Romeos
Für Lukas ist der Start ins Erwachsenenleben alles andere als einfach: Der 20Jährige wurde als Mädchen geboren und steht kurz vor seiner „Geschlechts-OP“. Amüsant und vorurteilsfrei erzählt Regisseurin Sabine Bernardi in „Romeos“ eine Transgender-Geschichte. Mit seinem attraktiven Protagonisten bietet der Film eine sympathische Identifikationsfigur – nicht nur um Jugendliche für das noch immer häufig tabuisierte Thema zu interessieren, sondern auch für ganz universelle Probleme des Erwachsenwerdens.
Romeos
Drama, Coming-of-Age
ab 9. Klasse
ab 14 Jahre
Deutsch, Kunst, Sozialkunde, Religion/Ethik, Biologie
Identität, Individuum (und Gesellschaft), Sexualität, Jugend, Erwachsenwerden, Filmsprache, Transgender
08.12.2011
Inhalt
Für Lukas ist der Start ins Erwachsenenleben alles andere als einfach. Denn der 20jährige wurde als Mädchen geboren und steht kurz vor seiner Geschlechts-OP, der operativen Entfernung von Brüsten und Eierstöcken. Transgender zu sein, das muss er immer wieder erfahren, stößt auf wenig Verständnis und viele Vorurteile: bei den Behörden, die ihn während seines Sozialen Jahrs im Schwesternheim, anstelle im Zivi-Wohntrakt unterbringen, im Freundeskreis, sogar in der schwul-lesbischen Kölner Partyszene. Also verheimlicht Lukas meist seine wahre Identität. Doch dann verliebt er sich in den Macho Fabio und irgendwann kommt dieser hinter sein Geheimnis.
Umsetzung
Amüsant und vorurteilsfrei beschäftigt sich Regisseurin Sabine Bernardi mit dem häufig tabuisierten Thema Transgender/Transsexualität. Die Kamera hält einen direkten Kontakt zu dem Protagonisten, rückt die Anstrengungen, die Lukas für diesen Transformationsprozess auf sich nimmt, in Großaufnahme ins Bild das Muskeltraining, die tägliche Kontrolle des sich langsam verändernden Körpers. Ein pulsierender Soundtrack und atmosphärische Lichtsetzung verleihen dem Geschehen vor allem in den Partyszenen szenischen Touch. Zugleich formuliert Regisseurin Sabine Bernardi offen Konflikte und Missverständnisse, die mit Lukas' Transsexualität einhergehen, nimmt der Problematik jedoch mit einem leichten, manchmal auch komödiantischen Erzählton, die Schwere.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Jenseits konventioneller Rollenklischees bietet der Film mit seinem sympathischen Protagonisten eine attraktive Identifikationsfigur, um Jugendliche für das Thema Transgender/Transsexualität zu interessieren. Gesellschaftliche und persönliche Vorurteile, Missverständnisse und Fehlinformationen können in diesem Zusammenhang zur Sprache gebracht und diskutiert werden. Über die spezielle Trans-Problematik hinaus erzählt Romeos jedoch auch eine universelle Coming-of-Age-Geschichte. Die Schwierigkeiten, die Lukas durchlebt, seine Lust auf Sexualität und Liebe, seine Angst vor Ablehnung und sein selbstbewusstes Drängen, den eigenen Platz im Leben zu finden, offerieren vielschichtige Anknüpfungspunkte für Jugendliche, die Herausforderungen der eigenen Identitätsfindung zu reflektieren.
Veranstaltungen
Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.
Downloads
FilmTipp Romeos.pdfSabine Bernardi
Sabine Bernardi
Rick Okon, Maximilian Befort, Liv Lisa Fries, Felix Brocke, Silke Geertz, Gilles Tschudi, Sigrid Burkholder, Johannes Schwab, Tessa Lukat, Ben Gageik, Ralf Rotterdam u. a.
93 Min
deutsch
35mm, Farbe
ab 12 Jahre
Prädikat „wertvoll“
Pro-Fun
OSLO Queer Filmfestival: "Jugendfilmpreis" (Bester Spielfilm); Outflix Filmfestival, Memphis, USA: "Bester ausländischer Film"; Asheville Qfest: "Bestes Erstlingswerk" (Sabine Bernardi), "Bester Hauptdarsteller" (Rick Okon); Internationale Filmfestspiele Berlin 2011: Sektion "Panorama" u.a.