Wolfsbrüder
Die wahre Geschichte eines siebenjährigen Jungen, der in den 1950er-Jahren in einem abgelegenen nordspanischen Tal zwölf Jahre lang auf sich gestellt überlebte und sich mit einem Wolfsrudel anfreundete. Zugleich eine Coming-of-Age-Geschichte inmitten unberührter Natur mit großartigen Landschafts- und Tieraufnahmen, die neben ihren tragischen und abenteuerlichen Aspekten Fragen nach dem Verhältnis des Menschen zur Natur aufwirft.
Entrelobos
Drama, Tierfilm
ab 5. Klasse
ab 10 Jahre
Sozialkunde, Geografie/Erdkunde, Geschichte, Biologie, Deutsch, Religion/Ethik, Spanisch
Kindheit, Tiere, Heimat, Armut, Land(schaft), Menschenrechte/-würde, Werte, Ökologie, Abenteuer
07.06.2012
Inhalt
Nordspanien 1953. Das Land leidet unter der Diktatur von General Franco. Viele verarmte Kleinbauern, darunter der Vater des siebenjährigen Marcos, werden von Großgrundbesitzern gnadenlos ausgebeutet. Als ein Wolfsrudel mehrere der dem Vater anvertrauten Ziegen reißt, kann er die Schulden nicht begleichen. Marcos wird deshalb an den Großgrundbesitzer verkauft, der ihn zum Ziegenhüten in das schwer zugängliche Bergland der Sierra Morena schickt. Im Tal der Stille ist ein alter Ziegenhirte Marcos einziger Ansprechpartner. Von ihm lernt er, wie man in der Wildnis überleben kann. Als der Alte stirbt, schlägt sich Marcos mit Hilfe eines zahmen Frettchens und eines jungen Wolfes alleine durch. Er lebt im Einklang mit der Natur und wird zum Freund der Wölfe. Zwölf Jahre später wird er von Polizisten entdeckt.
Umsetzung
Der Spielfilm beruht auf der wahren Lebensgeschichte von Marcos Rodríguez Pantoja, der 1946 in der nördlichen Provinz Cordoba geboren wurde und zwischen 1954 und 1965 im Tal der Stille lebte. Gegen Ende ist der reale Marcos zu sehen, der gerne in dieses Tal zurückkehren würde und der Gesellschaft von Menschen die Freundschaft mit den Wölfen vorzieht. Denn die Jahre in diesem Tal waren für ihn die schönsten in seinem Leben. In großartigen Landschafts-, Natur- und Tieraufnahmen gelingt es dem Spielfilm, der zugleich als Tierfilm inszeniert ist, etwas von diesem Leben inmitten der Natur zu vermitteln. Etwa vier Fünftel des Films zeigen Marco als Kind, nur das letzte Fünftel präsentiert ihn als total verwilderten jungen Mann, der im besten Sinn des Wortes zu einem Tier geworden ist.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
So einzigartig die Geschichte von Marcos klingt, gibt es dem Regisseur zufolge 137 dokumentierte Fälle von Jungen und Mädchen, die ausgesetzt oder in der Wildnis verloren gegangen waren und dort mit Hilfe von Tieren überlebten. Trotz ihrer Tragik üben solche Geschichten eine große Faszinationskraft auf uns aus. Schließlich geht es darin um existenzielle Fragen der Einheit von Mensch und Natur, um alternative Lebensentwürfe und Überlebensstrategien fernab der sogenannten Zivilisation, vor allem auch um mögliche Unterschiede zwischen Mensch und Tier. Darüber hinaus bieten sich Anknüpfungspunkte vom Leben der Tiere in freier Wildbahn über den geografischen und historischen Kontext der Geschichte bis hin zur philosophischen Betrachtung darüber, ob der Mensch des Menschen Wolf sei.
Veranstaltungen
Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.
Downloads
FilmTipp_Wolfsbrueder.pdfGerardo Olivares
Gerardo Olivares
Juan José Ballesta (Marcos, 20 Jahre alt), Manuel Camacho (Marcos, 7 Jahre alt), Sancho Gracia (Atanasio), Carlos Bardem (Ceferino), Alex Brendemühl (Ballila), Eduardo Gómez (Caragorda), Luisa Martín (Isabel), Marcos Rodríguez Patoja (60 Jahre alt) u. a.
107 Min
deutsche Fassung
35mm, Farbe
ab 6 Jahre
Prädikat „besonders wertvoll“
polyband
Filmfestival Warschau 2011; La Quinceañera Film Fiesta, Kanada 2012 (Publikumspreis)
