Filmplakat Noordzee, Texas

Noordzee, Texas

Belgien 2011

Pim ist über beide Ohren verliebt in den Nachbarsjungen Gino. Doch dieser verlässt eines Tages Pim und ihr kleines Heimatdorf und zieht zu einem Mädchen in die Stadt. Pim verschließt sich in seinem Liebeskummer, bis der Lauf der Welt wieder Bewegung in sein erstarrtes Leben bringt. In wunderschön durchgestylten Bildern erzählt dieser poetische Coming-of-Age-Film von sexuellem Erwachen, erster Liebe und vom Außenseiterdasein in der Provinz.

Originaltitel

Noordzee, Texas

Genre

Literaturverfilmung, Drama, Coming-of-Age

Klassenstufe

ab 9. Klasse

Altersempfehlung

ab 14 Jahre

Unterrichtsfächer

Deutsch, Religion, Ethik, Sozialkunde/Gemeinschaftskunde, Kunst

Themen

Außenseiter, Homosexualität, Liebe, Jugendliche, Gender/Geschlechterrollen

Kinostart

10.05.2012

Inhalt


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In der Nacht seines 15. Geburtstags erfüllt sich für Pim ein lang gehegter Wunsch: Er erlebt sein erstes Mal mit dem attraktiven Nachbarsjungen Gino. Pim ist verliebt, doch Gino will die Beziehung geheim halten und zieht schließlich weg zu einem Mädchen in die Stadt. In der Einsamkeit von Pims Heimatdorf an der belgischen Nordseeküste wiegt Liebeskummer besonders schwer. Um sich seinem Angebeteten nah zu fühlen, geht Pim jeden Tag bei dessen kranker Mutter vorbei, die im Gegensatz zu seiner eigenen Mutter immer Zeit für ihn hat. Sabrina, Ginos Schwester, hingegen leidet unter diesen Besuchen: Sie mag Pim sehr, begreift aber, dass sie keine Chance hat. Als der gutaussehende Zoltan im Dorf auftaucht, wird Pim erneut vor den Kopf gestoßen. Er beschließt, sein Leben endlich selbst in die Hand zu nehmen.

Umsetzung


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Pims Selbstfindung wird in dieser Coming-of-Age-Geschichte einzig anhand seines erwachenden Liebeslebens, den damit zusammenhängenden Gefühlen und der Beziehung zu seiner ignoranten Mutter erzählt. Alltägliches, etwa die Schule, wird völlig ausgeblendet. Eine tragende Rolle kommen Setting und Ausstattung zu: Die wenigen Schauplätze sind häufig mit unbeweglicher Kamera und geometrischen Prinzipien folgend aufgenommen und streng im Stil der 60er-Jahre gehalten - der Zeit, in der der Film spielt. Pims Welt wirkt dadurch zwar sehr stilvoll, aber wie erstarrt. Überhaupt arbeitet der Regisseur Bavo Defurne vor allem mit dem Mittel der Ästhetisierung. Präzise Beobachtungen von Pims Überlebensritualen und seine begehrenden Blicke auf schöne Männerkörper, sagen mehr über dessen Gefühle aus als Worte.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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So erzählt Noordzee, Texas nicht nur auf der Handlungsebene von sexuellem Erwachen, erster Liebe, seelischer Vereinsamung und gesellschaftlichen Zwänge, sondern vieles wird erst durch die Poesie der Bilder deutlich. Daher eignet sich der Film gut, um visuelle Ausdrucksformen zu analysieren. Wie kommt zum Beispiel die getragene Stimmung zustande? Welche Untertöne werden durch Landschaften, die Bildgestaltung oder die Ausstattung vermittelt? Der Film greift außerdem eine Reihe von zeitlosen Fragen auf, die Jugendliche beschäftigen. Welche Herausforderungen bringt das Aufwachsen in der Provinz mit sich, wenn man homosexuell ist oder einfach nur von etwas anderem träumt als der Durchschnitt? Wie lebt es sich mit alleinerziehenden Müttern und ohne Vater? Wie geht man mit unerwiderter Liebe um?

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Marguerite Seidel, 26.04.2012, letzte Aktualisierung: 28.04.2020

Regie

Bavo Defurne

Buch

Bavo Defurne und Yves Verbraeken nach dem Jugendbuch „Nooit gaat dit over“ von André Sollie

Darsteller*innen

Jelle Florizoone, Eva van der Gucht, Mathias Vergels, Thomas Coumans, Nina Marie Kortekaas, Luk Wyns, Katelijne Damen, Patricia Goemaere

Länge

94 Min

Sprachfassung

deutsche Fassung

Format

35mm, Farbe

FSK

ab 12 Jahre

Verleih

Salzgeber

Festivals

Internationales Filmfest Rom 2011: Bester Jugendspielfilm, World Film Fest Montréal 2011: Silberner Zenith und Fipresci-Preis für das Beste Debüt

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