No Other Land, ImmerGuteFilme

No Other Land

Palästina, Norwegen 2024

Basel kämpft um das Überleben seines Dorfes Masafer Yatta im Westjordanland, das von der israelischen Siedlungspolitik bedroht ist. Dabei schließt er Freundschaft mit dem israelischen Journalisten Yuval, der ebenfalls über das brutale Vorgehen des Militärs berichtet. Welches ist der richtige Weg, mit der Situation umzugehen? Können Protesten, Berichterstattung, direkte Ansprache der Soldat*innen oder auch einfach Gespräche miteinander in diesem verfahrenen Konflikt etwas bewegen?

Genre

Dokumentarfilm

Klassenstufe

ab 11. Klasse

Altersempfehlung

ab 16 Jahre

Unterrichtsfächer

Geschichte, Politik, Ethik, Religion

Themen

Nahostkonflikt, Aktivismus, Besetzung, Westjordanland, Journalismus, Pressefreiheit, israelische Siedlerbewegung, Militär, Gewalt, Menschenrecht/-würde

Kinostart

14.11.2024

Inhalt


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Basel Adra lebt in Masafer Yatta, einem Dorf im Westjordanland. Es liegt in der Nähe von Hebron und befindet sich damit seit dem Sechstagekrieg 1967 unter israelischer Militärbesatzung. Als das israelische Militär beginnt, die Häuser in seinem Dorf nach und nach zu zerstören, um dort Platz für militärisches Übungsgelände zu schaffen, beginnt Basel zu filmen. Dabei lernt er Yuval Abraham kennen, einen israelischen Journalisten, der ebenfalls das Vorgehen das Militärs dokumentiert. Während sich die Dorfgemeinschaft immer mehr auflehnt, wird das Vorgehen der Soldat*innen immer brutaler, bis Schüsse fallen. Basel und Yuval – zwei junge Männer gleichen Alters, der eine jedoch frei, der andere unfrei – kämpfen, mit ihren jeweiligen Mitteln, für die Rechte der Dorfbewohner*innen, ihre Häuser, ihr Hab und Gut, sogar ihr Leben. Die Freundschaft, die zwischen ihnen entsteht, könnte unwahrscheinlicher und zugleich tiefgründiger nicht sein. Sie beruht auf geteilten Vorstellungen von Menschenwürde und Gerechtigkeit und trotzt der Macht von Herkunft, Nationalität und militärischer Gewalt.

Umsetzung


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NO OTHER LAND setzt sich zusammen aus Basels Handy-Videoaufnahmen, Bildern aus Basel Familienarchiv und den professionellen Kameraaufnahmen des Filmteams. Die Kombination dieser in ihrer Qualität sehr unterschiedlichen Aufnahmen bringt das Publikum visuell und emotional extrem nah an das Geschehen. Die wackeligen Handyvideos ähneln anderen Social Media Aufnahmen aus Kriegsgebieten und von politischen Protesten. Hier sind Soldat*innen zu sehen, die Häuser zerstören, Menschen grob aus dem Weg schaffen, teils indem sie auf sie schießen, es wird geschrien, das Handy fällt herunter oder wird von Händen verdeckt. Im Kontrast dazu stehen die privaten, ruhigen Szenen. Basels Familie berät sich oder Basel und Yuval sprechen miteinander, ordnen das Geschehene ein, reden über ihre Ängste und Gefühle, Verzweiflung auf beiden Seiten. Interviews mit Bewohner*innen des Dorfes geben dem Film einen journalistischen Anstrich. Die Videos aus Basels Familienarchiv verdeutlichen zusätzlich die Kontinuität des Kampfes um dieses Stück Familienland.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Der Film lädt ein über Friedensinitiativen und politischen Aktivismus im Kontext Nahostkonflikt zu sprechen, sowohl auf israelischer als auch auf palästinensischer Seite. Welche Möglichkeiten und welche Herausforderungen haben Basel und Yuval jeweils? Zudem kann die Rolle des Sechstagekrieges und der israelischen Siedlerbewegung für den Verlauf bzw. die Entwicklung des Konflikts besprochen werden. Ein weiteres wichtiges Thema ist die Rolle von Presse, Medien und Journalist*innen in der Region – wer berichtet wie über wen, wem nutzt was? Wie werden verschiedene dokumentarische Elemente im Film verwendet, wie wirken sie auf uns als Zuschauende? Wo und wann geht es um Emotionen, wo um die Vermittlung von Fakten? Welche Themenstränge/Personen/Konflikte werden im Film besonders hervorgehoben? Welche bleiben unsichtbar? Welchen Mehrwert schafft der Film durch die Art und Weise, wie er die Ereignisse erzählt? Ebenso kann über die Positionierungen Deutschlands und anderer Staaten zum Thema Israel/Palästina und Antisemitismus gesprochen werden. Das Massaker der Hamas vom 7. Oktober 2023 wird am Ende des Films am Rande erwähnt. Inhaltswarnung: Physische und psychische Gewalt.

Hinweise

Inhaltsvermerk: Der Film enthält Szenen physischer und psychischer Gewalt. Wichtig ist ein sensibler Umgang mit Schüler*innen, die durch diese Szenen (re-)traumatisiert werden können. 

Wichtig ist außerdem, dass der Film nur einen Teil des Nahostkonflikts beleuchtet und keinen Gesamtüberblick über die Komplexität der Konflikte und Kriege der Region bietet. Der Film sollte nicht als einzige Quelle zum Thema dienen, das Geschehen sollte in seinen größeren Kontext eingeordnet werden.

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Charlotte Kühn, 24.10.2024, letzte Aktualisierung: 18.11.2024

Regie

Basel Adra, Hamdan Ballal, Yuval Abraham, Rachel Szor

Buch

Basel Adra, Hamdan Ballal, Yuval Abraham, Rachel Szor

Darsteller*innen

Mitwirkende: Basel Adra, Yuval Abraham u . a

Länge

96 Min

Sprachfassung

Originalfassung in Arabisch, Hebräisch, Englisch, mit Untertiteln

Format

digital, Farbe

FSK

ab 16 Jahre

Verleih

ImmerGuteFilme

Festivals

74. Berlinale: Dokumentarfilmpreis und Panorama Publikums-Preis – Dokumentarfilm

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