
The Village Next to Paradise
THE VILLAGE NEXT TO PARADISE erzählt von einer frisch geformten Familie in Somalia. Mamargade, Cigaal und Araweelo versuchen ihre Träume zu verwirklichen und navigieren durch die vielen Facetten und Herausforderungen des modernen Lebens. Gestützt auf die Liebe und Vertrauen und mit unerschütterlicher Widerstandskraft entdecken die drei, jede*r auf eigene Art, vielleicht irgendwo das Paradies.
Drama
ab 8. Klasse
ab 13 Jahre
Politik, Erdkunde, Ethik, Religion, Sozialkunde, Kunst
Familie, Bürgerkrieg, Krieg, Tod, Verlust, Identität, Schule, Kinder/Kindheit, Motivation
30.01.2025
Inhalt

Ein kleines somalisches Dorf am Indischen Ozean, heiß und windig. Mamargade, ein alleinerziehender Vater, hat unregelmäßige Gelegenheitsjobs und möchte seinem Sohn Cigaal eine Schulausbildung und die Chance auf ein besseres Leben ermöglichen. Mamargades Schwester Araweelo lebt seit ihrer Scheidung bei den beiden. Ihr Traum ist es, sich als Schneiderin selbstständig zu machen. Trotz der wechselnden Winde eines Landes, das von Bürgerkriegen und Naturkatastrophen heimgesucht wird, sind es Liebe, Vertrauen und Widerstandsfähigkeit, die es den dreien ermöglichen, ihr Schicksal selbst in die Hand zunehmen.
Umsetzung

THE VILLAGE NEXT TO PARADISE ist das eindrucksvolle Langfilm-Debüt des somalisch-österreichischen Regisseurs Mo Harawe und der erste somalische Film, der bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes in der Reihe „Un Certain Regard“ gezeigt wurde. Der Film erzählt in langen, ruhigen Einstellungen vom Leben seiner drei Hauptprotagonist*innen und ihrem Miteinander. Sie schaffen auch Raum, gewohnte eurozentrische, westliche Lebensrealitäten aus dem Blick zu verlieren und laden dazu ein, sich auf die kulturell, aber auch religiös bedingten Lebenswege und den damit verbundenen alltäglichen Herausforderungen einzulassen. Die bedächtige Erzählweise, die Hoffnung und eine Sehnsucht nach Veränderung ausdrückt, steht im Kontrast zu gewaltsamen Auseinandersetzungen im Land, die immer wieder durchscheinen und vor allem auf der Tonebene wahrnehmbar sind.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit

Der Film liefert keinen informativen Überblick über das Leben im heutigen, ländlichen Somalia. Die Schüler*innen können analysieren, wie ihre Wahrnehmung des konkreten Ortes und der Menschen durch die Erzählweise beeinflusst wird: Wie werden die drei Hauptfiguren auf visueller Ebene eingeführt, was lösen die langen Einstellungen bei Ihnen als Betrachter*innen aus, wie trägt insbesondere die Tonebene, die stellenweise in den Vordergrund tritt, zur Stimmung des Films bei? Ihre visuellen und auditiven Eindrücke können die Schüler*innen auch in Doodles, in schnellen Skizzen oder Mindmaps, zu Filmstandbildern ergänzen. Auch andere Arten darstellender oder bildender Kunst, wie Poetry Slam, Collagen oder ähnliches, sind gute Möglichkeiten zur kreativen Auseinandersetzung mit dem Film. Auch wenn im Film selbst nur mehr oder weniger beiläufig von der politischen Situation Somalias erzählt wird, kann er doch Ausgangspunkt sein, die Konfliktsituation in Somalia zu recherchieren und sich davon ausgehend mit der Problematik eines Eingreifens der Vereinten Nationen im Land auseinanderzusetzen und eine Meinung zu bilden.
Veranstaltungen

Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.
Mo Harawe
Mo Harawe
Ahmed Ali Farah, Anab Ahmed Ibrahim, Ahmed Mohamud, Saleban u. a.
133 Min
Originalfassung in Somali mit deutschen Untertiteln
digital, Farbe
ab 12 Jahre
eksystent filmverleih
(Auswahl 2024) IFF Cannes, Reihe Un Certain Regard; New Zealand IFF: Special Mention; Sarajewo Film Festival: Best Actress; Toronto IFF