunft. Der Film setzt sich intensiv mit Themen wie Flucht, Verlust, Identität und Resilienz auseinander. Er sensibilisiert für die oft übersehenen Schicksale hinter abstrakten Begriffen wie „Flüchtlingskrise“.

Umsetzung


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Der Briefwechsel zwischen der Filmemacherin und Hassan dient als Ausgangspunkt für die persönliche und emotionale Ebene des Films. Gleichzeitig kommen auch andere Figuren zu Wort, weitere Themen werden angeschnitten, was eine vielschichtige Perspektive auf das Leben in und nach Moria eröffnet. Durch eine ruhige Montage und stilisierte Aufnahmen von Landschaften, Gebäuden und Alltagsobjekten der Geflüchteten übersetzt die Filmemacherin das lange Warten und die Unsicherheit der Zukunft in eine eigene visuelle Bildsprache. An manchen Stellen kann diese Strategie jedoch auf Zuschauer*innen auch langatmig wirken. Im Kontrast dazu stehen dokumentarische Bilder einer beweglichen Kamera, die von der Regisseurin selbst geführt wird. Dieser Gegensatz betont das Spannungsverhältnis zwischen den dramatischen und oft katastrophalen Ereignissen im Leben der Geflüchteten und ihrem eintönigen Alltag im Aufnahmezentrum.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Der Film zeigt eindrücklich die Auswirkungen politischer Entscheidungen auf das Leben einzelner Menschen. Damit regt er zur Auseinandersetzung mit Menschenrechten und europäischer Verantwortung an. Dies kann ein Ausgangspunkt für Gespräche über Zivilgesellschaft, Gerechtigkeit und Menschenwürde sein. MORIA SIX reflektiert nicht nur die Perspektive der Geflüchteten selbst, sondern gibt auch anderen Stimmen Raum – etwa Anwältinnen, Inselbewohner*innen und dem Manager des Heims. Diese multiperspektivische Herangehensweise ermöglicht einen differenzierten Blick auf die Situation. Welche Wirkung hat diese Erzählweise auf die Zuschauer*innen? Als journalistischer Dokumentarfilm nutzt MORIA SIX ganz unterschiedliche Materialien – von Bildern aus Überwachungskameras bis hin zu Handyaufnahmen. Wie gelingt es, trotz dieser Vielfalt an Quellen, durch Montage und Erzählstruktur eine harmonische, respektvolle Darstellung eines hochsensiblen Themas zu schaffen?

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Anoush Masoudi, 28.04.2025, letzte Aktualisierung: 06.05.2025

Regie

Jennifer Mallmann

Buch

Jennifer Mallmann

Länge

85 Min

Format

digital, Farbe

FSK

ab 12 Jahre

Verleih

Cine Global

Festivals

DOK Leipzig 2024: DEFA-Förderpreis, Filmpreis „Leipziger Ring“

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