
Tatami
Leila Hosseini ist eine iranische Judoka, die sich zwischen ihrem größten Traum und der Drohung der Regierung entscheiden muss. Während die Weltmeisterschaften in Tiflis für Leila eine Chance auf Ruhm bieten, wird sie gezwungen, sich einem erdrückenden Ultimatum zu stellen, das nicht nur ihre Karriere, sondern auch das Leben ihrer Familie gefährdet. TATAMI kombiniert fesselnde sportliche Spannung mit einem eindringlichen politischen Drama.
Drama, Sportfilm, Politthriller
ab 9. Klasse
ab 14 Jahre
Politik, Geschichte, Sozialkunde, Ethik, Sport
Gender/Geschlechterrollen, Geschlechtergerechtigkeit, Repression, Macht, Widerstand, politische Systeme, Unterdrückung, Konflikte, Sport, Individuum (und Gesellschaft)
01.08.2024
Inhalt

Die junge und ehrgeizige iranische Judoka Leila Hosseini reist mit ihrer Trainerin Maryam Gambari zu den Judo-Weltmeisterschaften nach Tiflis. Ihr größter Traum: die erste Goldmedaille für das iranische Judo-Team nach Hause zu holen. Als sich im Laufe des Wettkampfes herausstellt, dass sie möglicherweise gegen eine Konkurrentin aus Israel antreten muss, wird die iranische Regierung nervös. Um die Schande einer möglichen Niederlage zu vermeiden, wird Leila ein Ultimatum gestellt: Sie soll eine Verletzung vortäuschen und aus dem Wettbewerb aussteigen. Sollte sie sich widersetzen und weitermachen, würde sie als Landesverräterin gelten. Leila steht vor einer schweren Entscheidung, die nicht nur ihr eigenes Schicksal betrifft, sondern auch das ihrer Familie im Iran und ihrer Trainerin, deren Freiheit und Sicherheit ebenfalls auf dem Spiel stehen.
Umsetzung

TATAMI kombiniert gekonnt sportliche Spannung, politische Brisanz und eindringliche Charakterentwicklung zu einem herausragenden Drama. Regisseur*innen Guy Nattiv und Zar Amir Ebrahimi nutzen einen intensiven und visuellen Ansatz, um sowohl die Spannung des Judo-Wettkampfs als auch die politischen Konflikte zu vermitteln. Die in kalten, tiefen Schwarz-Weiß-Tönen gedrehten Wettkampfszenen und das stimmungsvolle Ambiente des aus den 1960er Jahren stammenden sowjetischen Stadions mit seinen bedrückenden Gängen verstärken die klaustrophobische Atmosphäre und die allgegenwärtige Bedrohung, die über den Protagonistinnen schwebt. Die Kamera fängt die Intensität der Kämpfe meisterhaft ein, während präzise Schnitte die Dramatik und Spannung erhöhen. Arienne Mandi beeindruckt durch ihre physische Präsenz und ihr intensives Schauspiel, das Leilas Entschlossenheit und inneren Konflikte greifbar macht.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit

Der Film bietet Ansatzpunkte für die Diskussion über Themen wie politische Repression, Geschlechtergerechtigkeit und internationale Beziehungen. Schüler*innen können die Darstellung von Macht und Widerstand im Film analysieren und untersuchen, wie individuelle Entscheidungen innerhalb eines repressiven Systems Auswirkungen auf das persönliche und politische Leben haben können. Die filmische Ästhetik, insbesondere die Verwendung von schwarz-weiß-Bildern und die dynamische Kameraarbeit, sowie die spezifische Wahl des Drehorts bieten zudem die Gelegenheit, die Rolle von visuellen Erzähltechniken zu untersuchen. Schüler*innen können analysieren, welche Wirkung diese auf das Publikum haben und wie die gewählten Szenarien und filmischen Techniken die emotionale Intensität und die Darstellung der bedrückenden Atmosphäre verstärken.
Veranstaltungen

Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.
Downloads
FilmTipp_Tatami.pdfWeiterführende Links
Webseite des Verleihs zum FilmGuy Nattiv, Zar Amir Ebrahimi
Guy Nattiv, Elham Erfani
Arienne Mandi, Zar Amir Ebrahimi, Jaime Ray Newman, Nadine Marshall u. a.
104 Min
deutsche Fassung, Originalfassung in Englisch und Farsi
digital, Farbe
ab 12 Jahre
Wild Bunch Germany
Internationalen Filmfestspiele von Venedig: Weltpremiere, Gewinner des Brian Award; Tokyo International Filmfestival: Auszeichnung für Zar Amir Ebrahimi als beste Schauspielerin